Category talk:Viburnum rhytidophyllum in Ruhland
Welche Schneeball-Art?
[edit]@Wilhelm Zimmerling PAR: Viburnum lantana hat breit eiförmige Blätter, Deine Fotos zeigen aber schmal eiförmige (eilanzettliche?) Blätter. Aus dem Stegreif würde ich da eher an Viburnum rhytidophyllum denken; dazu passt auch die dunkelgrüne (quasi tannengrüne) Farbe. Diese chinesische Art wird "sehr häufig" (Roloff/Bärtels) in deutschen Gärten gepflanzt. (Es mag aber Doppelgänger geben, die so ähnlich aussehen, beispielsweise steht in meinem Buch ein Viburnum × rhytidophylloides. Darüber müssten wir uns ggf. noch genauere Gedanken machen.)
Da der Strauch wohl mehr oder weniger bei Dir um die Ecke wächst und da wir jetzt erst Anfang März haben, bietet sich wohl noch ein Lantana-Schnelltest an:
-
ohne Blätter = Viburnum lantana oder eine andere sommergrüne Art (Foto: Polen, Mai 2019)
-
gerade erst Blattaustrieb = Viburnum lantana oder eine andere sommergrüne Art (Foto: Aargau, Mitte März 2014)
-
mit Blättern = Viburnum rhytidophyllum oder evtl. eine andere immer-/wintergrüne Art (Foto: Magdeburg, Februar 2018)
-
im Winter manchmal ein "Ritter von der traurigen Gestalt" (zwei Fotos aus Virginia, USA, Februar 2016) ...
-
... aber mit vollem Laub = Viburnum rhytidophyllum oder evtl. eine andere immer-/wintergrüne Art
Magst Du in den nächsten Tagen einmal nachsehen? -- Martinus KE (talk) 08:35, 3 March 2021 (UTC)
- Hallo @Martinus KE: der Strauch ist wintergrün, einmal auch 2,5 m hoch, auch ein kleines Exemplar 15 cm. Er sät sich hier auch selbst aus - eventuell aus am Waldrand entsorgten Gartenabfällen :-[. Ich war da vorgestern und gehe heute nochmal hin. Die Blattform passt zu Viburnum rhytidophyllum. Was kommt da noch in Frage? Danke und viele Grüße --Wilhelm Zimmerling PAR (talk) 11:40, 3 March 2021 (UTC)
- So gern ich ja auch recht habe ;-) (wer nicht?), so sehr hatte ich andererseits befürchtet, dass Du das fragen würdest.
- Und Du wirst es wahrscheinlich selbst kennen: Sobald man irgendwo genauer hinschaut, tut sich ein Sumpf auf. Ein Foto von Viburnum × pragense war unter V. rhytidophyllum einsortiert. Für Viburnum × rhytidophylloides hat irgendein Mensch, der das Mal-Zeichen nicht von einem x unterscheiden konnte, zusätzlich die Kategorie Viburnum x rhytidophylloides angelegt. Für Viburnum × rhytidophylloides werden in den Büchern widersprüchliche Hybridisierungsformeln ("Eltern") angegeben. – Ich hab' provisorisch aufgeräumt, aber bei Viburnum x rhytidophylloides ist das sicher noch nicht wikipedianisch "formvollendet".
- In den zwei Gehölzfloren von Fitschen bzw. Roloff/Bärtels sind neun bzw. zehn immer- oder wintergrüne Schneeball-Arten bzw. -Hybriden (zzgl. Gartensorten) angegeben.
Jost Fitschen: Gehölzflora. 11. Aufl. 2002, S. 97–10 bis 97–12. – Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. 2. Aufl. 2006, S. 661–671. – Gerd Krüssmann: Rhododendren, andere immergrüne Laubgehölze und Koniferen. 1968, S. 145–146 (und Zeichenerklärung auf S. 32).
Viburnum davidii
deutlich andere Blattnervatur, frostempfindlichViburnum × burkwoodii
Blattstiel max. 1 cm lang, breitere Blätter, heller, glatter, glänzender, mit gezähntem BlattrandViburnum 'Eskimo'
Blattstiel max. 1 cm lang, breitere Blätter, heller, glatter, glänzender, mit leicht gezähntem BlattrandViburnum buddleifolium
Blattstiel max. 1 oder 1,5 cm lang, Blätter vorne deutlich zugespitzt, an der Basis "fast" herzförmig, oberseits glatter (nicht runzelig), vermutlich selten gepflanzt, etwas frostempfindlichViburnum utile
Blattstiel max. 1 cm lang, Blätter oberseits glänzend, glatt, frostempfindlich, selten gepflanztViburnum henryi
Blätter oberseits glänzend, vorne zugespitzt, frostempfindlichViburnum tinus
Blätter unterseits hellgrün, nur entlang der Nerven behaart, sehr frostempfindlich, eher als Kübelpflanze verwendbar- Viburnum rhytidophyllum
Dazu seine Hybriden:- Viburnum × rhytidophylloides
Die Blätter sollen breiter, oberseits heller grün und weniger runzelig als bei Viburnum rhytidophyllum sein. Ich denke, das trifft auf Deine Fotos nicht zu. Mir fehlt für den Vergleich aber etwas der Anhaltspunkt, wie denn die Hybride typischerweise aussieht (und ob die Commons-Fotos von zwei amerikanischen Sorten "typisch" sind). Viburnum × pragense
Blätter an der Spitze und an der Basis spitz/zugespitzt (nicht abgerundet), in den Commons-Fotos außerdem auffällig glänzend
- Viburnum × rhytidophylloides
- Dass es auf Viburnum rhytidophyllum (oder allenfalls vielleicht noch Viburnum × rhytidophylloides) hinauslaufen würde, kommt nicht unerwartet. Krüssmann nennt die Art „außerordentlich wertvoll“, und die anderen immergrünen Arten sind wohl durchweg weniger gebräuchlich. -- Martinus KE (talk) 14:36, 3 March 2021 (UTC) – Aktualisierung: -- Martinus KE (talk) 08:22, 4 March 2021 (UTC)
- (*quetsch*) kl. Hinweis meinerseits: diese Pflanzen gab es schon 1989, also wurden sie noch zu oder kurz nach „DDR-Zeiten“ hier gehandelt – also eine häufige / keine exotische Sorte. Und die Blattunterseite ist etwas wollig. Danke für Deine Mühe! auf den Wirrwar bin ich auch gestoßen, als ich das anhand von Commons-Bildern einsortieren wollte, und habe mich dann nach einem meiner Parkpflanzen-Bücher in die falsche Richtung zurückgezogen. Und z.B. V. buddleifolium hat spitzere Blätter ... Wenn ich das Häufigkeits-Kriterium in Rechnung stelle, muss man sicher nicht tiefer graben als Du getan hast, oder ? :-) VG --Wilhelm Zimmerling PAR (talk) 15:30, 3 March 2021 (UTC)
- Ja, ob es auch bei den Gartenpflanzen (und den verwilderten oder sonstwie neophytischen Wildpflanzenarten) „Ossis“ und „Wessis“ gibt, wäre eine interessante Frage. Bei den Gartenpflanzen, denke ich, wird es vom Zeitpunkt der Garten-„Einführung“ abhängen: Exoten, die die Baumschulen und Saatgutproduzenten schon vor dem Krieg im Sortiment hatten, dürften auch nach 1945 nicht durch den „Eisernen Vorhang“ in der Nutzung behindert worden sein.
- Ein „Ding“ wäre natürlich gewesen, wenn der Prager Schneeball der sozialistische Ersatz für den chinesisch-westlichen Runzelblättrigen Schneeball gewesen wäre. Danach sieht es bei Deinen Fotos nun nicht aus. (Du kannst ja 'mal in anderen Ruhlander Gärten danach Ausschau halten ...)
- Unter meinen rund zwei Dutzend DDR-Pflanzenbüchern findet sich zwar von Farnen bis Bromelien, von Gräsern bis Nadelbäume und von Orchideen bis Steingarten eine ganze Menge, aber leider kein Band über Ziergehölze. Daraus ist also keine Erkenntnis über Kaderbäume oder parkaktive ;-) Sträucher zu gewinnen.
- Lange Rede, kurzer Sinn: Für mich sieht es so aus, als dürftest Du einen kleinen Stapel von 15 Dateien und einer Kategorie umbenennen und die jeweiligen Beschreibungstexte ebenfalls anpassen. – Und vielleicht magst Du ein paar März-Fotos ergänzen? Wintergrün beblätterte Sträucher, schon im Herbst ausgebildete und überwinternde Blütenstandsknospen, Verwilderung mit Spontanvermehrung („Neophyt“), ...
- Die Verwilderung von Viburnum rhytidophyllum scheint noch keine große Sache zu sein (Lippert/Meierott 2. Aufl. 2018, Flora Gallica 2014). Demnach wäre einstweilen nicht zu befürchten, dass daraus „der nächste Japan-Knöterich“ wird. – Interessant finde ich eine davon abweichende Notiz der Flora Stuttgart (2017, S. 691): „wurde früher häufiger gepflanzt und verwildert oft, z. B. an Waldrändern. In Hohenheim kommen ältere, verwilderte Exemplare vor.“ Hat sich da die Gartenmode schon wieder gewandelt? Und ältere Exemplare bedeuten wohl, dass die Art auch außerhalb von Gärten ausreichend robust ist.
- PS: Die Botaniker scheinen sich nicht einig zu sein, welche Form die Blütenstände denn nun haben: Trugdolden (Roloff/Bärtels) oder Schirmrispen (Fitschen) oder Zymen (Rothmaler 2002, über eine unserer einheimischen Arten) oder Dolden („doldig“, Oberdorfer 2001, über die einheimischen Arten). Ich denke, ich würde vermeiden, mich festzulegen, und lieber nur allgemein von „Blütenständen“ reden. (Siehe auch w:de:Diskussion:Schneeball (Gattung)#Blütenstände.) -- Martinus KE (talk) 08:22, 4 March 2021 (UTC)
- Hallo @Martinus KE:
- ein Arbeitskollege hatte mich „zu DDR-Zeiten“ mit Samen und Rhizomen diverser Pflanzen überrascht, die es sonst nicht gab. Darüber hinaus war normalerweise die Literatur etwas begrenzt - und vielleicht auch die Anerkennung von Umbenennungen von Gattungen und Arten, letzteres ist ja auch jetzt noch teilweise länderspezifisch, weil der Prozess auch jetzt noch Communities nicht einheitlich oder gleichzeitig erreicht, durchläuft und evtl. ergreift. So weit zu den Grenzen.
- Ich habe jetzt erst mal alles entsprechend geändert, umbenannt bzw. verschoben. Ein paar aktuelle Bilder lade ich die nächsten Tage hoch.
- Zur Verwilderung: An Kategorien habe ich „invasive“, „alien“ und (bei letzterer als Unterkategorie) „naturalized“ gesehen.
- Die Pflanze ist ausreichend winterhart, sicher nicht invasiv. So ähnlich ist es wohl mit den Rhododendron im Elbsandsteingebirge (in einer oder mehreren Schluchten) - keine Ausbreitungstendenz, lokale Vorkommen an evtl. günstigen Standorten.
- Ich habe hier ähnliches bei Ilex aquifolium und zwei Cotoneaster-Arten, die an mehreren Stellen siedlungsnah im Kiefernmischwald zu finden sind. Unklar ist mir, wie das zu kategorisieren wäre. Wahrscheinlich ist eine geeignete Kategorie nicht da oder allenfalls kaum genutzt / befüllt wie die letztgenannte („naturalized“). Und deren Oberkategorie „alien“ (z.B. Alien Flora) sollte dann alle nicht heimischen enthalten, mit oder ohne invasive Arten, d.h. sehr viele Garten- und Zimmerpflanzen (wenn ich das richtig sehe - im Moment ist das ja keineswegs so).
- Das habe ich jedenfalls noch nicht abschließend geprüft und durchdacht. Und ob dorthin dann evtl. nur einzelne Bilder passen oder die ganze Kategorie hängt auch noch davon ab, ob es weiter oben eine „cultivated“-Schiene gibt, wie bei vielen Koniferen, oder nicht. Denn was hier wild wächst, ist zwar meist über Kultur ins Land gekommen, gehört aber nach meinem Verständnis nicht in diese Schiene.
- Viele Grüße und Danke für die Hilfe! --Wilhelm Zimmerling PAR (talk) 19:25, 4 March 2021 (UTC)
- Gern geschehen! – Eigentlich hatte ich mich an Deiner Rätsel-Hummel bei w:de:WP:RBIO/B versucht (ohne rechten Erfolg) und habe dann etwas weitergeklickt: "Seiten, die dieses Bild verwenden" ... und bin in einer großen Bildergalerie Deiner Fotos, die ein anderer Benutzer sich anscheinend von einem Bot automatisch befüllen lässt, an diesen Fotos "hängen geblieben". Den Rest der Geschichte kannst Du oben lesen.
- Die Unterscheidung zwischen einheimischen und fremdländischen Pflanzen ist zwar auch bei Zierpflanzen sinnvoll ("Leute, jammert nicht über das Insektensterben, pflanzt lieber Holunder und Heckenkirsche statt Bambus und Araukarie in Euren Garten.") ... aber bei den Commons-Kategorien vom Typ "alien" sollte schon "Spontanvegetation" gemeint sein. Meinetwegen auch "synanthrop", aber den Sprung über den Gartenzaun (oder vom Grab auf den benachbarten Friedhofsweg) sollte die Pflanze schon von selbst getan haben.
- Im Deutschen haben wir z. T. etwas andere Begriffe. Statt "alien" unterscheiden wir nach dem Einfuhrzeitpunkt zwischen "Archäophyten" und "Neophyten" (und natürlich "einheimisch"). Dazu kommt als zweite Unterscheidung bei den Neulingen jene zwischen "unbeständig = waif" und "etabliert" oder "eingebürgert = naturalized" (nach einer gewissen Mindestzahl von Generationen oder Jahren). Und als dritte jene zwischen (mehr oder weniger) unauffällig-harmlos und "invasiv".
- Die "Schlagzeilen-Neophyten" sind in Deutschland natürlich Solidago canadensis, Solidago gigantea, Ambrosia artemisiifolia, Impatiens glandulifera, Heracleum mantegazzianum (und Doppelgänger), Reynoutria japonica, Reynoutria sachalinensis, Senecio inaequidens sowie eine Anzahl von Wasserpflanzen. In und um München macht Dipsacus strigosus richtig Probleme ... und ist im restlichen Bundesgebiet so gut wie komplett unbekannt. – Daneben gibt's aber auch Eroberer, an die man wegen ihrer Kleinheit weniger denkt: Veronica filiformis, Duchesnea (Potentilla) indica, Cardamine hirsuta, ... Auch manche Gräser haben sich in süddeutschen Städten gegenüber meiner Jugend deutlich vermehrt: Eragrostis minor und diverse hirseartige Gräser, Panicum, Digitaria, Setaria. – Zu den hübschen Entdeckungen gehören für mich hier Ficus carica, Linaria purpurea, Centranthus ruber (hatte mal im Bahnhof von Starnberg einen Teil der Gleise "erobert", in Konstanz die Pflasterfugen vor einer Kirche), als Eisenbahnpflanze vielleicht auch Geranium purpureum. – Das Zeug zum "Problembaum" hat eindeutig Ailanthus altissima. – Aber so genau, wie Du "Dein" Ruhland dokumentierst, sag' ich Dir damit wohl kaum viel Neues.
- Doch zu den Arten, die Du angesprochen hast!
- Ilex aquifolium hab' ich mal im Rheinland gesehen (östlich Düsseldorf), das ist eine der wenigen Ecken in Deutschland, die schon "immer" das erforderliche milde Klima geboten haben. In Oberbayern hat die Art einstweilen keine Chance. Für Brandenburg hab' ich keine Informationen, aber der Atlas der Farn- und Samenpflanzen Sachsens (2000, neuerdings als Gratis-Download beim Ministerium erhältlich) weiß:
- "Status: nicht eingebürgerter Neophyt
Lebensräume: Parks und Gärten (...)
Bemerkungen: frostgefährdete, immergrüne atlantische Art, die lediglich in wintermilden Gebieten gelegentlich und wohl nur vorübergehend verwildert (Vogelausbreitung) auftritt, sich jedoch bisher nicht etabliert hat."
- "Status: nicht eingebürgerter Neophyt
- Verwechslungsgefahr besteht evtl. mit Mahonia aquifolium, die ganz gern 'mal aus den Gärten ausbüxt. – [Nachtrag:] Die meisten Pflanzen Deiner Fotos sind freundlicherweise schon auf den ersten Blick so eindeutig "Baum", dass keine solche Gefahr besteht. (Und damit wären wir wieder beim Klima von Ruhland, wie neulich schon einmal anlässlich dieser Wespen. Offensichtlich milder als im Alpenvorland.)
- Einige ostasiatische Cotoneaster-Arten (u. a. Cotoneaster horizontalis) sind da ein ganz anderes Kaliber und verdienen auf jeden Fall das Prädikat "invasiv". Im Norden von München gibt's ein Wäldchen, in dem vor lauter (nahezu flächendeckendem) Cotoneaster praktisch keine andere Bodenvegetation mehr wächst. Die "Bodendecker" aus den Reihenhaus- und Wohnblock-Vorgärten sind da eine rechte Pest, die teils mit Gartenabfall, teils per Vogelverbreitung auch weit von Siedlungen entfernt Fuß fassen können. – "Ausgediente" Pflanzen und anderer Gartenabfall gehören einfach nicht in die Natur, genausowenig wie man Katzen im Wald aussetzen soll/darf, die man nicht mehr im Haus haben will. Nennen wir es "Umwelthygiene".
- Kennst Du eigentlich Artemisia verlotiorum? Der Kamtschatka-Beifuß blüht bei uns erst spät im Herbst (wenn überhaupt!) und bildet vermutlich nie reife Früchte bis zum Wintereinbruch. Die Verbreitung erfolgt hier mehr oder weniger nur mit Pflanzgut der Baumschulen: typische Standorte sind dementsprechend Baumscheiben, Heckenpflanzungen, Erdaufschüttungen mit Gartenerde. (Da wäre also "Erdhygiene" gefragt ...) Und dann geht's wie beim Japan-Knöterich über unterirdische Rhizome odgl. weiter, bis im Beet nichts anderes mehr wächst. – Bestimmungstip: Mit den Fingern an einem Blatt reiben ... und daran riechen. Der kampfer(?)artige Geruch ist unverwechselbar (und nicht unangenehm).
- So, das war jetzt aber genug off-Viburnum-Smalltalk. Eine gute Nacht! -- Martinus KE (talk) 22:40, 4 March 2021 (UTC)
- Hallo @Martinus KE:
- Artemisia verlotiorum kenne ich noch nicht. Wenn die WP-Artikel-Bilder gut sind, habe ich das noch nie gesehen.
- Aber ich habe hier noch eine immergrüne Art, mit glänzenden, glatten Blättern. (Zum Vergleich beigefügt ein wohl gleichzeitig gepflanzter Strauch Viburnum rhytidophyllum.)
- gepflanzt wohl vor 20, mindestens aber 15 Jahren. Welches wäre Dein Kandidat ? --Wilhelm Zimmerling PAR (talk) 12:44, 5 March 2021 (UTC)
- Artemisia verlotiorum: Hm ... na ja ... vor allem sind's eben arg wenige Fotos. (Der flächige Bestand in Neuseeland ist aber eindrucksvoll. Im Dezember = Süd-Sommer freilich noch nicht sehr hochgewachsen.) – Ich hab' mir vorgenommen zu schauen, ob bei meinen Fotos vielleicht etwas Hochladenswertes dabei ist.
- Auf den ersten Blick (und vor allem im Frühjahr/Frühsommer) ist das ein Doppelgänger von Artemisia vulgaris. Vor allem der Standort "Baumscheibe" ist dann für mich ein Anlass, genauer hinzusehen. Im Lauf der Vegetationsperiode zeigen sich die Unterschiede deutlicher: Artemisia vulgaris bleibt mittelgroß und beginnt zu blühen. Artemisia verlotiorum blüht immer noch nicht, die Blätter werden markanter (mit langen, schmalen Blattzipfeln), und unter günstigen Umständen können die Pflanzen richtig hoch werden.
- Schneeball-Fotos: Spontane Arbeitshypothese (ohne irgendetwas nachzuschlagen): Die neuen Fotos sehen auf den ersten Blick "wie rhytidophyllum" aus und doch wieder nicht. Die Blätter sind oberseits heller, ziemlich glatt, glänzend und an den Enden zugespitzt. Könnte das nun doch dieser pragense-Schneeball sein? (Bis vorgestern hatte ich keine Ahnung, dass es den überhaupt gibt ... da sage noch einmal einer, Wikipedia bilde nicht ...) -- Martinus KE (talk) 14:43, 5 March 2021 (UTC)
- V. × pragense hatte ich im Blick, die hinten / am Blattstiel doch spitzen Blätter sind auf meinen Zufallsfotos 3x gut erkennbar. Die Art scheint auch bei anderen Merkmalen bzw. im Bilderbuch-Vergleich die höchste Trefferquote zu haben. Manchmal (viel zu selten) gibt es im Archiv eine Pflanzliste oder Quittung, hierfür nicht :-(. Der Glanz und die oberflächliche Glattheit der Blätter entwickeln sich im Laufe der Vegetationsperiode, sind also erst zum Herbstende und im Winter voll ausgebildet. Von dem einen Elternteil kommt ja auch das "wie rhytidophyllum". Dann haben wir hier wohl auch diese Hybride. Viele Grüße --Wilhelm Zimmerling PAR (talk) 15:54, 5 March 2021 (UTC)
- Wie ich verstanden habe, bezieht sich das Merkmal "zugespitzt" auch auf die Blattspitze, nicht nur auf die -basis.
- Ansonsten hört sich, was Du schreibst, fast so an, als wäre es nicht mehr weit, bis Commons auch eine Category:Viburnum × pragense in Ruhland zu bieten hat. ;-) – Stammt überhaupt ein anderes, bislang hier verfügbares pragense-Foto aus deutschen Landen? Dann hätten Deine Fotos in jedem Fall Dokumentationswert, selbst wenn die Sonne nicht so schön auf die Blattoberseiten scheinen und dabei Glanz und (einzelne) Härchen ins rechte Licht rücken würde. -- Martinus KE (talk) 17:51, 5 March 2021 (UTC)
- Stimmt zwar, dass die Blattspitze nicht außerordentlich (nicht mehr als bei V. r.) zugespitzt ist, aber doch etwas spitzer als bei einigen anderen ... Spricht sonst noch etwas gegen die Hypothese - sonst entspreche ich demnächst Deiner Vorahnung ;-) (das war keine Drohung - und warum so wenige Fotos davon da sind, verstehe ich auch nicht ganz; die Hybride ist ja offensichtlich schon vor Jahren in Handel gewesen *grübel* - ich kann doch damals gar nicht gewusst haben, dass ich damit mal berühmt werde). Ubrigens Danke für Deine kl. Reparaturen. Ich habe in der Regel die Artnamen nicht dekliniert im (sicher unnötigem) Bestreben, evtl. eine Suche zu erleichtern - aber sie stehen ja auch in der Abschnitts-Überschrift. Viele Grüße --Wilhelm Zimmerling PAR (talk) 19:15, 5 March 2021 (UTC)
- Ach je, da haben wir aneinander vorbeigeredet: Meine Bemerkung wegen der Blattspitzen war nicht als Einwand, sondern nur als Ergänzung Deiner vorangegangenen gedacht, denn ich fand die Blattspitze in Foto 9340 schon ziemlich spitz.
- Was die Bestimmung angeht, fehlt mir in diesem Fall die Erfahrung, wie grün, spitz, glatt, glänzend usw. die Blätter sein müssten, um wirklich zweifelsfrei pragense zu sein, und damit letztlich die Entscheidungskompetenz für das "letzte Wort" in der Angelegenheit. Ich habe keinen Grund zu zweifeln, denn "das Ding" sieht ja wirklich deutlich anders aus als der "gewöhnliche" Runzlige Schneeball ... und ziemlich nach dem Prager ... Und dennoch: Ob Du weiter so vorgehen oder ob Du zurückrudern oder ob Du Dich auf die Suche nach weiterer erleuchtender Spezialliteratur begeben magst, ist letztlich Deine Entscheidung.
- Wenn wir wüssten, dass unter den schlauen Leuten bei w:de:WP:RBIO/B auch ein "Viburnologe" (m/w/d) ist, wäre auch das noch eine Möglichkeit. Aber seit ich gesehen habe, wie lange die beiden Doldenblütler-Anfragen (eine ganz, die andere "halb" von mir) dort schon mit Funkstille auf Eis liegen, bin ich etwas skeptischer in der Einschätzung von Aufwand und Erfolgschancen geworden. -- Martinus KE (talk) 20:16, 5 March 2021 (UTC)
- Stimmt zwar, dass die Blattspitze nicht außerordentlich (nicht mehr als bei V. r.) zugespitzt ist, aber doch etwas spitzer als bei einigen anderen ... Spricht sonst noch etwas gegen die Hypothese - sonst entspreche ich demnächst Deiner Vorahnung ;-) (das war keine Drohung - und warum so wenige Fotos davon da sind, verstehe ich auch nicht ganz; die Hybride ist ja offensichtlich schon vor Jahren in Handel gewesen *grübel* - ich kann doch damals gar nicht gewusst haben, dass ich damit mal berühmt werde). Ubrigens Danke für Deine kl. Reparaturen. Ich habe in der Regel die Artnamen nicht dekliniert im (sicher unnötigem) Bestreben, evtl. eine Suche zu erleichtern - aber sie stehen ja auch in der Abschnitts-Überschrift. Viele Grüße --Wilhelm Zimmerling PAR (talk) 19:15, 5 March 2021 (UTC)
- V. × pragense hatte ich im Blick, die hinten / am Blattstiel doch spitzen Blätter sind auf meinen Zufallsfotos 3x gut erkennbar. Die Art scheint auch bei anderen Merkmalen bzw. im Bilderbuch-Vergleich die höchste Trefferquote zu haben. Manchmal (viel zu selten) gibt es im Archiv eine Pflanzliste oder Quittung, hierfür nicht :-(. Der Glanz und die oberflächliche Glattheit der Blätter entwickeln sich im Laufe der Vegetationsperiode, sind also erst zum Herbstende und im Winter voll ausgebildet. Von dem einen Elternteil kommt ja auch das "wie rhytidophyllum". Dann haben wir hier wohl auch diese Hybride. Viele Grüße --Wilhelm Zimmerling PAR (talk) 15:54, 5 March 2021 (UTC)
- Im Moment ist pragense das passendste. Meine Hoffnung auf einen besseren Treffer ist null, die Wahrscheinlichkeit allenfalls knapp drüber. Bei Pilzen, bei Weißlingen und Koniferen kenne ich einen Ansprechpartner, für einige Sachen Foren - nicht für Viburnum, und in die Foren gehe ich auch nur mit Sachen, die nicht über 95% sicher bestimmt sind. Ich denke, ich schaue noch einmal drüber und dann ist es so - notfalls wird später umbenannt, was ich diesmal nicht glaube.
- Zur Redaktion: Es gibt überall auch Prioritäten, die sich die Leute setzen. Viele haben eigene Lieblingsprojekte, sie könnten eventuell mehr woanders tun - so wie Du sich reinknien und an -zig anderen Stellen nachlesen kostet viele dann doch zu viel Zeit, am Ende steht ein gesetztes Limit bei dem, was aus dem Handgelenk geht, oder etwas drüber. Nochmal Danke! Und bis zum nächsten mal VG --Wilhelm Zimmerling PAR (talk) 21:37, 5 March 2021 (UTC)
- ... schönes Schlusswort! – Einen schönen Sonntag! -- Martinus KE (talk) 23:26, 6 March 2021 (UTC)