User:Methodios/Dresden 1805

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Christian Gottlob Hammer: Pieschener Winkel, 1805.
  • Blick vom Pieschener Winkel auf die Silhouette von Dresden. Links im Bild die neu gebaute Neue Meißner Post- und Landstraße, heute Leipziger Straße. Die Doppelreihe Lindenbäume auf der rechten Seite zeigt den Verlauf der "An der Kohlenbahn" genannten Verbindung zum Ostragehege, die seit 1909 den Namen "Pieschener Allee" trägt. Am Ende dieser Straße gab es eine Fährverbindung nach Pieschen, das Fährboot und der Fähranleger auf der Pieschener Seite sind ebenfalls im Bild dargestellt; alt-aquarellierter Umrissstich
Wasserpalais Pillnitz
  • Wasserpalais Pillnitz - Blick vom Kleinzschachwitzer Elbufer auf das Wasserpalais der Pillnitzer Schloßanlage südöstlich von Dresden. Links im Bild das Schönfelder Hochland mit dem 384m hohen Triebenberg, dem höchsten Berg Dresdens. Im Hintergrund rechts die Tafelberge der Sächsischen Schweiz Lilienstein und Königstein. Im Vordergrund links eine manuell betriebene Schleppseilfähre, etwas flußaufwärts eine Gierseilfähre, ähnlich wie sie noch heute auf der Elbe bei Rathen in Betrieb ist; alt-aquarellierter Umrissstich

Christian Gottlob Hammer (* 18. Juli 1779 in Dresden; † 7. Februar 1864 ebenda; getauft als Christian Gottlieb Hammer)

  • bedeutender deutscher Landschaftsmaler und Kupferstecher in der Epoche der Romantik
  • ab 1794 Ausbildung an der Dresdner Kunstakademie
  • 1798 Meisterschüler von Johann Philipp Veith (* 8. Februar 1768 in Dresden; † 28. Juni 1837 ebenda, hatte Landschaftszeichnen und Kupferstechen bei Adrian Zingg gelernt [* 15. April 1734 in St. Gallen; † 26. Mai 1816 in Leipzig, ein Wegbereiter der neueren Dresdner Landschaftsmalerei])


Gestorben:

1. Januar in Bautzen: w:de:Heinrich Theodor Wehle * 7. März 1778 in Förstgen, Oberlausitz; deutsch-sorbischer Landschaftsmaler, Zeichner und Radierer, einer der bedeutendsten Landschaftsmaler seiner Zeit - heute vergleicht ihn mancher gern mit Caspar David Friedrich

  • 1793 Kunstakademie Dresden, wo er bei Giovanni Battista Casanova die Historien- und bei Johann Christian Klengel die Landschaftsmalerei studierte, schon dort als guter Landschaftsmaler bekannt
  • 1799 als Zeichner an die Chalkographische Gesellschaft zu Dessau berufen (hier glaubte man „einen Claude Lorrain der Landschaftskunst“ zu haben, da Wehle begeisterter Reiter war, verkaufte er in Dessau seine Zeichnungen für nur wenige Taler, um Geld für den Pferdeverleiher zu haben)
  • 1801 in Rußland, Georgien, Kaukasus, Persien - schwer erkrankt

9. Mai in Weimar: Friedrich Schiller, Dichter und Dramatiker, weilte bei Körner (Weil sich Körner 1813 an der Ausrüstung Freiwilliger im Kampf gegen Napoleon, der mit Sachsen verbündet war, beteiligte, musste er nach der Schlacht von Lützen Dresden verlassen. Er zog sich einige Zeit nach Teplitz zurück, wurde, als nach der Einnahme von Dresden durch die Verbündeten das Generalgouvernement unter Nikolai Grigorjewitsch Repnin-Wolkonski die Verwaltung von Sachsen übernahm, 1814 Gouvernementsrat.)

27. Juli in Freiberg: w:de:Johann Friedrich Wilhelm von Charpentier * 24. Juni 1738 in Dresden; deutscher Geologe und sächsischer Berghauptmann

  • Charpentier und Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra, die freundschaftliche Verbindungen mit Johann Wolfgang von Goethe pflegten, waren dessen Berater beim Betrieb der Bergwerke in Ilmenau
  • 1778 „Mineralogische Geographie der Kursächsischen Lande“ (Auftrag, eine "Gebirgs-Karte" von Kursachsen zu erstellen) - erstmals eine geologische Karte eines größeren Landgebietes
  • Seine vierte und jüngste Tochter Juliane oder Julie (* 16. März 1776; † 1811) war die Verlobte des Bergakademisten und Dichters Friedrich von Hardenberg (Novalis) - sie heiratete 1804 den ungarischen Adligen Karl Podmanitzky Freiherr von Aszód und Podmanin (Karoly Podmaniczky), den sie 1804 während seines Studiums in Freiberg kennengelernt hatte, und verstarb 1811 in Schemnitz

25. August in Wien:w:de:Joseph Roos : * 9. Oktober 1726 in Wien; österreichischer Maler, der vor allem in Dresden wirkte

  • 1747 nach Dresden, um unter der Anleitung von Giuseppe Galli da Bibiena als Dekorationsmaler zu arbeiten
  • 1749–1750 an der Erneuerung des Opernhauses im Zwinger beteiligt
  • 1753: an dessen erneuter Umgestaltung 1753 unter Giovanni Niccolo Servandoni (1695–1766) beteiligt (aufgrund des Opernbrandes 1849 sind diese Zeugnisse nicht mehr überliefert)
  • 1751, 1757: Berlin
  • ab 1758 dauerhaft in Dresden als Hofmaler und Lehrer
  • 1764: mit der Akademiegründung Mitglied derselben, lehrte im Landschaftsfach
  • 1765: Professur für Landschaftsmalerei -aufgrund unüberbrückbarer Differenzen zwischen Roos und seinem Akademiekollegen Giovanni Battista Casanova, in die selbst ihre Schüler verwickelt waren, übersiedelte Roos 1769 nach Wien und fand eine Anstellung als Direktor der Kaiserlichen Gemäldegalerie
    • "In Dresden arbeitete er anfänglich unter Bibiena und Servandoni für die Opernbühne und zugleich setzte er an den Kunstwerken der daran so reichen Dresdener Gallerie seine Studien fort. Vornehmlich arbeitete er damals an Zeichnungen nach Gemälden seines Großvaters, und seine Werke fanden solchen Beifall bei König August III., daß dieser ihm nicht nur eine feste Besoldung anwies, sondern ihn auch zu seinem Hofmaler ernannte. ... Während seines zweiten Aufenthaltes in Dresden wendete ihm der Hof nur noch größere Gunst als früher zu, trug ihm die Ausführung mehrerer Bilder auf und besuchte ihn öfter in seinem Atelier; diesem Beispiele folgte nun auch der Adel, der ihn mit Bestellungen überhäufte." Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Band: 26 (1874), ab Seite: 335

10. September in Leipzig: w:de:Johann Friedrich Burscher (* 16. Februar 1732 in Kamenz, lutherischer Theologe)

  • 1755: durch seinen Förderer Johann Christoph Gottsched eine Stellung als Bibliothekar und Sekretär bei dem Grafen Heinrich von Bünau
  • als dieser † 7. April 1762 in Oßmannstedt gestorben war, folgte er seiner Witwe [heiratete am 24. Juni 1739 Christine Elisabeth von Arnim (* 18. Februar 1699; † 29. August 1783), Herrin auf Röthnitz und Rosentitz.] nach Weimar, wo er die Herzogin Anna Amalia und den dortigen Hof kennenlernte
  • nach dem Frieden von Hubertusburg (15. Februar 1763 zwischen Preußen, Österreich und Sachsen) gelangte die Bünau’sche Bibliothek in das Schloss Nöthnitz, wohin Burscher ihr folgte
  • Ostern 1764 Ruf als außerordentlicher Professor der Philosophie nach Leipzig, wo er in Christian Fürchtegott Gellert einen Freund fand
    • 1741 trat er in den Dienst des Kaisers Karl VII. ein, der ihn zum Reichshofrat ernannte und als diplomatischen Gesandten im Ober- und Niedersächsischen Reichskreis einsetze. Nach dem Tod des Kaisers kehrte er 1745 nach Kursachsen auf sein Gut Schloss Nöthnitz bei Dresden zu wissenschaftlichen Studien zurück. 1751 wurde er obervormundschaftlicher Statthalter des Herzogtums Sachsen-Eisenach und 1756 Premierminister in Weimar und damit des Geheimen Consiliums. Er trat 1759 in den Ruhestand und verbrachte den Lebensabend auf seinem Gut Oßmannstedt bei Weimar. Heinrich Graf von Bünau war Herr auf Dahlen, Domsen (ab 1723/25), Nöthnitz, Göllnitz, Oßmannstedt und Groß-Tauschwitz. Ihm gehörte auch das Rittergut Neusorge. Bünaus Privatbibliothek umfasste etwa 42.000 Bände. Sie hatte ihren Standort zuerst in Dresden, dann in seinem Gut Nöthnitz und war öffentlich benutzbar. Die Bünauische Bibliothek war seinerzeit weit über Nöthnitz hinaus bekannt, sie gehörte zu den umfangreichsten Büchersammlungen in Sachsen. Der Archäologe Johann Joachim Winckelmann aus Stendal arbeitete dort von 1748 bis 1754 als Bibliothekar. Er unterstützte Bünau bei seinem unvollendeten epochalen Geschichtswerk über die deutsche Kaiser- und Reichsgeschichte, deren letzter Band mit dem Tod Konrads I. im Jahr 918 abschließt, jedoch als Manuskript bis zu den Ottonen ging. Sein ältester Sohn trug ebenfalls den Namen Heinrich; er veräußerte 1769 die Privatbibliothek seines Vaters für 40.000 Taler an Kurfürst Friedrich August III. Die Bestände wurden nach Dresden ausgelagert und bildeten später den Grundstock der heutigen Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB). Von 1991 bis 2009 existierte auf Schloss Nöthnitz ein Museum mit Studienstätte, die dem Gedenken an Winckelmann und Bünau gewidmet war.
    • 1719 war er als Geheimer Rat für Steuerangelegenheiten zuständig. 1722 erfolgte die Ernennung zum wirklichen Hof- und Justizrat, 1725 zum Appellationsrat am Appellationsgericht. 1727 bis 1730 war B. Präsident des Oberkonsistoriums. 1730 wurde er wirklicher Geheimer Rat. Nach dem Sturz seines Gönners, des Kabinettsministers Graf Karl Heinrich von Hoym, 1731 verlor B. an politischem Einfluss und wurde 1734 als Oberaufseher der Grafschaft Mansfeld nach Eisleben abgeschoben. Nach dem Tod Kaiser Karls VI. 1740 vertrat B. als Gesandter am kurmainzischen Hof die Interessen Kursachsens bei der anstehenden Kaiserwahl. 1741/42 weilte er wieder in Dresden. Jedoch trat er noch 1742 in den Dienst Kaiser Karls VII. Dieser erhob ihn und seinen Vater noch im gleichen Jahr in den Reichsgrafenstand. In kaiserlichen Diensten fungierte B. als lutherischer Reichshofrat und war Bevollmächtigter für den niedersächsischen Reichskreis. Nach dem Tod des Kaisers 1745 kehrte B. erneut nach Sachsen zurück. Nicht mehr im kursächsischen Staatsdienst stehend, gehörte er nun als Mitglied der Ritterschaft der Ständeversammlung und ihrem engeren Ausschuss an. Innenpolitisch stand B. für die vollständige Erhaltung der ständischen Rechte und gegen jegliche absolutistischen Bestrebungen. Außenpolitisch vertrat er zeitlebens die Hoymschen antihabsburgischen und profranzösischen Positionen. Das Verhältnis zu seinem alten Widersacher Graf Heinrich von Brühl, der B.s politische Karriere schon nach 1731 verhindert hatte, verschärfte sich 1749 erneut, nachdem er mit einer Denkschrift zur Sanierung der Staatsfinanzen den Zorn des allmächtigen Ministers auf sich gezogen hatte. Resignierend nahm B. 1751 die Stelle des sachsen-weimarischen Statthalters in Eisenach an und wurde 1755 leitender Minister des Herzogtums. Nach seinem Rücktritt 1759 aufgrund von Differenzen mit Anna Amalia, der Gattin des ein Jahr zuvor verstorbenen Herzogs Ernst August II., lebte er bis zu seinem Tod auf seinem Gut in Oßmannstedt. ... Die Bibliothek B.s - anfangs in Dresden (Kleine Brüdergasse 21), seit 1740 auf seinem Gut in Nöthnitz - umfasste 42.000 Bände. Sie gilt als die vielleicht bedeutendste deutsche Gelehrtenbibliothek des 18. Jahrhunderts und wurde 1765 von der kurfürstlichen Bibliothek (heute Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden) angekauft. Neben Johann Michael Francke stand Johann Joachim Winckelmann, der Begründer der klassischen Archäologie und modernen Kunstgeschichte, 1748 bis 1754 als Bibliothekar in B.s Diensten.
Franz von Sonnenberg

22. November in Jena: w:de:Franz von Sonnenberg - Freiherr Franz Anton Joseph Ignaz Maria von Sonnenberg (* 5. September 1779 in Münster), ein deutscher Dichter.

  • Und dazu kamen nun noch die aufregenden politischen Ereignisse des Jahres 1805. Mit flammender Begeisterung verfolgte er die Erhebung Deutschlands gegen den Usurpator. „Da entglühte alle seine Sturmliebe zum Vaterlande heftiger, er schwelgte in dem Gedanken, der letzte Teutsche zu sein.“ Da aber kam Ende October die Nachricht von dem Falle Ulms! Nun war er vollends gebrochen, nun gab er sein Vaterland [628] auf. Die verlorene Liebe, das verlorene Vaterland, die unbändige Phantasie machten seinen Geist wanken. Immer schlimmer ward sein Zustand; „alle Schrecken seiner Kindheit, alles Furchtbare seiner Religion standen gräßlich um das Lager des Leidenden her.“ Da machte er in der Verzweiflung am Abend des 22. November 1805 durch einen Sturz aus dem Fenster seinem Leben ein Ende. Ein Dichter voll der hohen Begeisterung Klopstock’s, voll des flammenden Genius Schiller’s war mit ihm dahin. Sein Geist aber tritt klar zu Tage in seinen schon genannten Werken, wie in seinen kleineren Gedichten, die J. G. Gruber sammelte und herausgab (Rudolstadt 1808). J. G. Gruber, Etwas über Franz v. Sonnenberg’s Leben u. Charakter. Halle 1807. – Goedeke, Grundriß, Bd. 2. – Weimarisches Jahrbuch II, 227. - Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 626–628.