User:Code/Panorama Howto

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Vorwort[edit]

360°-Panorama der St. Sebastian-Kirche in Berlin-Wedding. Klick hier für eine Ansicht im Panoramaviewer "Panellum".

360°-Panoramen sind sehr nützlich. Anders als flache Fotos erlauben sie es, sich einen räumlichen Eindruck von einer Örtlichkeit zu machen und können insbesondere besser Distanzen und Größenverhältnisse darstellen, als es flache Aufnahmen können. 360°-Panoramen haben daher einen hohen enzyklopädischen Wert. Zwar können sie derzeit noch nicht unmittelbar in Wikipedia-Artikel eingebunden werden. Allerdings gibt es mit Panellum einen herovrragenden Viewer auf Wikimedia Commons, der auch aus Wikipedia-Artikeln heraus verlinkt werden kann. Nutzer sollten daher darin bestärkt werden, solche Panoramen herzustellen und auf Wikimedia Commons zur Verfügung zu stellen.

Die Herstellung von 360°-Panoramen ist keine Zauberei, erfordert aber ein gewisses Grundwissen und - in überschaubarem Umfang - auch eine gewisse Ausrüstung. Ich möchte in diesem Howto einen Überblick darüber geben, was man benötigt, um 360°-Panoramen zu erstellen und wie man dabei vorgeht. Meine Methode ist die "manuelle" mit Hilfe einer digitalen Spiegelreflexkamera (sie funktioniert aber auch mit fast jeder anderen Kamera, dazu später). Natürlich ist meine Anleitung nur eine von verschiedenen Varianten, zum Ziel zu gelangen. Für mich funktioniert sie allerdings gut. Es gibt insbesondere auch spezielle Kameras, die 360°-Panoramen selbstständig herstellen. Erfahrungsgemäß sind die durch solche Kameras erzielbaren Ergebnisse allerdings lange nicht so hochwertig, wie die Ergebnisse, zu denen man durch die manuelle Methode gelangen kann.

Die Panoramatechnik beruht grundlegend darauf, dass man eine Vielzahl von versetzten Einzelbildern macht, die man dann mit Hilfe einer Stitching-Software zu einem kugelförmigen ("sphärischen") Rundum-Panorama zussammensetzt. Es braucht also keiner besonders ausgefeilten technischen Hilfsmittel, um solche Panoramen herzustellen. Eine gewöhnliche Kamera genügt. Was man zusätzlich aber in jedem Fall braucht, sind ein Stativ, ein Panoramakopf und eine Stitching-Software.

Benötigte Ausrüstung[edit]

Zur Herstellung von 360°-Panoramen benötigt man bei meiner Methode:

  • Eine Fotokamera, die folgende Anforderungen erfüllt:
    • Manueller Modus: Blende, Belichtungszeit, ISO-Wert und Weißabgleich müssen manuell einstellbar sein.
    • Stativgewinde (hat praktisch jede Kamera).
    • Fern- oder Selbstauslöser.
    • Belichtungsreihen: Für HDR-Panoramen sollte die Kamera vorzugsweise Belichtungsreihen mit fünf Belichtungen erlauben.
    • Ich selbst benutze die Canon EOS 6D und bin mit ihr sehr zufrieden. Sie eignet sich ideal für die Herstellung von Panoramen.
    • Objektiv: Es kann fast jedes Objektiv verwendet werden. Vorzuziehen sind allerdings weitwinklige Festbrennweiten (ich arbeite in der Regel mit dem Samyang 14mm f/2.8).
  • Ein stabiles Stativ, vorzugsweise ungefähr auf Augenhöhe (170 bis 180cm).
  • Ein Panoramakopf (ich arbeite mit dem relativ preisgünstigen Nodal Ninja 3 Mark II, andere Panoramaköpfe habe ich nicht ausprobiert).
  • Eine Stitching-Software (ich arbeite mit dem kommerziellen "PTGui Pro" und kann das sehr empfehlen, man kann aber mit etwas mehr Aufwand sicherlich vergleichbare Resultate mit der Open Source-Software Hugin erzielen)

Vorbereitung[edit]

Wenn Du die Ausrüstung beisammen hast, sind noch einige Vorbereitungen zu erleidgen, beovr Du loslegen kannst.

Nodalpunkt einstellen[edit]

Der erste - und etwas lästige, aber absolut unentbehrliche - Schritt die Suche nach dem sogenannten "Nodalpunkt" Deiner Kamera-Objektiv-Kombination. Diesen Punkt zu finden ist absolut unentbehrlich, damit die Stitching-Software später in der Lage ist, die Einzelbilder fehlerfrei zusammenzusetzen. Nur, wenn der Nodalpunkt korrekt eingestellt ist, kann man Parallaxenfehler vermeiden.

Um diesen Punkt zu finden, gehst Du wie folgt vor: Du schraubst das Objektiv auf die Kamera. Die Kamera befestigst Du an Deinem Panoramakopf. Den Panoramakopf auf dem Stativ. Der Nodal Ninja 3 Mark II verfügt - so wie wohl alle Panoramaköpfe - über zwei schienen, eine untere und eine obere. Die untere Schiene richtig einzustellen ist vergleichsweise leicht. Sie muss so eingestellt sein, wenn Du die obere Schiene so drehst, dass die Kamera exakt nach unten zeigt, der mittlere Autofokus-Messpunkt Deiner Kamera genau auf der Mitte des Rotators liegt. Für die Kamera-Objektiv-Kombination Canon EOS 6D und Samyang 14mm f/2.8 muss die untere Schiene auf 55mm eingestellt sein.

Schwieriger ist es, die obere Schiene korrekt einzustellen. Dazu benötigst Du zwei absolut lotrechte Gegenstände, die möglichst weit voneinander entfernt stehen. Benutzen könntest Du beispielsweise zwei Stehlampen, die Du in einigem Abstand hintereinander platzierst. Einfacher ist es aber, wenn man beispielsweise den Fensterrahmen des eigenen Fensters und eine gegenüberliegende Häuserkante nimmt. Schalte jetzt die Live-View-Funktion der Kamera ein. Nun stellst Du das Stativ mit dem angebrachten Panoramakopf und der Kamera so auf, dass Du beide Elemente (also z.B. Fensterrahmen und gegenüberliegende Häuserkante) auf der rechten Hälfte des Live-View-Bildes hast. Beide Elemente sollten einen gewisse Abstand zueinander haben, der aber nicht zu groß sein sollte. Nun misst Du den Abstand der beiden Elemente. Das geht beispielsweise, indem Du ein Foto machst, es in Photoshop lädst und den Abstand mit dem Lineal feststellst. Dann drehst Du den Panoramakopf auf dem Rotator einen Klickstopp nach rechts. Jetzt sollten sich die beiden Elemente auf der linken Hälfte des Live-View-Bildschirms befinden. Nun musst Du wieder den Abstand zwischen beiden messen. Hat sich der Abstand nicht verändert, so hast Du den Nodalpunkt bereits gefunden, herzlichen Glückwunsch! Wenn sich der Abstand allerdings verändert hat, musst Du den Nodalpunkt noch suchen: Wenn sich der entfernte Gegenstand nach rechts schiebt, musst Du die Kamera auf der oberen Schiene nach vorne bewegen. Wenn sich der entfernte Gegenstand nach links schiebt, musst Du die Kamera auf der oberen Schiene nach hinten bewegen. Das machst Du nun so lange, bis Du den Nodalpunkt gefunden hast. Je präziser Du hier arbeitest, umso besser werden die Ergebnisse später werden. Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, hier sauber zu arbeiten. Wenn Du den unteren und den oberen Einstellwert gefunden hast, notiere sie Dir sorgfältig für dies Kamera-Objektiv-Kombination, sonst musst Du Dir irgendwann wieder die Arbeit machen (und das macht absolut keinen Spaß!).

Zeit und Ort für das Shooting auswählen[edit]

In organisatorischer Hinsicht solltest Du Dir Ort und Zeit für Dein erstes Kugelpanorama überlegen. In örtlicher Hinsicht eignen sich besonders solche Örtlichkeiten, die "ringsum" interessant sind. Das sind natürlich in erster Linie geschlossene Räume, die in jeder Blickrichtung etwas Interessantes zu bieten haben, wie beispielsweise Kirchen mit bemalten Decken, aber auch Wälder mit Blätterdächern, große Plätze, Eingangshallen und vieles mehr. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Wenig sinnvoll ist es allerdings, leere Örtlichkeiten unter blauem Himmel als Panorama abbilden zu wollen, das kann auch schwierig werden, weil die Stitching-Software dann ggf. in Ermangelung von visuellen Mustern nicht in der Lage ist, die Einzelbilder sinnvoll zusammenzusetzen. Erfahrungsgemäß ist es von Vorteil, wenn man das Stativ mit der Kamera an einem Ort platzieren kann, der nicht direkt von Licht beschienen wird, beispielsweise also einem schattigen Ort oder einem nur diffus beleuchteten. Andernfalls sieht man im fertigen Panorama ggf. den Schatten der Kamera und des Stativs, was sehr störend wirken kann. Ein Beispiel für einen solchen Schattenwurf kannst Du hier sehen. Dies ist auch der Grund, weshalb bei den meisten "Draußen"-Panoramen der Mittelpunkt im Schatten liegt. Siehe beispielsweise hier.

In zeitlicher Hinsicht musst Du Dir freilich überlegen, wann die Lichtverhältnisse an der Örtlichkeit so sind, wie Du sie abbilden möchtest. Darüber hinaus musst Du Dir auch überlegen, wann die Örtlichkeit so frei (oder voll) von Menschen ist, wie Du sie zeigen möchtest. Panoramen können bei Nacht oder am Tag wunderbar wirken, was Du den Betrachtern zeigen möchtest, liegt in Deiner Phantasie.

Aufnahme der Einzelbilder[edit]

Ringsum[edit]

Zenith und Nadir[edit]

Sonderfall HDR[edit]

Herstellung des Panoramas am Computer[edit]

RAW-Entwicklung[edit]

Stitching[edit]

Bei HDR: Tone-Mapping[edit]

Feinschliff[edit]

Präsentation[edit]