Rolf Müller

From Wikimedia Commons, the free media repository
Jump to navigation Jump to search
Rolf Müller: Zeichensetzer, Systemdenker, Geschichtenerzähler (2013), Seite 121

Rolf Müller (* 15. Dezember 1940; † 18. Februar 2015), deutscher Gestalter

Rolf Müllers humane Haltung, seine ganzheitliche, intuitive und analytische Arbeitsweise, hat auf nachfolgende Generationen von Kommunikations-Designerinnen und -designern stilbildend gewirkt.[1]

Büro Rolf Müller 01[edit]

Büro Rolf Müller 02[edit]

Arbeiten von Rolf Müller[edit]

Olympia 72[edit]

Rolf Müller war Art Director der Abteilung XI der Olympische Sommerspiele 1972 und entwickelte dort im Team um Otl Aicher das Erscheinungsbild der "heiteren Spiele"

Plakate[edit]

Bücher[edit]

High Quality[edit]

Sonstig[edit]

Türen (unvollendet)[edit]

Ehrungen[edit]

Retrospektive 2009[edit]

Die Retrospektive wurde von der Typografischen Gesellschaft in München organisiert und fand in der Halle 27 der Werbeagentur Kochan & Partner statt.[2]

Mitarbeitertreffen 2009[3][edit]

Buchvorstellung 2013[edit]

Ungefähr 80 Freunde, Wegbegleiter und Fans waren gekommen um Rolf Müller von 11.00 bis 13.30 Uhr live zu erleben.[4]

Wer war Rolf Müller?[edit]

An Menschen interessiert[edit]

Rolf Müller mochte die Neugierde und Unvermittelheit von Kindern

Am Leben interessiert[edit]

Innere Einkehr und Kontemplation fand Rolf Müller in der Provence, wo er ein Haus besaß

Student an der hfg ulm[edit]

Rolf Müller studierte an der hfg ulm

Schlußbetrachtung[edit]

Lieber Rolf,

Rolf Müller und Andreas Bohnenstengel in Ravensburg 2008
Andreas Bohnenstengel, Maximilianstraße 31 München 2015

als du durch die letzte Tür gegangen bist, bin ich erschrocken, dass das scheinbar so überhaupt nicht öffentlich wahrgenommen wurde. Erst allmählich gab es ein paar kurze Nachrufe. Ich verdanke dir sehr viel, möglicherweise den Umstand, dass ich heute noch als Fotograf arbeite. Immer wieder hast du bei mir angerufen, dich erkundigt, mich eingeladen, mir Aufträge gegeben, zugehört und dann ein paar kurze Sätze gesagt, die genau den Kern eines Sachverhaltes trafen und immer etwas enthielten, das mich weiterbrachte, mich führte, mich klärte – also Klarheit brachte, die (so mein subjektives Empfinden) so rar geworden ist. Es war nicht immer nett was du gesagt hast, aber genau dass ließ etwas ebenso rares zwischen uns entstehen nämlich Vertrauen. Du warst ein strenger, aber auch geduldiger und liebevoller Lehrer für mich (und, da bin ich mir sicher, für viele andere) und ein Freund. In den vielen Autofahrten nach Ravensburg, wo wir beide unterrichteten, habe ich ein Design-Studium in Form von Privatvorlesungen genossen. Ich habe zwar kein Diplom, aber auch ich bin ein Ulmer. Du hast dich an Ulm abgearbeitet, es variert, beschossen, erweitert, das Dogma weit hinter dir gelassen, andere mussten sich an dir abarbeiten, diesem vitalen Gegenüber dem nichts entging, der aufdeckte ohne vorzuführen.

Wenn Menschen normalerweise ein Leben leben, so hast du vermutlich 4 oder 9 oder was weis ich wie viele Leben gelebt, so intensiv und ereignisreich war deines. Nicht alle haben diese Intensivität ertragen, deine Energie ausgehalten. Intellektuell warst du sehr schnell, zu schnell für viele, auch für mich. Wer wollte, konnte viel lernen, aber wer will das eigentlich? Einen Standpunkt, etwas scheinbar erreichtes einfach so über den Haufen werfen und im Unbekannten etwas ganz neues errichten. Damit hast du Menschen überrascht, irritiert, verunsichert, wütend gemacht, begeistert, erstaunt und und und... Du warst als Mensch nicht immer zu fassen und einzuordnen, du hast geschillert und das ist eben sehr selten, leider.

Als du durch die letzte Tür gegangen bist, da war im Außen so wenig von dem Verlust zu bemerken. Ich hatte erwartet dass irgendetwas passiert, dass dem Verlust gerecht werden würde, bis ich dann realisierte, dass für mich selbst etwas Riesengroßes verschwunden war, auch wenn du in den letzten Jahren immer knapper und stiller wurdest. Ich habe nach deinem Tot viel über unsere Begegnungen nachgedacht und viel mit dir geredet, dich weiter um Rat gefragt, und: Du hast geantwortet. Du bist ein Teil von mir. Ich danke dir.

Andreas Bohnenstengel, 2017

Einzelnachweise[edit]

  1. Designpreis 2008 der Landeshauptstadt München an Rolf Müller. Begründung der Jury unter dem Vorsitz von Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers (abgerufen am 30. März 2017)
  2. Retrospektive 2009: Ein Bericht (abgerufen am 30. März 2017)
  3. Mitarbeitertreffen am 12. September 2009, Bernried/München Ein Bericht (abgerufen am 30. März 2017)
  4. Im Februar 2013 präsentierte Rolf Müller seine Monografie bei Litheratur Moths. Ein Bericht (abgerufen am 30. März 2017)
Authority control