Historic buildings in Bodenwerder

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English: Bodenwerder is a Town in Lower Saxony, Germany. In the village streets there are several impressive half-timbered houses built in the time from the 15th till the end oft the 19th century. Unfortunately many houses are not preserved in the original state. Some buildings built round about 1900 are also remarkable. The detailed descriptions of the houses are only available in German language.
Deutsch: Bodenwerder ist eine Stadt im Land Niedersachsen in Deutschland. Im Ort stehen stattliche Fachwerkhäuser aus der Zeit vom 15. bis Ende des 19. Jahrhunderts. Viele Häuser sind allerdings nicht im Ursprungszustand erhalten. Auch einige Gebäuden aus der Zeit um 1900 sind erwähnenswert.

Begriffe zum Fachwerkbau[edit]

Fachwerkhäuser in der Altstadt von Bodenwerder[edit]

Aufnahme: September 2018
Aufnahme: September 2018

Bodenwerder, Große Straße 22 (Rückseite)
Alte Salzfakturei, Baujahr 1550

Das Bild zeigt das zur Homburgstraße zeigende zweigeschossige Hintergebäude. Der schmale Anbau kragt zweifach vor. Zahn- und Bogenfriese zwischen den Geschossen zieren das Gebäude. Die Brüstungsgefache im Obergeschoss sind mit Fächerrosetten ausgefüllt.

In diesem Haus befand sich von 1843 bis 1860 die königlich hannoversche Salzfakturei.
Die Salzstraßen wurden in Tagesetappen unterteilt. Die Salzfaktoreien waren die Endpunkte dieser Etappen. Dort fand der Warenumschlag statt.

Aufnahme: September 2018
Aufnahme: September 2018

Bodenwerder, Große Straße 65
Pigge-Haus, Baujahr 1654

Das Pigge-Haus ist ein dreigeschossiges Fachwerkhaus. Die unteren beiden Geschosse sind auf durchgehende Ständer aufgesetzt. Die darüber liegende Etage und die Dachgeschosse lagern auf dem vorragenden Stichgebälk. Fußbänder stabilisieren das Fachwerk im ersten und zweiten Obergeschoss.

1654 wurde das Haus als Pastorenhaus von Pastor Rues erbaut. Christoph Ernst Daniel Pigge aus Hildesheim kaufte das Gebäude 1790. Im Erdgeschoss richtete er eine Buchhandlung ein, im ersten Stock eine Druckerei und eine Buchbinderei. Das ursprüngliche Eingangstor in der rechten Haushälfte wurde bei dem Umbau durch eine Ladenfront ersetzt. Der Sohn Ernst Christian Daniel Pigge druckte 1893 dort die erste Zeitung in Bodenwerder. Heute befindet sich ein Uhrengeschäft im Haus (Stand 2018).

Aufnahme: September 2018
Aufnahme: September 2018

Bodenwerder, Homburgstraße 41
Traufenständiges Haus, Baujahr 16. Jh.

Das traufenständige Haus ist zwei Geschosse hoch und drei Gefache breit. Es kragt zweifach vor. An den Überständen befinden sich Taubandornamente. Die Winkelhölzer des Obergeschosses zieren zwei Halb- und zwei Viertelrosetten.

Der Schwellbalken des Obergeschosses zeigt folgende Inschrift:

T·HVE · NEMANDE · DAN · WAS · MAN · DIR · DOEN · sOl · SO · GEFElST DV · GOD · VNDE · DEMa) · MINshN · WOl - (Tu niemand etwas an, als das, was man dir antun soll. So gefällst du Gott und den Menschen).

Aufnahme: September 2018
Aufnahme: September 2018

Bodenwerder, Homburgstraße 50
Zweitältestes Bürgerhaus, Baujahr 1550

Das Gebäude ist das zweitälteste Bürgerhaus der Stadt Bodenwerder. Es handelt sich um ein dreigeschossiges, giebelständiges Fachwerkhaus von vier Gefach Breite. Der ursprünglich rundbogige Hauseingang wurde durch eine schlichte Haustür ersetzt. Die unteren beiden Geschosse sind mit durchgehenden Ständern versehen, während Obergeschoss und Dachgeschoss auf vorkragenden Balken ruhen. Fußbänder stabilisieren das Fachwerk im Obergeschoss. Der Giebel ist verbrettert.

Auf dem darunter liegenden Schwellbalken ist folgende Inschrift eingelassen:

OrA . et lAborA : (Bete und arbeite)
Sir : 19 GeRingea) klocheit MIt gots fruchte : IsT beter Den grote wisheit Mit gots norAch: tVNGP 1550
(Geringe Klugheit mit Gottesfurcht ist besser als große Weisheit mit Gottesverachtung. 1550)

Aufnahme: September 2018
Aufnahme: September 2018

Bodenwerder, Königsstraße 1
Ältestes Wohnhaus in Bodenwerder, Baujahr 1484

Das giebelständige, zweigeschossige Fachwerkhaus ist das älteste Wohnhaus in Bodenwerder. Als Durchgangsdielenhaus wurde es 1484 über einem älteren Keller errichtet. Es ist mit durchgehenden Ständern versehen und hat zweigeschossige Seitenschiffe. Der Giebel kragt zweifach vor, wobei die Dachgeschosse auf Deckenbalken ruhen.

In den Schwellbalken des zweiten Dachgeschosses sind Perlstäbe geschnitzt, darunter sind einfache, abgerundete Füllhölzer angebracht. Der in der Grundform rundbogige Eingang ist oben zu einer Spitze ausgezogen (sog. Kielbogen oder Eselsrücken).

Eine Inschrift beidseitig der Spitze gibt das Jahr 1484 in lateinischen Buchstaben

Aragonés:
An(n)o d(omi)ni m° cccc· lxxxiiii
Aufnahme: September 2018
Aufnahme: September 2018


Bodenwerder, Königsstraße 3
Fachwerkhaus von 1690

Das giebelständige, dreigeschossige Fachwerkhaus mit Krüppelwalmdach hat eine Breite von fünf Gefach. Von den durchgehenden Ständern in den unteren beiden Geschossen sind drei als Doppelständer ausgeführt. Das Haus zeigt verschiedene Verzierungen und Inschriften:

- Rankenfriese am Schwellbalken des Dachgeschosses und an den Rähmbalken des ersten und zweiten Obergeschosses.
- Florale Zierfelder in den Brüstungen des zweiten Obergeschosses.
- Eine Inschrift auf dem Schwellbalken des zweiten Obergeschosses, die lautet:

DEIN SEGEN GOTT ZIERE UNSER HAUS DER NAHRUNG MANGEL FLIEHE HINAUS GIB UNS DIE KLEIDUNG UND DAS BRODT STEH UNS BEI IN UNGLÜCK UND IN NOTT

Über der Tür steht folgende Inschrift:

JOACHIM.KNIPPING /AGNESA:DOROTHEA /SALEFELDT.ANNO.1690

Aufnahme: September 2018
Aufnahme: September 2018

Bodenwerder, Weserstraße 9
sog. Bremer Lagerhaus, Baujahr 1604

Das Lagerhaus wurde von dem Bremer Überseekaufmann Jürgen Kremer und seiner verwitweten Schwester Maria Silpes errichtet. Auf den beiden Torständern befinden sich die Namen und Initialen der beiden Bauherrschaften.
Es handelt sich um ein giebelständiges, sechs Gefache breites Fachwerkhaus, zweigeschossig mit Zwischengeschoss. Das Fachwerk des Dachgeschosses ist durch Fußbänder und Andreaskreuze stabilisiert. Die Brüstungen von Zwischengeschoss und Obergeschoss sind mit Fächerrosetten geschmückt, die Füllhölzer zeigen Zahn- und Zackenfriese. Der heute verschlossene ehemalige Torbogen weist ein Zickzackmuster auf. Folgende Inschriften sind zu lesen:

Auf einem Balken über der Tür
LAVDAMVS VETRES / SED NOSTRIS / VTIMVR ANNIS - (Wir loben die Alten, aber wir leben in unserer Zeit.)
Über den Fenstern im Ergeschoss rechts
DVRCH ARBEIT GOT VERKAVFFE THVT ·DE MESCHE HAAB VND GVT / WOZV DV NICHT HAST RVH VND LVSTFAH NICHT AN HAST NVR VERDRVSS - (Durch Arbeit verkauft Gott den Menschen Hab und Gut. Wozu du nicht hast Ruh’ und Lust, fang’s nicht an, hast nur Verdruss.)
Über dem verschlossenen Torbogen
QVI CRISTO FIDITd) · BONA FUNDAME(N)TA LOCAVI(T) · /NAM STRVCTVRA MA(N)ET · NO(N) RVITVRA FIDES / 16//04 - (Wer Christus vertraut, hat ein gutes Fundament gelegt. Denn der Glaube bleibt bestehen wie ein Bauwerk, das nicht einstürzen wird. 1604)
Hochgeladen: Mai 2008
Hochgeladen: Mai 2008

Bodenwerder, Weserstraße 11
sog. Bremer Lagerhaus, Kramergildehaus, Baujahr 1624

Wie das Nachbarhaus wird dieses Haus als Bremer Lagerhaus bezeichnet. Vermutlich handelt es sich um das ehemalige Kramergildehaus. Es wird heute als Wohnhaus genutzt.

Das zweigeschossige, giebelständige Fachwerkhaus ist fünf Gefache breit. Es wurde 1624 errichtet, eine Renovierung fand 1995 statt. Die reich geschmückte Fassade mit dem rundbogigen Eingangstor ist gut erhalten. Die Brüstungsgefache der beiden Obergeschosse und des Dachgeschosses sind mit Tafeln verziert, die Beschlagwerk- und Rankendekor zeigen. Auch die Ständer, die Schwell- und Rähmbalken und die Füllhölzer weisen Verzierungen auf. Die Balkenköpfe unter dem Dachgeschoss sind als Masken gestaltet.

Darüber, auf dem Schwellbalken, befindet sich folgende Inschrift:

ANNO 1624 DEN 19. JUNI · HAB · ICH · ERBAVET · DIES · HAVS · WER · GERECHTICHKEIT · VERLANGET · VND · SELBST · THVT · HAT · FVR · DEN · GROSEN . GEGULDE[N]
(Im Jahr 1624, am 18. Juni, habe ich dieses Haus erbaut. Wer Gerechtigkeit verlangt und selbst danach handelt, zählt zu den Großen.)

Aufnahme: September 2018
Aufnahme: September 2018

Bodenwerder, Weserstraße 10
Alte Apotheke, Baujahr 1625

Das zur Weserstraße hin traufenständige Fachwerkhaus ist zweigeschossig und fünfeinhalb Gefache breit. Das Haus ist als Apotheke gebaut, worauf Mörser und Waage im Schnitzwerk hindeuten (s.u.). Über dem Mittelteil befindet sich ein nachträglich aufgesetzter kleiner Zwerchgiebel. Das ehemalige rundbogige Eingangsportal ist oben verfüllt und unten mit einer modernen Tür versehen worden. Die Balken über dem Portal sind mit Rankenschnitzereien verziert. Beidseitig schließt sich ein Arkadenfries an mit kleinen Säulenreliefs und Zierelementen unter den Bögen.

  • Auf der linken Seite trägt der Balken darunter die Inschrift:
    ANNO / NACH / CHRISTI /GEBAUT / 1625 / WILHEM.FARVER / CATRIN.STEINKAMP
    Außerdem sind dort Wappen mit Darstellungen von Mörser und Waage eingeschnitzt, die von zwei Greifen präsentiert werden.
  • Der Balken rechts neben dem Portal trägt ebenfalls eine Inschrift:
    AVF GOT LAST VNS BVWEN VNT AUF SEIN WORDT / VERTRVWEN DAS WIRDT UNS NVMER GERVWEN - (Auf Gott lasst uns bauen und auf sein Wort vertrauen, das werden wir niemals bereuen.)
Aufnahme: September 2018
Aufnahme: September 2018

Bodenwerder, Weserstraße 12
Altes Fährhaus, Baujahr 1. Hälfte 17. Jh.

An dieser Stelle überquerte früher eine Fähre die Weser. Nachdem 1883 weseraufwärts die erste Straßenbrücke gebaut worden war, wurde das Haus nur noch als Wohngebäude genutzt.

Es handelt sich um ein Eckhaus, dessen Giebel zur Weser gerichtet ist. Das ältere Untergeschoss besteht aus Bruchstein und war Teil der Stadtbefestigung. Darauf wurde im 17. Jahrhundert nachträglich das Obergeschoss in Fachwerkbauweise aufgesetzt. In Anpassung an die Straßenführung ist der Grundriss leicht abgeknickt.

Ober- und Dachgeschoss weisen verschiedenen Zierelmente auf. In die Schwellbalken sind Perlstäbe eingeschnitzt. Tafeln in den Brüstungsgefachen des Obergeschosses zeigen beschlagwerkähnliche Ornamente, zwei davon mit Ankerdarstellungen.

Quellen[edit]

  • Hermann Braun: Die Kunstdenkmäler der Stadt Bodenwerder und der Gemeinde Pegestorf im Regierungsbezirk Hildesheim (Die Kunstdenkmale des Landes Niedersachsen, Band 36). Niedersächsisches Landesverwaltungsamt Hannover. Hannover 1976
  • Gerd Weiß (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1992, ISBN 3-422-03022-0.
  • Informationstafeln der Stadt Bodenwerder an den Häusern

External links[edit]