German subtitles for clip: File:Heart attack video.webm
Jump to navigation
Jump to search
1 00:00:05,049 --> 00:00:09,040 Laut Weltgesundheitsorganisation sind Herzkreislauferkrankungen die Haupttodesursache 2 00:00:09,040 --> 00:00:14,850 weltweit. So auch in den USA. Herzinfarkte machen dabei einen großen Teil aus. 3 00:00:14,850 --> 00:00:20,760 Sie werden auch als akute Myokardinfarkte oder auch nur Myokardinfarkte bezeichnet und mit MI 4 00:00:20,760 --> 00:00:26,699 abgekürzt. Das Wort Infarkt bedeutet, dass ein Gewebsbereich aufgrund von mangelnder 5 00:00:26,699 --> 00:00:32,230 Blutversorgung und daher Sauerstoffmangel abgestorben ist. "Myo-" bezieht sich auf Muskeln 6 00:00:32,230 --> 00:00:36,870 und "-kard" bezieht sich auf das Herzgewebe. Bei einem Herzinfarkt sterben also 7 00:00:36,870 --> 00:00:41,030 Herzmuskelzellen durch einen mangelnden Blutfluss ab, was als Nekrose bezeichnet wird. 8 00:00:41,030 --> 00:00:46,440 Bekanntlich liegt die wichtigste Aufgabe des Herzens darin, Blut zum Gewebe zu pumpen. 9 00:00:46,440 --> 00:00:52,899 Doch auch das Herz selbst muss mit Blut versorgt werden. Das geschieht über die Koronarzirkulation. 10 00:00:52,899 --> 00:00:56,999 Koronarzirkulation bezeichnet das System kleiner Arterien und Venen, die die Herzzellen 11 00:00:56,999 --> 00:01:01,859 mit frischem Sauerstoff versorgen. Bei einem Herzanfall verstopfen diese kleinen Arterien, 12 00:01:01,859 --> 00:01:06,690 sodass das Herzgewebe kein Blut mehr zugeführt bekommt. Hält dieser Zustand lange genug an, 13 00:01:06,690 --> 00:01:09,310 stirbt das Herzgewebe ab. 14 00:01:09,310 --> 00:01:13,980 Fast alle Herzinfarkte lassen sich schlussendlich auf eine Endotheldysfunktion zurückführen. 15 00:01:13,980 --> 00:01:18,920 Das bedeutet, dass etwas die glatte Innenfläche der Arterien, die Tunica intima, 16 00:01:18,920 --> 00:01:24,660 gereizt oder entzündet hat. Reizungen entstehen beispielsweise durch die in Tabak enthaltenen Toxine, 17 00:01:24,660 --> 00:01:30,570 die im Blut mitgeführt werden und dort zu Schäden führen. An den Schadstellen bildet sich dann Atherosklerose, 18 00:01:30,570 --> 00:01:36,000 eine Erkrankung der Koronararterien, bei der Fett, Cholesterin, Proteine, Kalzium und weiße Blutzellen 19 00:01:36,000 --> 00:01:41,210 sich ablagern und den Blutfluss zum Herzgewebe behindern. Die Ablagerung besteht aus zwei Teilen: 20 00:01:41,210 --> 00:01:47,250 einem weichen, gummiartigen Inneren und einer harten Außenschale, der fibrösen Kappe. 21 00:01:47,250 --> 00:01:52,640 Zusammen wird die Ablagerung als Plaque bezeichnet. 22 00:01:52,640 --> 00:01:57,350 Meist bildet sich die Plaque über mehrere Jahre auf, sodass die Koronararterien die meiste Zeit über 23 00:01:57,350 --> 00:02:01,950 noch Blut durchlassen, wenn auch immer weniger. 24 00:02:01,950 --> 00:02:06,920 Zum Herzinfarkt kommt es, wenn die Koronararterie plötzlich vollständig verstopft. 25 00:02:06,920 --> 00:02:12,410 Schauen wir uns einmal an, was da genau passiert. 26 00:02:12,410 --> 00:02:15,810 Da sich die Ablagerungen direkt im Lumen des Blutgefäßes befinden, unterliegen sie 27 00:02:15,810 --> 00:02:20,650 dauerhaft mechanischen Kräften durch den Blutfluss. Überraschenderweise brechen die kleineren Plaques, 28 00:02:20,650 --> 00:02:25,640 deren Kappe noch weicher ist, häufiger ab als größere Plaques mit härteren Kappen. 29 00:02:25,640 --> 00:02:32,290 Das gummiartige Innere, das sich, wie wir bereits wissen, 30 00:02:32,290 --> 00:02:38,670 aus Fett, Cholesterin, Proteinen, Kalzium und weißen Blutzellen zusammensetzt, ist thrombogen, 31 00:02:38,670 --> 00:02:43,640 das bedeutet, dass es sehr leicht verklumpt. Blutplättchen, die für die Blutgerinnung 32 00:02:43,640 --> 00:02:50,450 zuständig sind, fließen daran vorbei und werden angezogen; sie haften sich an das exponierte gummiartige Material. 33 00:02:50,450 --> 00:02:54,540 Die Blutplättchen reichern sich also an und setzen außerdem Chemikalien frei, die den 34 00:02:54,540 --> 00:03:00,300 Gerinnungsprozess weiter antreiben. Das alles passiert wahnsinnig schnell - man denke nur einmal 35 00:03:00,300 --> 00:03:05,930 daran, wie schnell eine kleine Blutung aufhört. Der Prozess ist sehr ähnlich und dauert nur wenige Minuten. 36 00:03:05,930 --> 00:03:09,480 Und schon ist die Koronararterie vollständig verstopft. 37 00:03:09,480 --> 00:03:13,780 Schauen wir uns das Ganze noch einmal aus einer anderen Ansicht aus an. Hier ist eine Scheibe des Herzens. 38 00:03:13,780 --> 00:03:19,520 Diese Seite ist posterior bzw. hinten und diese Seite hier ist anterior bzw. vorne. Hier ist die 39 00:03:19,520 --> 00:03:24,540 linke und rechte Herzkammer und hier sehen wir die drei am häufigsten verstopften Arterien, 40 00:03:24,540 --> 00:03:29,800 der Vorderwandast der linken Kranzarterie oder LAD, der die vordere Wand und das Septum der linken Herzkammer versorgt 41 00:03:29,800 --> 00:03:36,200 und für 40 - 50 % der Fälle verantwortlich ist, die rechte Koronararterie oder RCA, die die hintere Wand, 42 00:03:36,200 --> 00:03:40,800 das Septum und die Papillarmuskeln der linken Herzkammer versorgt und für 30 - 40 % der Fälle verantwortlich ist, 43 00:03:40,800 --> 00:03:45,910 und die linke Zirkumflexarterie, die die seitliche Wand der linken Herzkammer versorgt und 44 00:03:45,910 --> 00:03:52,640 etwa 15 - 20 % der Fälle ausmacht. Wie man sieht, sind die meisten Bereiche 45 00:03:52,640 --> 00:03:58,060 für die Versorgung der linken Herzkammer verantwortlich. Daher betreffen Herzinfarkte auch meist die linke Herzkammer. 46 00:03:58,060 --> 00:04:03,980 Die rechte Herzkammer und die Vorhöfe sind entsprechend seltener betroffen. Die einzelnen Bereiche werden 47 00:04:03,980 --> 00:04:08,190 Perfusionsbereiche der jeweiligen Arterien genannt. Beim genauen Blick auf die Bereiche 48 00:04:08,190 --> 00:04:11,900 sieht man, dass sie im Wesentlichen aus dem Endokard, der glatten Membran auf der Innenseite 49 00:04:11,900 --> 00:04:17,280 des Herzens, und dem Myokard, dem gesamten Herzmuskel, sowie dem Epikard, der Außenfläche des Herzens, 50 00:04:17,280 --> 00:04:22,449 auf der sich die Koronargefäße befinden, bestehen. Ist nun die LAD verstopft, ist der Perfusionsbereich 51 00:04:22,449 --> 00:04:27,930 stark gefährdet. Innerhalb einer Minute werden die Muskelzellen des Bereichs 52 00:04:27,930 --> 00:04:32,240 durch den Sauerstoffmangel ischämisch, das heißt blutleer; die Kontraktionsfähigkeit der 53 00:04:32,240 --> 00:04:35,900 Muskelschicht wird stark eingeschränkt. 54 00:04:35,900 --> 00:04:40,080 Diese erste Phase ist besonders wichtig, weil der ischämische Zellschaden im Perfusionsbereich 55 00:04:40,080 --> 00:04:45,729 an sich reversibel ist. Nach etwa 20-40 Minuten ändert sich dies jedoch. Der Schaden lässt sich 56 00:04:45,729 --> 00:04:50,509 nicht mehr rückgängig machen und die Zellen sterben ab. Der Bereich wird nekrotisch, das Gewebe ist tot. 57 00:04:50,509 --> 00:04:57,059 Die Zellen lassen sich nicht wiederbeleben und sie wachsen auch nicht nach. 58 00:04:57,059 --> 00:05:01,590 Aus diesem Grund ist es von höchster Wichtigkeit, dass Herzinfarkte schnell erkannt und behandelt werden. 59 00:05:01,590 --> 00:05:05,599 Zuerst ist das innere Drittel des Myokards betroffen, da es am weitesten vom Koronargefäß entfernt liegt 60 00:05:05,599 --> 00:05:10,189 und daher auch zuletzt mit Blut versorgt wird. Außerdem unterliegt es einem größeren Druck 61 00:05:10,189 --> 00:05:16,830 vom Herzinneren. Lysiert sich die Verstopfung plötzlich, das heißt, bricht sie auf, sodass das Blut wieder 62 00:05:16,830 --> 00:05:20,259 fließen kann, ist der Schaden meist auf dieses innerste Drittel beschränkt; das nennt man 63 00:05:20,259 --> 00:05:28,309 einen subendokardialen Infarkt. Wird zu diesem Zeitpunkt ein EKG, ein Elektrokardiogramm, durchgeführt, 64 00:05:28,309 --> 00:05:33,729 zeigt sich eine ST-Streckensenkung, bzw. es zeigt sich keine ST-Streckenhebung. 65 00:05:33,729 --> 00:05:40,699 Deshalb wird dieser Vorfall auch NSTEMI oder Nicht-ST- Hebungsinfarkt genannt. Andere Gründe für diese Art 66 00:05:40,699 --> 00:05:46,580 der subendokardialen Infarkte sind eine schwere Atherosklerose und ein niedriger Blutdruck, 67 00:05:46,580 --> 00:05:51,529 die schließlich zu einer Minderversorgung des Herzgewebes führen. 68 00:05:51,529 --> 00:05:55,490 Nach etwa 3 bis 6 Stunden hat sich die Nekrose über die gesamte Wandstärke ausgebreitet und es 69 00:05:55,490 --> 00:06:01,180 kommt zum so genannten transmuralen Infarkt. Dies zeigt sich im EKG als ST-Streckenhebung. 70 00:06:01,180 --> 00:06:08,490 Daher wird der transmurale Infarkt auch als STEMI oder ST-Hebungsinfarkt bezeichnet. 71 00:06:08,490 --> 00:06:14,809 Der Unterschied zwischen NSTEMIs und STEMIs liegt also darin, dass es bei NSTEMIs keine ST-Streckenhebung gibt 72 00:06:14,809 --> 00:06:19,869 und die Ursache in einem partiellen Infarkt der Wand liegt, während STEMIs eine ST-Streckenhebung aufweisen 73 00:06:19,869 --> 00:06:21,150 und die gesamte Wandstärke betroffen ist. 74 00:06:21,150 --> 00:06:28,110 Bei einem Herzinfarkt spüren die Betroffenen meist starke Schmerzen in der Brust oder einen Druck 75 00:06:28,110 --> 00:06:33,719 mit Ausstrahlung in den linken Arm oder Unterkiefer. Sie schwitzen, Diaphorese genannt, leiden unter Übelkeit, 76 00:06:33,719 --> 00:06:39,409 Erschöpfung und Schwindelgefühlen. Die Symptome werden alle entweder direkt dadurch verursacht, dass ein Endorgan 77 00:06:39,409 --> 00:06:44,430 wie das Herz oder Gehirn nicht genügend Blut erhält - das erklärt Brustschmerz und Schwindel. 78 00:06:44,430 --> 00:06:49,610 Oder die Ursache liegt in der so genannten sympathetischen Reaktion des Körpers. Der Körper versucht so, das Herz 79 00:06:49,610 --> 00:06:55,339 zu unterstützen und den Blutdruck zu erhalten - daher das Schwitzen und die klamme Haut. 80 00:06:55,339 --> 00:07:00,009 Viele berichten von Schmerzen in der Herzgegend, doch manche fühlen den Schmerz stattdessen 81 00:07:00,009 --> 00:07:00,469 im Unterkiefer, in der Schulter, im Arm oder Rücken. 82 00:07:00,469 --> 00:07:07,089 Herzinfarkte können nicht nur mittels EKG, sondern auch durch Laborwerte diagnostiziert werden. 83 00:07:07,089 --> 00:07:11,349 Wurden Herzzellen unwiderruflich geschädigt, sind auch die Membranen zerstört, sodass Proteine und Enzyme 84 00:07:11,349 --> 00:07:18,939 entweichen und in den Blutfluss gelangen können. Die drei wichtigsten sind Troponin I, Troponin T und CK-MB, 85 00:07:18,939 --> 00:07:24,479 eine Kombination aus Creatin-Kinase und den Enzymen M und B. Das Niveau von Troponin I und T 86 00:07:24,479 --> 00:07:29,330 beginnt etwa 2-4 Stunden nach einem Infarkt anzusteigen und erreicht den Höhepunkt meist nach etwa 48 Stunden. 87 00:07:29,330 --> 00:07:37,789 Es bleibt circa 7-10 Tage erhöht. CK-MB beginnt etwa 2-4 Stunden nach dem Infarkt 88 00:07:37,789 --> 00:07:43,899 anzusteigen, erreicht den Höhepunkt nach etwa 24 Stunden und normalisiert sich wieder nach 48 Stunden. 89 00:07:43,899 --> 00:07:48,899 Da CK-MB sich schneller wieder normalisiert, ist es hilfreich bei der Diagnosestellung eines Rezidivinfarkts, 90 00:07:48,899 --> 00:07:54,409 eines erneuten Infarkts, der mindestens 48 später, jedoch vor der Normalisierung von Troponin I passiert. 91 00:07:54,409 --> 00:07:57,330 Es kommt in 10 % der Herzinfarktfälle zu einem Rezidivinfarkt. 92 00:07:57,330 --> 00:08:01,889 Eine der Hauptkomplikationen bei Herzinfarkten sind Arrhythmien, abnormale Herzrhythmen. Das größte Risiko 93 00:08:01,889 --> 00:08:06,699 besteht direkt nach einem Herzinfarkt, da die Schäden bzw. Verletzungen die Weiterleitung elektrischer Signale durch 94 00:08:06,699 --> 00:08:11,659 die Zellen stören können. Analog kommt es zum kardiogenen Schock, weil das Herz nicht mehr genügend Blut 95 00:08:11,659 --> 00:08:15,550 Richtung Körper pumpen kann, wenn zu viel kontraktiles Muskelgewebe beschädigt wurde. 96 00:08:15,550 --> 00:08:21,179 In den Tagen nach einem Infarkt entzündet sich der Infarktbereich 97 00:08:21,179 --> 00:08:25,770 und Neutrophile dringen ein, was zu Perikarditis, einer Entzündung des Herzbeutels, führen kann. 98 00:08:25,770 --> 00:08:31,740 Während der nächsten Wochen dringen Makrophagen ins Gewebe ein. 99 00:08:31,740 --> 00:08:36,430 Der Heilungsprozess setzt ein. Zunächst bildet sich Granulationsgewebe, 100 00:08:36,430 --> 00:08:41,159 ein neues Bindegewebe, weich und gelblich. In dieser Phase besteht das größte Risiko 101 00:08:41,159 --> 00:08:47,300 für eine Herzruptur. Nach 2 Wochen bis mehreren Monaten ist der Vernarbungsprozess 102 00:08:47,300 --> 00:08:52,910 des beschädigten Herzgewebes abgeschlossen. Es ist nun grau-weißlich gefärbt. 103 00:08:52,910 --> 00:08:57,000 Da das Narbengewebe kein Blut pumpen kann, wächst der verbliebene Herzmuskel bzw. ändert seine Form, 104 00:08:57,000 --> 00:09:02,880 um die verlorenen Zellen auszugleichen und stärker zu pumpen. Das funktioniert aber nicht ewig. 105 00:09:02,880 --> 00:09:07,040 Es geben weitere Zellen auf, was zum Herzversagen führen kann. 106 00:09:07,040 --> 00:09:10,110 Inzwischen gibt es eine potentiell lebensrettende Behandlungsmethode, die Fibrinolysetherapie. 107 00:09:10,110 --> 00:09:17,420 Sie wird direkt nach einem Herzinfarkt durchgeführt. Durch Medikamente wird das Fibrin in den Blutgerinnseln aufgelöst. 108 00:09:17,420 --> 00:09:22,490 Außerdem kann eine Angioplastie, eine chirurgische Entfernung der Verstopfung, ausgeführt werden. 109 00:09:22,490 --> 00:09:27,100 Und es gibt noch die Koronarintervention, bei der über einen winzigen Katheter ein Stent in der Koronararterie 110 00:09:27,100 --> 00:09:32,319 platziert wird, der das Blutgefäß offen hält. Das Ziel der Behandlungsmethoden ist stets, 111 00:09:32,319 --> 00:09:37,630 den Blutfluss zu den absterbenden Herzzellen wiederherzustellen - "Zeit ist Gewebe". 112 00:09:37,630 --> 00:09:40,980 Erfolgt der Eingriff rechtzeitig nach der Verstopfung, können Zellen, die sich 113 00:09:40,980 --> 00:09:47,040 noch nicht im irreversiblen Stadium befinden, gerettet werden. Die anderen werden zerstört und entfernt. 114 00:09:47,040 --> 00:09:51,000 So kann die Funktion auf kurze und lange Sicht verbessert und weitere Schäden können verhindert werden, 115 00:09:51,000 --> 00:09:56,649 sodass der nekrotische Bereich klein gehalten wird. Eine wichtige Komplikation bei der Wiederherstellung 116 00:09:56,649 --> 00:10:02,649 der Perfusion, der Reperfusionstherapie, liegt im Reperfusionsschaden. Dabei wird Gewebe durch den 117 00:10:02,649 --> 00:10:07,629 wiedereinsetzenden Blutfluss geschädigt. Man nimmt an, dass das aufgrund mehrerer Mechanismen geschieht. 118 00:10:07,629 --> 00:10:12,990 Erstens enthält das Blut Kalzium, was zur Muskelkontraktion führt. Die irreversibel 119 00:10:12,990 --> 00:10:17,660 geschädigten Zellen kontrahieren, und da sie ja irreversibel geschädigt sind, verbleiben sie im 120 00:10:17,660 --> 00:10:23,079 kontrahierten Zustand. Histologisch zeigt sich das als charakteristische Kontraktionsbanden mit Nekrosen. 121 00:10:23,079 --> 00:10:29,329 Außerdem enthält das Blut natürlich Sauerstoff. 122 00:10:29,329 --> 00:10:35,509 Paradoxerweise führt dieser Sauerstoff sogar zu weiteren Zellschäden. Aufgrund der Blutleere 123 00:10:35,509 --> 00:10:40,410 ist die Umwandlung des Sauerstoffs in reaktive Sauerstoffspezies erhöht. 124 00:10:40,410 --> 00:10:45,149 Diese schädigen dann weitere Zellen im Herzen. 125 00:10:45,149 --> 00:10:48,910 Zusätzlich zur Wiederherstellung des Blutflusses gibt es verschiedene Medikamente, die im Akutfall 126 00:10:48,910 --> 00:10:54,879 eingenommen werden können, beispielsweise Thrombozytenaggregationshemmer wie Aspirin, 127 00:10:54,879 --> 00:11:00,220 Gerinnungshemmer wie Heparin, Nitrate zur Relaxierung der Koronargefäße und Senkung der Vorlast, 128 00:11:00,220 --> 00:11:04,790 Betablocker zur Verlangsamung des Herzschlags und somit auch der Beanspruchung des Herzens, 129 00:11:04,790 --> 00:11:09,660 Schmerzmittel gegen die Beschwerden und Statine zur Verbesserung des Lipidprofils. 130 00:11:09,660 --> 00:11:14,190 Bei der akuten Behandlung eines Herzinfarkts müssen viele individuelle Faktoren berücksichtigt werden, 131 00:11:14,190 --> 00:11:18,800 auch langfristig. Am wichtigsten ist die Behandlung zugrundeliegender 132 00:11:18,800 --> 00:11:34,279 Risikofaktoren wie einer schlechten Ernährung und Rauchen.