File:Geiselhöring Waberlkreuz.jpg

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Deutsch: In Geiselhöring "Am Oberfeld", in der Nähe von Hausnummer 7, bei Firma HIROTEC steht das bekannte Waberlkreuz.

Noch vor ein paar Jahrzehnten war dieser Platz weit außerhalb in den Feldern von Geiselhöring. Durch die Erweiterung des Industriegebiets auch südlich der Umgehungsstraße St 2142 sind große Gebäude und Hallen an das Kreuz herangerückt. Das Kastenkreuz mit einer Höhe von über 4 Metern ist nach Osten in Richtung Haindling ausgerichtet und rückseitig senkrecht verbrettert. Die Giebelbretter des stumpfwinkeligen Dachs sind leicht gewellt. Die Randbretter sind in weiten Bögen gezahnt und erinnern mit den Spitzen an Acanthusblätter. Beim Gekreuzigten handelt es sich um einen sogenannten "Blechernen Herrgott", der mit drei Nägeln ans Holz geheftet ist. Am Stamm des Kreuzes steht eine ebenfalls aus Blech gefertigte Figur der Mater Dolorosa.

Im Laber-Boten, der damaligen Zeitung, vom 25. März 1891 findet sich folgende Notiz: "Zur Aufstellung einer Votivtafel an der Kaltenbrunner Straße wird dem Inwohner Josef Waldherr die Bewilligung erteilt." Der Magistrat mit dem damaligen Bürgermeister Loichinger hatte bereits am 13. März in einer Sitzung sein Einverständnis erklärt. Inzwischen steht ein Kreuz an der Stelle der Votivtafel. Nach einigen Jahrzehnten dürfte wohl die Votivtafel verfallen gewesen und ein Kreuz an ihre Stelle gekommen sein. Seit Jahrzehnten kümmert sich die Familie Kraus aus Geiselhöring um das Kreuz, zu dem am Schauerfreitag - dem Freitag nach Christi Himmelfahrt - alljährlich die Flurprozession der katholischen Pfarrei führt.

Am 20. November 1890 war an dieser Stelle eine Frau aus Geiselhöring tot aufgefunden worden. Sie hieß Rosina Waldherr und war die Ehefrau des Taglöhners und Holzschuhmachers Josef Waldherr. Der hatte sein Weib tags zuvor mit einem Paar fertigen Holzschuhen nach dem Einödhofe Kaltenbrunn geschickt. Solche Gänge über Land hatte die Frau des Öfteren zu machen und es kam nicht selten vor, dass sie in einem Orte oder auch auf einem Einödanwesen über Nacht blieb. Daher befürchtete der Mann auch nichts Schlimmes, als seine Frau an diesem Tag nicht nach Hause gekommen ist. Erst anderntags machte man sich auf die Suche und fand sie tot. Über die Umstände ihres Todes ist nichts überliefert.

Im Jahr 1988 spaltete ein Blitz die mächtige Linde neben dem Kreuz, das unbeschädigt blieb. Die Firma RHW stiftete daraufhin einen anderen Baum und der OGV Greißing stellte eine Sitzbank auf.

Nicht mit Sicherheit geklärt ist die Frage, woher eigentlich die Bezeichnung "Waberlbaum" stammt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1891 wird er in Hochdeutsch als "Barbara-Baum" bezeichnet. Ein bayerisches Wörterbuch gibt an, dass "Waberl" oder "Wam" eine Kurzform des Vornamens Barbara ist, aber auch eine alte Frau, ein altes Weib bezeichnen kann. "Waberl" kommt beispielsweise auch in dem alten Tanzlied "Drah di Waberl Flusspapier, gstumpfata Bes'n tanz mit mia" vor.

Im Jahr 1997 fällte dann ein schweres Unwetter das Kreuz. Familie Kraus ließ deswegen auf eigene Kosten ein neues aus Eichenholz und mit einem Dach anfertigen. Im Frühjahr des Jahres 2020 zerstörte ein heftiger Sturm den wohl durch jahrelange Trockenheit schon geschwächten "Waberlbaum" erneut. Vor einigen Jahren ließ die Familie Kraus nun eine Ersatzpflanzung vornehmen. Auf der Rückseite ist der Name Familie Kraus 1997 zu lesen. Neben dem Kreuz steht der kleine Waberlbaum.

Die Texte zur Geschichte wurden mit freundlicher Genehmigung von Alois Hauner Geiselhöring zur Verfügung gestellt.
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Source Own work
Author Elcom.stadler
Camera location48° 48′ 42.91″ N, 12° 23′ 48.88″ E Kartographer map based on OpenStreetMap.View this and other nearby images on: OpenStreetMapinfo

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