File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 194.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Der Neuplatonismus)
194
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Abbild der Vernunft. Selbst von der Vernunft erfüllt, verwirklicht sie dieselbe Wiedemm in einer Außenwelt; sie stellt die Ideen äußerlich dar an der sinnlichen Materie, die das Unbestimmte, Qualitätslofe, Nichtseiende, und in der Stufenfolge der Emanationen das Letzte und Unterste ist. In dieser Weise ist die Weltseele die Bildnerin des sichtbaren Weltalls, welches sie als ihr Abbild aus der Materie gestaltend, durchdringend und belebend im Kreise hemmführt. Hiemit ist die Reihe der Emanationen geschlossen, und wir sind, was der Zweck der Emanationslehre war, in einem fortlaufenden Prozesse vom Höchsten, von Gott, zum Niedrigsten, zum bloßen Abbilde des wahren Seins oder zur sinnlichen Welt gelangt. Die einzelnen Seelen sind, wie die Weltseele, Amphibien zwischen dem Hohem, der Vernunft, und dem Niederen, dem Sinnlichen, bald mit dem Sinnlichen verflochten und an seinen Schicksalen teilnehmend, bald ihrem Ursprünge, der Bewunft, sich zuwendend. Von der Vernunftwelt, die ihre ursprüngliche und eigentliche Heimat ist, sind sie, eine jede zu der ihr angewiesenen Zeit, unfreiwillig und einer innern Nötigung folgend, in die Körperwelt herabgestiegen, ohne jedoch die Ideenwelt gänzlich zu verlassen; vielmehr, wie ein Sonnenstrahl zugleich die Sonne und die Erde berührt, befinden sie sich sowohl in der einen wie in der andem. Unser Beruf kann also — und hiemit gelangen wir auf den Punkt zurück, von welchem wir in der Darstellung der neuplatonischen Philosophie ausgegangen sind — nur der sein, unser Sinneu und Trachten unserer eigentlichen Heimat, der Ideenwelt, zuzuwenden, und unser besseres Selbst durch Ertötung der Sinnlichkeit, durch Askese, ganz von der Teilnahme am Körperlichen zu befreien. Ist aber einmal unsere Seele in die Ideenwelt, dieses Abbild des Urguten und Urschönen, aufgestiegen, so gelangt sie von da aus zum letzten Ziel alles Würstchens und Strchens durch die unmittelbare Bereinigung mit Gott, durch das entzückte Schauen des Ur-Einen, in das sie sich bewußtlos versenkt und verliert.

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