File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 160.jpg

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Description
Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Aristoteles)
160
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Es läßt^sich darüber, bei der Unmöglichkeit einer genauen und ff erschöpfenden regulativen Formel, nur so viel sagen, sie sei » Sache der richtigen praktischen Einsicht; richtige Mitte sei, r was der Verständige dafür ansieht. Daß es so viele besondere Tugenden geben muß, als Le- L bensbeziehungen vorhanden sind, folgt hiemach auS dem Be- L griff der Tugend überhaupt, und wie der Mensch immer in L neue Lagen kommt, in welchen es der praktischen Einsicht oft V schwer wird, die richtigen Handlungsweisen zu bestimmen, so » ist auch das Gebiet der besondern Tugenden nach keiner be- r stimmten Anzahl zu begrenzen, (im Gegensatz gegen Plato,) D daher auch nicht durchzusprechen. Nur sofern eS gewisse I konstante Hauptverhältnisse des Menschen giebt, lassen sich I auch gewisse Haupttugenden nennm. So ist z. B. ein kon- ik stantes menschliches Verhältnis das Verhältnis zur Unlust und Lust. Die sittliche Mitte nun zu finden in Beziehung I auf die Unlust, sie weder zu fürchten, noch schlechthin nicht k zu fürchten, ist die Tapferkeit. Die richtige Mitte in Beziehung k auf die Lust ist Mäßigkeit, als Mitte zwischen Genußsucht und k Stumpfsinn. Die Beobachtung des sittlichen Maßes im gesell- I schaftlichen Leben, die Mitte zwischen Unrechtthun und Unrechtleiden, ist die Gerechtigkeit. In der nämlichen Weise lassen sich noch viele andere Tugenden charakterisieren; bei allen ! kann nachgewiesen werden, daß sie die Mitte zwischen Mi I Untugenden einnehmen, die in ihrer Fehlerhaftigkeit insofern I einander entgegengesetzt sind, als die eine einen Mangel, die I andere ein Übermaß ausdrückt. Das Nähere der aristotelischen i Tugendlehre hat großen psychologischen und praktischen, we- I Niger philosophischen Wert. Aristoteles entnimmt die Begriffe I seiner Tugenden mehr aus dem Sprachgebrauch, als aus einem durchgeführten Einteilungsprinzip; seine Einteilung der ! Tugenden bleibt so ohne alle Ableitung und findet sich an verschiedenen Orten verschieden angegeben. Offenbaristauch der Begriff der richtigen Mitte, den Aristoteles zum Maßstab s des sittlichen Handelns macht, einer systematischen Darstellung !

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