File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 159.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Aristoteles)
159
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M Schwanken des Aristoteles in seiner Bestimmung des Begriffs I der Glückseligkeit hat seinen natürlichen Grund in seiner em- k plüschen Betrachtungsweise. Sorgsam alles berücksichtigend, k Ms unsere beschränkte Erfahrung auszufagen scheint, will er » ausschließlich weder die Tugend oder die vernünftige Thätig- » M noch die Lust zum Prinzip machen, weil die thatsächliche D Erfahrung das Auseinanderfallen beider zeigt. Wenn er da- k her auch im allgerneinm die Anweisung giebt, nach derjenigen D Lust zu streben/ über welche sich der Gute freut, d. h. welche r mit der tugendhaften Thätigkeit verknüpft ist, so ist ihm doch s die Lust auch um ihrer selbst willen Zweck und nicht bloß als s Amdens der Tugend. Im Gegensatz zu den Stoikern und s Äpikuräern, welche jede der beiden Seiten getrennt festgehalten s haben, wird Aristoteles vielmehr beiden gerecht. e. Begriff der Tugend. Wie sich aus der aristotelischen Polemik gegen Sokrates ergeben hat, ist die Tugend Produkt eines oft wiederholten sittlichen Handelns, eine durch Übung f erworbene Beschaffenheit (-§«§), eine sittliche Fertigkeit der Seele. Welcher Art nun diese Fettigkeit sei, läßt sich folgendermaßen bestimmen. Jede Handlung vollbringt etwas als ihr Werk. Nun ist aber ein Werk unvollkommen, wenn an ihm entweder ein Mangel oder etwas Überflüssiges vorhanden ist. Somit wird auch jede Handlung insofern unvollkommen sein, als in ihr entweder zu wenig oder zu viel geschieht, ihre VMmnmenheit mithin darin bestehen, daß in ihr das rechte Maß, die Mitte zwischen dem Zuviel und Zuwenig eingehalten wird. Sonach ist die Tugend überhaupt als das Beobachten der richtigen Mitte im Handeln zu erklären; nicht der arithmetischen Mitte, der Mitte an sich, sondern der Mitte für uns. Was nämlich für den einen Menschen genug ist, ist es nicht für den andern; ein Anderes ist die Tugend eines Mannes, ein Anderes die eines Weibes, eines Kindes, eines Sklaven. Ebenso kommt es auf Zeit, Umstände und Verhältnisse an. In Beziehung hierauf hat freilich die Bestimmung dieser richtigen Mitte immer etwas Schwankendes.

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