File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 146.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Aristoteles)
146
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tualität hera^lsgestellt. Erst Aristoteles hat diese Bezeichnungen (nach ihrer philosophischen Bedeutung) geschaffen, und sie sind für sein System am meisten charakteristisch. Wir haben in der Bewegung des potenziell Seiendm zum aktuell Seienden den explizierten Begriff des Werdens, in den vier Prinzipien überhaupt eine Auseinanderlegung dieses Begriffs in seine Momente. Das aristotelische System ist folglich ein System des Werdens und es kehrt, wie das Prinzip der Eleaten in Plato, so in ihm das Prinzip des Heraklit, in reicherer und vermittelterer Fassung wieder. Aristoteles hat damit zur Überwindung des Platonischen Dualismus einen bedeutenden Schritt gethan. Ist die Materie die Möglichkeit der Form, werdende Vernunft, so ist der Gegensatz zwischen Idee und Erscheinungswelt, wenigstens im Prinzip, potenziell überwunden, sofern es ein Sein ist, das sich in beiden, in Stoff und Form, nur auf verschiedenen Entwickelungsstufen darstellt. Das Verhältnis des Potenziellen zum Aktuellen macht Aristoteles anschaulich am Verhältnis des Unbearbeiteten zum Bearbeiteten, des Baumeisters zu dem mit Bauen Beschäftigten, des Schlafenden zum Erwachten. Potenziell ein Baum ist das Samenkorn, der ausgewachsene Baum ist es aktuell; potenziell Philosoph ist auch der in diesem Augenblick nicht im Philosophieren Begriffene; potenziell Sieger ist der bessere Feldherr auch vor der Schlacht; potenziell ist der Raum ins Unendliche teilbar; dem Vermögen nach ist überhaupt alles, was ein Prinzip der Bewegung, Entwickelung, Veränderung, des Andersseins hat, was ohne äußere Hemmung durch sich selbst sein wird. Aktualität oder Entelechie dagegen bezeichnet die vollkommene Handlung, das erreichte Ziel, die vollendete Wirklichkeit- (der ausgewachsene Baum z. B. ist die Entelechie des Samenkorns,) diejenige Thätigkeit, worin die Handlung und die Vollendung derselben in eins zusammenfällt, z. B. Sehen, Denken: er sieht und er hat gesehen, er denkt und er hat gedacht — ist eins und dasselbe- während bei denjenigen Tätigkeiten, die mit einem Werden verbunden sind, z. B. Lemen,

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