File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 144.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Aristoteles)
144
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allem Bestimmten zu Grunde liegt. Mit diesem Begriff der Materie rühmt sich Aristoteles die vielfach angeregte Schwierigkeit besiegt zu haben, wie überhaupt etwas werden könne, da doch das Seiende weder aus dem Seienden noch aus dem Nichtseienden werden könne. Denn nicht aus dem Nichtseienden schlechthin, sondern nur aus dem Nichtseienden der Wirklichkeit nach, d. h. aus dem Seienden dem Vermögen nach werde etwas. Mögliches (potenzielles) Sein ist ebensowenig Nichtsein als Wirklichkeit. Jedes existierende Naturding ist daher ein zur Wirklichkeit gelangtes Mögliches. Die Materie ist dem Aristoteles hiernach ein weit positiveres Substrat, als dem Plato, der sie für das schlechthin Nichtseiende erklärt hatte. Es erklärt sich hieraus auch, wie Aristoteles die Materie im Gegensatz gegen die Form als ein positives Negatives, als ein der Form Entgegengesetztes auffassen und als positive Beweinung bezeichnen konnte. Wie die Materie mit der Potenzialität, so fällt die Form mit der Aktualität zusammen. Sie ist dasjenige, was den unterschiedslosen bestimmungslosen Stoff zu einem Unterschiedenen, einem Diesen (vo§s ?<), einem Wirklichen macht; sie ist die eigentümliche Tugend, die vollendete Thätigkeit, die Seele jedes Dings. Das, was Aristoteles Form nennt, ist also nicht mit dem zu verwechseln, was wir etwa Facon nennen. Eine abgehauene Hand z. B. hat noch die äußere Gestalt einer Hand, nach aristotelischer Auffassung dagegen ist sie nur dem Stoff nach Hand, nicht der Form nach; eine wirkliche Hand, eine Hand der Form nach ist nur diejenige, die das eigentümliche Geschäft einer Hand vollbringen kann. Reine Form ist dasjenige, was ohne Materie in Wahrheit ist ^ oder der Begriff des Wesens, der reine Begriff. Solche reine Form existiert aber im Bereiche des bestimmten Seins nicht; alles bestimmte Sein, alle Einzelsubstanz (ovs/«), alles, was ein Dieses ist, ist vielmehr ein aus Stoff und Form Zusammengesetztes, ein So ist es also die Ma terie, was verhindert, daß das Seiende reine Form, reiner

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