File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 116.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Plato)
116
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Dem Erbteile der Unsterblichkeit der Seele hat Plato seinen r Phädon gewidmet. Dieselbe wird hier zuerst dargeflellt als I ethisches, praktisches Postulat. Das ganze Bestreben des Philosophen geht darauf, seine Seele vom Körper zu befreien, vom Leiblichen zu reinigen. Er thut dies in der Voraussetzung, daß der Körper eine Fessel der Seele und nur durch ihre Befreiung von ihm zu ihrer wahren Existenz gelange. I Das Thun des Philosophen hat daher nur einen Sinn, wenn es eine Unsterblichkeit giebt. Unter dm Beweisen sei hier der I airS der Wiedererinnerung erwähnt. Das Ler nen ist nur Wiedererinnerung, wie dies daraus hervorgeht, / daß die Begriffe vom Wesen und von den Verhältnissen der Dinge in die Seele nicht Volt außen gebracht, sondern nur aus ihr selbst heraus entwickelt werden können. Also haben Wir schon in früherer Zeit dasjenige gewußt, dessen wir uns erinnern. Sämtliche Beweise sind übrigens analytisch und j haben keine zwingende Beweiskraft, da sie das zu Beweisende durchaus voraussetzen, zum Teil aus mythischen Philosophemen abgeleitet werden, auf einer unklaren Fassung des Begriffs der Seele und ihres Verhältnisses zum Körper wie zur Vernunft beruhen und, sofem das Verhältnis der Seele zur Ideenwelt hervorgehoben wird, im besten Fall nur für die j Unsterblichkeit dessen, der seine Seele zu reinem Geist erhoben hat, d. h. die Unsterblichkeit des Philosophen, etwas beweisen würden, Über die theoretische Unzulänglichkeit seiner Argumente Akt sich Plato selbst nicht getäuscht. Schon ihre Mehr- f heit beweist dies; dann aber erklärt sie Plato ausdrücklich sirr Beweise nur menschlicher Wahrscheinlichkeit, für nur praktische Postulate. Vermöge dieser Einsicht hat er auch an den Schluß derselben, gleichsam als historische Besiegelung des Spekulativen, s den Mythus vom Lotenreich und der Unterwelt gestellt, um durch Anknüpfung an dm Volksglauben, durch Benützung der ^ religiösm Tradition, dem Unsterblichkeitsglauben eine positive, historisch gegebme Autorität zu gewinnen. Auch sonst spricht ^ Plato, gleich als ob er darin göttliche Offmbarungselemente ^

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