File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 097.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Plato)
97
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gezogen hat — daß die Dinge so sind, wie sie mir erscheinen, daß die Wahrnehmung oder Empfindung untrüglich ist. Da aber die Wahrnehmung und Empfindung bei Unzähligen un- zähligemal verschieden, selbst bei einem und demselben höchst wechselnd ist, so folgt weiter, daß es überhaupt keine objektiven Bestimmungen und Prädikate giebt, daß wir nie aus- fagen können, was ein Ding an sich ist, daß alle Begriffe, groß, klein, leicht, schwer, zunehmen, abnehmen u. s. f., nur relative Bedeutung haben, und folglich auch die Gattungsbegriffe, als Zusammenfassungen des wechselvollen Bielen, aller Beharrlichkeit und Konsistenz ermangeln. Im Gegensatz gegen diese protagoräische These macht Plato auf folgende Widersprüche und Gegeninstanzen aufmerksam. Erstens. Die protagoräische Lehre führt zu den grellsten Konsequenzen. Ist nämlich Sein und Scheinen, Erkenntnis und Wahrnehmung eines und dasselbe, so ist ebenso gut auch das unvernünftige Tier, das der Wahmehmung fähig ist, das Mgß aller Dinge, und ist die Vorstellung, als der Ausdruck meiner subjektiven Bestimmtheit, meines jedesmaligen Soseins, un- IrÜglich, so giebt eS keinen Unterricht mehr, keine wissenschaftliche Verhandlung, keinen Streit und keine Widerlegung. Zweitens. Die protagoräische Lehre ist ein logischer Widerspruch; denn nach ihr giebt Protagoras jedem, der ihm Unrecht giebt, Pecht, da ja, wie von ihm selbst behauptet wird, niemand Unrichtiges, sondern jeder nur Wahres vorstellt; die vorgebliche Wahrheit des Protagoras ist also für niemanden wahr, nicht einmal für ihn selbst. Drittens. Protagoras hebt das Wissen des Zukünftigen auf. Was ich nämlich für nützlich halte, erweist sich dämm in der Folge noch nicht wirklich als ein solches. Da das Nützliche immer auf das Zukünftige geht, der Mensch aber nicht schon als Mensch, der erste beste, einen Maßstab zur Beurteilung der Zukunft in sich hat, sondern der eine mehr, der andere weniger, so ist mich hieraus klar, daß nicht der Mensch als solcher, sondern nur der Weise ein Maß fein kann. Viertens. Die 7

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