File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 071.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Sokrates)
71
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der herrschenden Sitte beruhenden Tugend. — Zur logischen Voraussetzung hatte dieses ethische Bestreben des Sokrates die Feststellung der Begriffe, die Methode der Begriffsbildung. Das „Was“ eines jeden Dinges aufzusuchen, erzählt Xenophon (Denkw. IV, 6, 1.), sei Sokrates ununterbrochen be- müht gewesen, und Aristoteles sagt ausdrücklich (Metaph. XII, 4.), zweierlei Verdienste müsse man dem Sokrates zuschreiben, die Methode der Induktion und die begriffsmäßigen Definitionen, was beides die Grundlage der Wissenschaft bilde. Wie beides mit dem Prinzip des Sokrates zusammenhängt, werden wir sogleich sehen.


7. Die sokratische Methode. [ de:w:Sokratisches Gespräch, w:de:Sokratische Methode ]


Bei der sokratischen Methode [ de:w:Methode (Erkenntnistheorie) ] muß im Gegensatz gegen das, was man heutiges Tags Methode nennt, festgehalten werden, daß sie dem Sokrates nicht als solche, in ihrer Abstraktion von jedem konkreten Inhalt, zu Bewußtsein kam, sondern mit der Art und Weise seines Philosophierend, das nicht aus Mitteilung eines Systems, sondern auf Bildung des Subjekts zu philosophischem Denken und Leben abzweckte, unmittelbar verwachsen war. Sie ist nur subjektive Technik seines pädagogischen Verfahrens, die eigentümliche Manier seines philosophischen Umgangslebens.
Die sokratische Methode hat eine doppelte Seite, eine negative und eine positive. Die negative ist die bekannte sokratische Ironie (εἰρωνεία). Indem sich der Philosoph unwissend stellt und sich scheinbar von denen, mit welchen er sich unterredet, belehren lassen will, verwirrt er vielmehr das vermeintliche Wissen der andern durch fortgesetztes Ausfragen, durch die unerwarteten Konsequenzen, die sich herausstellen, und die Widersprüche, in die sich die Unterredenden verwickeln. An der Verlegenheit, in welche das unterredende Subjekt versetzt wird, indem es einsieht, daß es dasjenige nicht weiß, was es zu wissen vermeinte, vollzieht das vermeintliche Wissen

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