File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 070.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Sokrates)
70
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sich seines Nichtwissens geflissentlich rühmte und nur darin an Weisheit die übrigen Menschen zu übertreffen erklärte, daß er seiner eigenen Unwissenheit sich bewußt sei (Plat. Ap. S. 21. 23.)
Die andere Seite des sokratischen Philosophierens ist sein Gegensatz gegen die Zeitphilosophie. Seine wohlverstandene Aufgabe konnte hier nur die sein, auf euren Boden mit der Sophistik sich stellend sie durch sich selbst, durch ihr eigenes Prinzip zu überwinden. Daß Sokrates den allgemeinen Standpunkt der Sophistik, selbst manche Züge ihrer äußern Erscheinung (sokratische Ironie) teilte, ist oben bemerkt worden. Viele seiner Behauptungen, namentlich die Sätze, daß niemand wissentlich Unrecht thue, und wenn jemand wissentlich lügen oder sonst Unrecht thun sollte, so würde er besser sein, als der, welcher dies ohne sein Wissen thue, tragen auf den ersten Anblick ein ganz sophistisches Gepräge; der höhere Grundgedanke der Sophistik, daß alles sittliche Handeln ein bewußtes Thun sein müsse, ist auch der seinige. Aber während es die Sophisten zu ihrer Aufgabe machten, durch die subjektive Reflexion alle festen Bestimmungen zu verwirren und aufzulösen, alle objektiven Maßstäbe unmöglich zu machen, hat Sokrates das Denken als die Thätigkeit des Allgemeinen, den freien, objektiven Gedanken als das Maß aller Dinge erkannt, und somit die sittlichen Pflichten und alles sittliche Thun statt auf das Meinen und Belieben des Einzelnen, vielmehr aus daß richtige Wissen, das Wesen des Geistes, zurückgeführt. Die Idee des Wissens ist es, von welcher geleitet er durch das Denken ein Anundfürsichseiendes, Festes, von der Willkür des Subjekts Unabhängiges, eine begriffliche Objektivität zu gewinnen, unbedingte sittliche Wertbestimmungen festzustellen suchte. Hegel drückt dies auch so aus, Sokrates habe an die Stelle der Sittlichkeit die Moralität [ w:de:Moral ] gesetzt. Hegel unterscheidet nämlich die Moralität als das bewußte, aus Reflexion und sittlichen Prinzipien beruhende Rechthandeln, von der Sittlichkeit als der unbefangenen, halb unbewußten, auf Befolgung

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