File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 063.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Sokrates)
63
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schlichte Naivität der Kindheitsperiode eines Volks gewaltsam in eine Zeit zurückzuführen, in welcher die Reflexion alle Unmittelbarkeit, alle unbewußte sittliche Einfalt angefressen und ausgeleckt hat. Die Unmöglichkeit solcher Rückkehr beurkundet Aristophanes selbst, wenn er in toller Laune und mit cynischem Spott alle göttlichen und menschlichen Autoritäten dem Gelächter preisgiebt und damit, so ehrenwert auch der patriotische Hintergrund seiner komischen Ausgelassenheit sein mag, den Beweis liefert, daß auch er nicht mehr auf dem Boden altväterlicher Sittlichkeit steht, daß auch er der Sohn seiner Zeit ist.


3. Die Verurteilung des Sokrates. w:de:Sokrates#Prozess und Tod


Der gleichen Verwechslung seiner Bestrebungen mit denen der Sophistik und der gleichen Tendenz, altväterliche Zucht und Sitte mit gewaltsamen Mitteln zurückzuführen, ist Sokrates vierundzwanzig Jahre später als Opfer gefallen. Nachdem er viele Jahre in seiner gewohnten Weise zu Athen gelebt und gewirkt, nachdem die Stürme des peloponnesischen Kriegs, die Gewaltherrschaft der dreißig Oligarchen [ w:de:Peloponnesischer Krieg#Oligarchischer Umsturz in Athen ] über diese Stadt hingegangen waren und die demokratische Partei wieder ans Ruder gekommen war, glaubte diese, mit der früheren politischen Ordnung der Dinge auch die alte Sitte und Denkweise wiederherstellen und die sophistische Bildung ausrotten zu sollen. Im siebenzigsten Jahre seines Alters wurde Sokrates durch Melitos, einen jungen Dichter, Anytos, einen Demagogen, und Lykon, einen Redner, drei in jeder Hinsicht unbedeutende Männer, jedoch wie es scheint ohne Motive persönlicher Feindschaft, vor Gericht gefordert und der Nichtanerkennung der Staatsgötter, der Einführung neuer Gottheiten, sowie der Jugendverführung angeklagt. Der Erfolg der Anklage war seine Verurteilung. Er trank, die Flucht aus dem Kerker verschmähend, nachdem ihn ein günstiger Zufall noch dreißig Tage mit seinen Schülern im Gefängnisse hatte zubringen lassen, den Schierlingsbecher im Jahre 399 v. Chr.

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