File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 054.jpg

From Wikimedia Commons, the free media repository
Jump to navigation Jump to search

Original file(3,744 × 5,616 pixels, file size: 15.19 MB, MIME type: image/jpeg)

Captions

Captions

Add a one-line explanation of what this file represents

Summary

[edit]
Description
Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


vorherige Seite - Seite 54 - nächste Seite


TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Die Sophistik)
54
-----------------------------------------------------------------------------------------
Worten: „Von den Göttern kann ich nicht wissen, ob sie sind oder ob sie nicht sind, denn vieles hindert uns, das zu wissen, sowohl die Unklarheit der Sache als die Kürze des menschlichen Lebens.“ In einer andern Schrift entwickelte er seine Lehre vom Wissen oder Nichtwissen. Von der herakliteischen Annahme eines stetigen Flusses der Dinge ausgehend und dieselbe vorzugsweise auf das Subjekt anwendend, lehrte er, der Mensch sei das Maß aller Dinge (πάντων χϱημάτων μέτϱον ἄνθϱωπος), der seienden, daß sie wären, und der nichtseienden, daß sie nicht wären, d. h. für das wahrnehmende Subjekt sei wahr, was es in der stetigen Bewegung der Dinge und seiner selber in jedem Augenblicke wahrnehme und empfinde; es gebe daher theoretisch kein anderes Verhältnis zur Außenwelt, als die sinnliche Empfindung, und praktisch kein anderes, als die sinnliche Lust. Da nun aber Wahrnehmung und Empfindung bei Unzähligen unzähligemal verschieden, selbst bei einem und demselben Subjekte höchst wechselnd sind, so ergab sich hieraus die weitere Folgerung, daß es überhaupt keine objektiven Aussagen und Bestimmungen gebe, daß entgegengesetzte Behauptungen in Beziehung auf dasselbe Objekt als gleich wahr anzuerkennen seien, daß über alles mit gleichem Recht pro und contra disputiert werden und Irrtum und Widerlegung nicht stattfinden könne. Gut oder schlecht sei nichts an sich (φύσει [physei]), sondern nur durch Satzung oder willkürliche Übereinkunft (νόμω), was mit der Lehre anderer Sophisten (Thrasymachus [ w:de:Thrasymachos ] und Kallikles) übereinstimmt, daß das natürliche Recht das Recht des Stärkeren sei; wer in einem Staate, sei es durch Waffen-, sei es durch Redegewalt die Macht habe, der gebe Gesetze nach seinem Nutzen, und was ein Machthabender auf solche Weise in seinem Interesse festgesetzt habe, das gelte in jedem Staate als gerecht, was dem Nutzen des Machthabenden zuwiderläuft, als rechtswidrig. So frivol diese Sätze lauten, so scheint doch Protagoras eine praktisch folgerichtige Durchbildung derselben nicht angestrebt zu haben; wie ihm denn nach den

Licensing

[edit]
Public domain

This work is in the public domain in its country of origin and other countries and areas where the copyright term is the author's life plus 80 years or fewer.


This work is in the public domain in the United States because it was published (or registered with the U.S. Copyright Office) before January 1, 1929.

File history

Click on a date/time to view the file as it appeared at that time.

Date/TimeThumbnailDimensionsUserComment
current23:28, 19 January 2019Thumbnail for version as of 23:28, 19 January 20193,744 × 5,616 (15.19 MB)Thirunavukkarasye-Raveendran (talk | contribs)

There are no pages that use this file.

Metadata