File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 052.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Die Sophistik)
52
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abzweckend, machten sie natürlich vorzugsweise Fragen des allgemeinen Interesses und der öffentlichen Bildung, auch zum Teil Privatliebhabereien einzelner Reichen, zu Gegenständen ihrer Vorträge. Ihre eigene Stärke beruhte daher weit mehr auf formalen Fertigkeiten, auf subjektiver Bethätigung der Denkfähigkeit, auf der Kunst, reden zu können, als auf positivem Wissen; selbst ihr Tugendunterricht bewegte sich entweder in rechthaberischer Silbenstecherei oder in hohlem Redeprunk; auch wo die Sophistik zu wirklicher Polyhistorie ward, blieb das Reden über die Gegenstände die Hauptsache. So rühmt sich Hippias [ w:de:Hippias von Elis ] bei Xenophon, über jeden Gegenstand jedesmal wieder etwas neues zu sagen; von andern hören wir ausdrücklich, daß sie nicht einmal sachlicher Kenntnisse zu bedürfen glaubten, um über alles in beliebiger Weise zu reden und jede Frage aus dem Stegreife zu beantworten. Und wenn viele Sophisten sich eine Hauptaufgabe daraus machten, über möglichst geringfügige Dinge, z. B. das Salz, wohlgesetzte Reden zu halten, so sehen wir, daß ihnen die Sache nur Mittel, das Wort dagegen Zweck war, und wir dürfen uns nicht wundem, daß die Sophistik auch in dieser Hinsicht zu jener hohlen äußerlichen Technik heruntersank, welche Plato im Phädrus [ w:de:Phaidros ] namentlich um ihrer Gesinnungslosigkeit willen einer so scharfen Kritik unterwirft.


4. Die kulturhistorische Bedeutung der Sophistik.


Die wissenschaftlichen und sittlichen Mängel der Sophistik; drängen sich von selbst auf und bedürfen daher, nachdem einige neuere Geschichtschreiber die Schattenseiten mit übertriebenem Eifer ins Schwarze gemalt und eine sehr ernste Anklage aus Frivolität, Unsittlichkeit, Genußsucht, Eitelkeit, Eigennutz, leere Scheinweisheit und Disputierkunst gestellt haben, keiner weiteren Ausführung; was man aber darüber meistübersehen hat, ist das kulturhistorische Verdienst der Sophisten. Hätten sie, wie man sagt, nur das negative Verdienst, die Opposition des Sokrates und Plato hervorgerufen zu haben,

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