File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 050.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Die Sophistik)
50
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zu einer zufälligen Menschensatzung ist hauptsächlich der Punkt, in welchem die Sophistik mit dem allgemeinen Zeitbewußtsein der Gebildeten sich berührte, und es ist nicht überall bestimmt zu entscheiden, welchen Anteil daran die Wissenschaft und welcher: das Leben gehabt habe, ob die Sophistik nur die theoretische Formel fand für das praktische Leben und Treiben der damaligen Welt, oder die sittliche Korruption vielmehr eine Folge jenes zerstörenden Einflusses war, den die Sophistik auf den gesamten Vorstellungskreis der Zeitgenossen ausübte.
Nichtsdestoweniger hieße es den Geist der Geschichte verkennen, wollte man die Epoche der Sophistik nur anklagen, statt ihr eine relative Berechtigung zuzugestehen. Jene Erscheinungen waren zum Teil notwendige Erzeugnisse der gesamten Zeitentwicklung. Wenn der Glaube an die Volksreligion so jählings zusammenbrach, so geschah dies nur, weil sie selbst keinen innersittlichen Halt besaß. Aus den Beispielen der Mythologie ließen sich die größten Laster und Niederträchtigkeiten rechtfertigen und beschönigen, und selbst Plato, sonst ein Freund des überlieferten frommen Glaubens, beschuldigt die Dichter seines Volks, durch die unwürdigen Vorstellungen, die sie von der Götter- und Heldenwelt verbreiteten, das moralische Gefühl an sich selbst irre zu machen. Es war ferner unvermeidlich, daß die fortschreitende Wissenschaft am Überlieferten rüttelte. Die Physiker lebten schon längst in offener Feindschaft mit der Volksreligion, und je überzeugender sie für vieles, worin man bisher unmittelbare Wirkungen der göttlichen Allmacht erblickt hatte, die natürlichen Ursachen in Analogieen [sic!] und Gesetzen nachwiesen, desto leichter mußte es geschehen, daß die Gebildeten an allen ihren bisherigen Überzeugungen irre wurden. Kein Wunder, wenn das veränderte Zeitbewußtsein [ w:de:Zeitgeist ] alle Gebiete der Kunst und Poesie durchdrang, wenn ganz analog mit den rhetorischen Künsten der Sophistik auch in der Skulptur der rührende Stil an die Stelle des hohen Stils trat, wenn Euripides, der Sophist unter den Tragikern [ w:de:Griechische Tragödie ], die ganze Zeitphilosophie und ihre Manier der

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