File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 014.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Begriffe der Geschichte der Philosophie)
14
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Geschichte ist kein exakt nachzurechnendes Rechenexempel. Es wird also auch in der Geschichte der Philosophie nirgends von einer apriorischen Konstruktion das Historischen die Rede sein, das Faktische wird nicht als erläuternde Exemplifikation eines schon vorher fertigen begrifflichen Schemas eingefügt werden dürfen, sondern das Gegebene der Erfahrung ist, soweit es vor einer kritischen Sichtung Stand hält, als ein Gegebenes, Überliefertes anzunehmen, und der vernünftige Zusammenhang dieses Gegenstandes ist sofort auf analytischem Wege herauszustellen; nur für die Anordnung und wissenschaftliche Verknüpfung diesss historisch Überlieferten wird die spekulative Idee das Regulativ abgeben dürfen.
Ein weitere Gesichtspunkt, der gegen die angeführte Hegelsche Ansicht spricht, ist folgender. Die historische Entwicklung ist fast überall von der begrifflichen unterschieden. Nach seiner historischen Entstehung z. B. war der Staat ein Gegenmittel gegen das Räuberwesen, nach seinem Begriff dagegen ist er nicht aus dem Räubertum, sondern aus der Idee des Rechts abzuleiten. So ist es auch hier: während der logische Fortschritt ein Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten ist, ist die historische Entwicklung der Philosophie fast überall ein herabsteigen vom Konkreten zum Abstrakten, vom Anschauen zum Denken, ein Loslösen des Abstrakten von dem Konkreten der allgemeinen Bildungsformen und der gegebenen religiösen und geselligen Zustände, in welche das philosophierende Subjekt gestellt ist. Das System der Philosophie verfährt synthetisch, die Geschichte der Philosophie, d. h. die Geschichte des Denkens analytisch. man kann daher mit größerem Rechte gerade das Umgekehrt der Hegel'schen These behaupten und sagen, was an sich das Erste sei, sei für uns gerade das Letzte. So begann denn auch die jonische Philosophie nicht mit dem Sein als abstraktem Begriff, sondern mit dem Konkreten, Anschaulichsten, dem materiellen Begriffe des Wassers, der Luft u. s. w. Selbst eleatische Sein und das Heraklitische Werden sind noch nicht reine Gedankenbestimmungen,

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