File:Bundesarchiv Bild 183-40182-0007, Neuhof, Einzelbauer.jpg

Neuhof, Einzelbauer Zentralbild Zühlsdorf 30.4.1957 Insel Poel bleibt in Bauernhand In der wahnwitzigen Absicht, wieder Besitz von ihren enteigneten Domänen zu nehmen, tauchten kürzlich auf der Insel Poel in der Wismarer Buch die bei der Bodenreform verjagten Junker auf. Aus Angst vor den Fäusten seinder ehemaligen Knechte hatte sich der Junker Hillmann im Morgengrauen auf die Insel geschlichen, von der er bei Nacht und Nebel wieder verschwand. Die Rückkehr-Gelüste der ehemaligen Großgrundbesitzer, deren 3 100 Hektar Land rechtmässig an rund 300 Einzel- und Genossenschaftsbauern aufgeteilt wurden, sind auf die einhellige Ablehnung der heutigen Inselbesitzer gestoßen. Auf diese Unverschämtheiten wollen die ehemaligen Knechte der Gutsbesitzer , die jetzt als freie Bauern bis zu 30.000 DM Jahreseinkommen haben, am Tage der Wahlen antworten. " Wir werden die Besten von uns in unsere Gemeindevertretung wählen " , erklärte der werktätige Einzelbauer Otto Sengpiel aus Neuhof, der früher Knecht bei Hauptmann Mertens war. " Notfalle werden wir auf Provokationen der Junker auch mit unseren Mistgabeln antworten ." ( Siehe auch ADN-Meldung vom 25.4.57-) UBz: Als ehemaliger Landarbeiter auf Junkerbesitz sagt der heute als Gärtner tätige Paul Gerhardt: " Wenn die früheren Gutsbesitzer , die nach Westdeutschland geflohen sind, noch irgendwelche Hoffnungen auf eine Rückkehr hegen, so versichern wir ihnen, dass wir das nie zulassen werden. Wir ehemaligen Landarbeiter und Knechte sind jetzt die Herren der Insel und werden jeden, der nach unserem Besitz greifen sollte, verjagen. dass ihm die Lustc zur Rückkehr ein für alle Mal vergeht. Als Antwort auf die illegalen Besuche der ehemaligen Junker werden wir die Besten von uns am 23. Juni in die Gemeindevertretung wählen! "