File:B-Kösen Gefallenendenkmal-1872-T 20220722 160701.jpg

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Information board about the memorial of the Kösener-Senioren-Konvents-Verband for the war victims of the Franco-Prussian War 1870-71 in Bad Kösen

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Description
Deutsch: KÖSENER SENIOREN-CONVENTS-VERBAND

DAS GEFALLENENDENKMAL DES KSCV FÜR 1870-71 Das älteste Denkmal des Kösener Senioren-Convents-Verbands KSCV aus den studentischen Corps an Universitäten wurde an Pfingsten 1872 als nationale Gedenkstätte für die Kriegsopfer dieses Dachverbandes nach nur zwei Monaten Bauzeit eingeweiht. Angeblich handelt es sich überhaupt um das erste Denkmal nach diesem Kriege. Die aktiven Corpsstudenten finanzierten es noch allein und ohne Hilfe ihrer Alten Herren, bevor sich diese 1888 zusammenschlossen zum Verband Alter Corpsstudenten. Nach Krieg und Reichsgründung 1871 drückt sich hier die Mentalität der sogenannten Gründerzeit aus, an der sich besonders die Jugend mit ihren Kriegsteilnehmern begeisterte. Die Form der Triumphsäule ist ein Rückgriff auf die römische Antike, die seit dem Barock wieder aufgelebt war. — Die Berliner Siegessäule von 1873 kommt als Vorbild nicht infrage. Unser Denkmal steht am Anfang einer ganzen Epoche einer allgemeinen Denkmalsschwemme. Die Idee und Oberleitung hatte Baurat Dr. Oskar Mothes, der die Rudelsburg nach damaligem Geschmack historisierend instandsetzte, für die auch die Corpsstudenten zunächst gesammelt hatten. Der Leipziger Hofsteinmetzmeister Einsiedel und die beiden Kösener Meister Maurer Werner und Zimmerer Töpfer errichteten die Säule. Ihr ursprünglich 14,5 Meter hoher Aufbau war symbolisch: Die vier Ecken der Plattform stellten die deutschen Königreiche, die 24 Baluster die Bundesstaaten dar. Das Postament zeigte allseits Inschriften auf Marmorplatten, vorne: "Den Manen / der / im Kriege von 1870 und 1871 / für's Vaterland gefallenen / deutschen Corpsstudenten / geweiht von dem / Kösener S.C.Verband / 1872" und auf drei Seiten die Namen der 138 Gefallenen (später zählte man sogar 234), die sozusagen das Fundament für den Sieg bildeten, denn sie trugen die kolossale, 6,50 Meter hohe Siegessäule mit den Horazworten: "Dulce et decorum est pro patria mori" (Süß und ehrenvoll ist es, fürs Vaterland zu sterben). Darüber schwang sich der vergoldete, siegreiche Reichsadler mit einer Spannweite von 2,30 Metern auf. Der weiche Sandstein aus Pirna erforderte bald und wiederholt Renovierungen. Der Verfall war 1990 bei der Übernahme durch den Verband nach 55 Jahren der Vernachlässigung beträchtlich (1935 wurden die Corps und ihr Verband durch den NS-Staat aufgelöst): Der Oberschaft war in die Saale gestürzt worden und bildet heute noch ein Hindernis. - 1991 entfernte man die Überwucherungen und erneuerte 1996 bis 1998 großenteils aufwendig. Von einer Wiederherstellung des Oberteiles oder gar des Adlers sieht der KSCV schon aus Kostengründen ab. Außerdem ist auch die Schleifung eine Geschichtsspur, die —selbst schon wieder denkmalpflegerisch erhaltenswert — bleiben soll. Die Gedenkstätte für alle Toten des Verbandes ist nun das Löwendenkmal.

Der Kösener Senioren-Convents-Verband KSCV ist die älteste — noch immer aktive — studentische Korporationsform an den deutschsprachigen Universitäten. Im Jahre 1925 definierte sich ein Corps: "Corps ist ein enger Kreis von Studenten, die sich zum Zwecke verbinden, einen soliden und honorigen Ton auf der Universität überhaupt zu erhalten und zu fördern und insbesondere unter sich wahre Freundschaft ins Leben übergehen zu lassen. Es sind daher auch alle politischen und dergleichen Angelegenheiten aus ihrer Tendenz ganz ausgeschlossen". Diese Definition gilt heute ebenso.

Sie finden Corps an den Universitäten in: Aachen, Augsburg, Bayreuth, Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Braunschweig, Clausthal-Zellerfeld, Darmstadt, Dresden, Erlangen, Frankfurt/Main, Frankfurt/Oder, Freiberg, Freiburg, Gießen, Göttingen, Graz, Greifswald, Halle, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Hohenheim, Innsbruck, Jena, Kaiserslautern, Karlsruhe, Kiel, Köln, Konstanz. Leipzig, Leoben, Linz, Mainz, Mannheim, Marburg, München, Münster, Passau, Potsdam, Regensburg, Rostock, Saarbrücken, Salzburg, Stuttgart, Tharandt, Trier, Tübingen, Ulm, Wien, Würzburg.
Date
Source Own work
Author Rigorius
Camera location51° 06′ 32.53″ N, 11° 42′ 30.09″ E Kartographer map based on OpenStreetMap.View this and other nearby images on: OpenStreetMapinfo

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