File talk:Schmales Haus Eisenach.jpg

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Zum Baudatum 1903

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Eisenach - Lange Schlangen gab es vor dem schmalsten Haus in Eisenach, Johannisplatz Nummer 9. Nur schubweise durfte man die Räume von Klaus Trippstein betreten. Viel Platz ist in diesem 2,05 Meter breitem Haus nicht. Es ist 8,50 Meter hoch und hat zwei Etagen. Unterm Dach steht das Bett des Hausbesitzers, es ist jedoch nur eine Matratze, mehr geht nicht durch die schmale Öffnung zum Schlafgemach. Trippstein ist seit 1974 im Besitz des Hauses, damals was es in einem desolaten Zustand. Freunde und Bekannte halfen über die Jahre das Häuschen zu sanieren. So wurde es vor dem Verfall und Abriss gerettet und im vergangenen Jahr die Fassade fachgerecht saniert und jetzt das Bad fertig. Und so erfreuten sich die Besucher über die Möglichkeit zu sehen, wie ein Eisenacher wohnt. Blicke ins Arbeitszimmer, Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer waren erlaubt. Doch nicht nur um den Bau ging es, seit 1991 ist im Haus eine kleine Ausstellung von Bildern, Kleinplastiken, Keramik und historischen Einrichtungsgegenständen zu sehen. Die Grundfläche des Hauses beträgt 20 m². Geschätzt wird das Alter auf rund 250 Jahre. Schon 1900 wird das Haus als Sehenswürdigkeit in Eisenach bezeichnet. Eigentlich sollte das Haus damals abgerissen werden, doch der Besitzer Wilhelm Köhler, Hoteldiener und Portier, kämpfte um sein Haus. 1903 war der Umbau abgeschlossen und abgenommen. Lange Jahre diente der Eingangsbereich des Häuschens als Verkaufslokal für Obst und Gemüse. In einem Schriftwechsel von 1941 mit der Baupolizei wurde vom «schmalem Handtuch» gesprochen. Die Kleinheit des Hauses wurde am Samstag noch deutlicher als Alphornbläser zum Denkmaltag ein Ständchen spielten. Man hätte die Instrumente gar von der 1. Etage aus spielen können. (eol/rbr)