File talk:Plan für eine Parkanlage auf dem Warmen Damm an der Wilhelmstraße in Wiesbaden zwischen dem späteren Neuen Museum und der Englischen Kirche, um 1810-1830.jpg

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Neuer Herrngarten

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Bei diesem Plan handelt es sich um den sog. Neuen Herrngarten am späteren „Kureck” in Wiesbaden, nicht um eine Parkanalge am Warmen Damm in der Nähe des Neuen Museums und der Englischen Kirche. Der Garten befand sich am heutigen Nordende der Wilhelmstraße im Bereich des Nassauer Hofs. Die Datei müsste also so oder ähnlich heißen:
"Plan des Neuen Herrngartens in Wiesbaden um 1776.jpg"

Der Herrngarten (nicht „Herren”) wird im Süden begrenzt durch die Wiesenbrunnenallee, die am Sonnenberger Tor (links unten, nicht eingezeichnet) beginnt und im Osten auf den Wiesenbrunnen zuführt (ebenfalls nicht zu sehen). Der Garten wird durch eine zweireihige U-förmige Allee erschlossen, die mit ihrem nach Süden verlängerten Halbrund an die Wiesenbrunnenallee anschließt. An westlicher Seite folgt der Weg zunächst nordwärts der Bebauung an der Rückseite der Spiegelgasse bis zur Firnselmühle, auf die von Nordosten kommend, ein höher gelegter Mühlendamm zuführt (Abzweigung vom Rambach östlich des Leberbergs). Er kreuzt erhöht den Schwarzbach aus dem Nerotal, der hier ab der Kreuzung der Wasserläufe dargestellt ist, dort ist gelber Steg über den Bach. An östlicher Seite folgt die bogenförmige Allee dem Schwarzbach, parallel zum westlichen Gegenstück an den Hauswänden. Dieses letzte Wegestück sollte nach Vorstellung des Stadtplaners Carl Florian Goetz als „Alleestraße“ bis zum alten Herrngarten südlich der neuen Friedrichsstraße (sic!) verlängert werden. An ihrer Westseite (an der Stadtseite) wollte er das neue Gesellschaftshaus (Cursaal) realisieren. Christian Zais übernahm die Planung und verlängerte anders als Goetz den östlichen Bogen nicht einfach, sondern verlegte die Allee weiter nach Osten und verbreiterte sie, wodurch die spätere Wilhelmstraße am Herrngarten vorbeiführen und an den 1818 angelegten Nerotalweg (Taunusstraße) anschließen konnte.

Der Plan müsste eigentlich älter sein als angegeben, da der Garten in dieser Form schon 1776 angelegt worden ist. Dafür spricht, dass die Zeichnung nur in der Mittelachse eine Öffnung der Gartenmauer nach Süden zeigt. Da die Wiesenbrunnenallee axial vor dem Stadttor begann und nicht exklusiv dem Garten zugeschlagen werden konnte, müsste mit diesem südlichen Weg eine parallele Allee auf der Innenseite der Gartenmauer gemeint sein. Auch dass später der U-förmige Bogen direkt mit der Wiesenbrunnenallee verbunden wurde, ist ein Hinweis auf eine Urfassung des Plans.

Wenn man die Begrenzungen der Gartenanlage im Osten und Westen mit der Zaisschen Zeichnung zur Deckung bringt (s. Montage weiter unten), während die Lage dem Mühlkanals im Norden ebenfalls berührt wird, ergibt sich für das Einpassen der Zeichnung eine Größe, die den südlichen Weg innerhalb des Gartens verlaufen lässt. (Die proportionale Maßhaltigkeit des Plans ist gegeben, da die verschiedenen Bögen mit dem Zirkel geschlagen wurden und in allen Fällen Kreise sind). Dies spricht für einen Parallelweg und damit ebenfalls für eine Urplanung.

Vergl. Historischer Atlas der Stadt Wiesbaden. Christian Spielmann, Julius Krake. Zwölf digitalisierte Stadtkarten von Wiesbaden 1799-1910, Verlag: Stadt Wiesbaden, ISBN 3980290689, Karte von 1799.

Quellen

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1.
Rullmann, Georg Christoph Wilhelm:
Wiesbaden und seine Heilquellen;
Verlagsort: Wiesbaden;
Erscheinungsjahr: 1823;
Verlag: Schellenberg;
Signatur: M.med. 917 h;
S. 26,
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10288490_00056.html

2.
Ritter, Georg Heinrich:
Denkwürdigkeiten der Stadt Wiesbaden: mit 3 Kupfern;
Verlagsort: Mainz;
Erscheinungsjahr: 1800;
Signatur: Germ.sp. 377 xh-1;
S. 81,
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10020994_00089.html

2.a
Tafel nach S.86,
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10020994_00096.html

3.
Ebhardt, Georg H.:
Geschichte und Beschreibung der Stadt Wiesbaden;
Verlagsort: Gießen;
Erscheinungsjahr: 1817;
Verlag: Heyer;
Signatur: Germ.sp. 123 m;
S. 82,
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10018961_00104.html

4.
Entwürfe von Christian Zais zum Kurhaus in Wiesbaden und seiner Umgebung, 1812; Digitalisat, Hessisches Landesarchiv;
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Entw%C3%BCrfe_von_Christian_Zais_zum_Kurhaus_in_Wiesbaden_und_seiner_Umgebung,_1812.jpg;
Hier ist der Garten unten links mit dem erwähnten Mühlendamm mit der Brücke über den Schwarzbach zu erkennen (In der Legende 2x "16"), der Südteil des Herrngartens ist hier bereits für dem Bau des neuen Theaters vorgesehen (Herzoglich Nassauisches Hoftheater Wiesbaden, erbaut 1827).

5.
Walter Czysz:
Vom Römerbad zur Weltkurstadt: Geschichte der Wiesbadener heißen Quellen und Bäder;
Verlag: Stadtarchiv Wiesbaden (Schriften des Stadtarchivs Wiesbaden);
S.152,
dort Karte von Carl Florian Goetz mit dem Generalplan der Stadt Wiesbaden 1806

6.
Wolf-Heino Struck:
Wiesbaden in der Goethezeit
Verlag: Franz Steiner;
S. 107
dort Bezug zu "Ansicht von Wiesbaden von H. Coentgen 1780" (s. Nr. 7);
S. 107, Zeile 20, 21,
Demnach könnte der fragliche Plan von Hofgärtner Schweizer (zu Biebrich) gefertigt worden sein, den dieser im Dezember 1805 vorlegte. Offenbar zeigte der Plan eine neue veränderte Wegeführung. Carl Florian Goetz nimmt kritisch dazu Stellung, übernimmt das Wegenetz aber in seinen Gereralplan, den er am. 8. Januar 1806 präsentierte (s. Nr. 5, Karte von Carl Florian Goetz).

7.
Sigrid Russ, Landesamt für Denkmalpflege Hessen:
Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden I.1 – Historisches Fünfeck, Stadterweiterungen innerhalb der Ringstraße;
S.28,
dort Stadtplan von 1795;
S.27,
dort Ansicht von Wiesbaden von H. Coentgen 1780;

8.
Sigrid Russ, Landesamt für Denkmalpflege Hessen:
Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden II – Die Villengebiete, Stadterweiterungen innerhalb der Ringstraße;
S.14 oben,
Karte von Carl Florian Goetz, (wie bei Nr. 5, s. o.),
dort Stadtplan von 1795;
S.27;
dort Ansicht von Wiesbaden von H. Coentgen 1780

9.
Christian Spielmann, Julius Krake:
Historischer Atlas der Stadt Wiesbaden;
Zwölf digitalisierte Stadtkarten von Wiesbaden 1799-1910;
Verlag: Stadt Wiesbaden;
Karte von 1799

10.
Christian Spielmann:
Aufsätze zur Geschichte der Stadt Wiesbaden im 17.–19. Jahrhundert,
herausgegeben von Bernd-Michael Neese,
Wiesbaden, 2007; darin: "Der neue Herrngarten zu Wiesbaden"; S. 156 – 160;
Thorsten Reiß Verlag, ISBN 978-3-928085-46-5;
— Preceding unsigned comment was added by 2A02:908:1965:2880:511F:203B:CF7D:33A2 (talk) 21:12, 5 April 2020 (UTC)[reply]


--Konrad Conrad (talk) 21:13, 5 April 2020 (UTC)[reply]

Umbenennung erwünscht

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Vielen Dank für das richtige Zuordnen des Neuen Herrngartens auf Arcinsys. Jetzt müsste man allerdings die Datei hier bei Commons noch umbenennen. Die Funktion ist aber ausschließlich verfügbar für Stewards, Administratoren und Dateiverschieber. Das Recht, Dateien zu verschieben, kann man unter Commons:Requests for rights#Filemover beantragen.

Nähers hier: https://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:File_renaming/de

Vielen herzlichen Dank. --Konrad Conrad (talk) 10:14, 8 April 2021 (UTC)[reply]