File:Wuppertal, Am Buschhäuschen 71 + 73, von Katernberger Str. aus.jpg

Deutsch: Wuppertal, Wohnquartier Brill, Am Buschhäuschen 71 und 73 (rechts)

Ein Neubau wie ein Schlag ins Gesicht! Ist in dieser Umgebung des größten zusammenhängenden Villenviertels Deutschlands aus der Zeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein Bau von größerer Einfalls- und Geschmacklosigkeit vorstellbar? Ein die umgebenden Bauten erdrückender Klotz, natürlich mit Flachdach zwischen lauter Sattel- und Walmdächern, in ödester Modul-Bauweise zusammengebastelt und, weil's am billigsten ist, geweißelt, ein Plattenbau de luxe, dem aus jeder Fuge die Geldgier des Investors quillt.
Leider fühlen sich viele der heutigen Eigentümer dem Erbe der Vorfahren nicht mehr verpflichtet, könnten sie doch eine quantitativ wie qualitativ verträgliche Bebauung durchaus beim Grundstücksverkauf zur conditio sine qua non machen. Dass zudem die großen alten Villen in einem auf eine dreistellige Quadratmeterzahl gestutzten Grundstück kaum noch zur Wirkung kommen können, auch das scheint vielen Haus- und Grundbesitzern leider völlig unerheblich.

Um so ärgerlicher ist die Untätigkeit der Wuppertaler Stadtverwaltung, die es über zwei Jahrzehnte nicht fertig brachte, nach dem Zoo-Viertel mit dem Briller Viertel ein zweites Quartier unter Denkmalbereichsschutz zu stellen. Nicht nur Lokalpatriotismus und Heimatstolz sind geschwunden, viel mehr noch ist es eine funktionierende Verwaltung.