File:Schönheide im Erzgebirge – Altar und Kanzel in der Martin-Luther-Kirche.jpg

Deutsch: Die zentrale Plazierung der Kanzel über dem Altar ist typisch für eine evangelische Predigtkirche, bei der das Wort im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht. Die Kirche behielt im Inneren auch nach dem Umbau 1902/03 ihr vom Stil des Rokoko geprägtes Aussehen. Die um 1795 über der Kanzel auf der Orgelempore errichtete Orgel von Johann Gottlob Trampeli wurde entfernt zu Gunsten der jetzigen Darstellung des Pfingstthemas mit einer Taube vor dem strahlenden Himmel. Wegen der fortdauernden Notzeit auch nach der großen Hungerkatastrophe der Jahre 1770 bis 1772 konnten Innenausbau und Ausmalung der Kirche erst viele Jahre nach dem Abschluß der Arbeiten am Baukörper fortgesetzt werden. Obwohl die Kirche schon seit 1773 genutzt wurde, konnte der Innenausbau erst um 1790 abgeschlossen werden, und die Weihe fand gar erst 1793 statt. Die Ausmalung des Kirchenraumes zog sich bis 1835 hin. Die „Glasstühle“ links und rechts der Kanzel wurden an Spender von Kirchenbaumitteln vergeben. Über dem rechten Glasstuhl ist das Wappen der früheren Besitzer des Eisenwerkes in Schönheiderhammer, Familie Edle von Querfurth, zu sehen. In der Ausgabe Sachsen II von 1998 des von Dehio begründeten Handbuchs deutscher Kunstdenkmäler steht: Schlichter Kanzelaltar, Anfang 19. Jahrhundert.