File:Praktische Korrespondenz des Kaufmanns 1914-003.jpg

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Vorwort.

„Es fällt kein Meister vom Himmel“ - dieses gute, alte Volkssprichwort bewahrheitet sich auch beim Kaufmann. Jeder muß erst seine „Lehrjahre“ und „Wanderjahre“ — diese nicht im eigentlichen, sondern im übertragenen Sinne — durchmachen, ehe er zur Meisterschaft im Handel und in der kaufmännischen Praxis gelangt.

Es gilt ferner auch gerade für den Kaufmann ein anderes Sprichwort: „Ohne Fleiß kein Preis.“ Wer sich damit begnügt, als Lehrling in eine mehr oder minder bedeutende Firma, in ein mehr oder minder großes Geschäft einzutreten, und dann nichts weiter tut, als das, was ihm von Tag zu Tag aufgetragen wird, der wird ein Durchschnitts-Angestellter, aber kein denkender, selbständiger, mit Lust zum eigenen Erschaffen neuer Möglichkeiten, neuer Vertriebsformen und neuer Kauf- und Handelswege begabter Kaufmann werden. Im Beamtentum geht schließlich mancher seinen vorgeschriebenen, gleichmäßigen Dienstgang und rückt auch wohl dabei in bessere Stellen ein. Im kaufmännischen Leben ist das nicht der Fall! Der Kaufmann soll eigene Ideen haben, soll seine Augen und Ohren überall haben, muß wie ein Luchs ausspähen, wie er das manchem vielleicht so einfach erscheinende Geschäft im Kauf und Verkauf bestern, heben und vor allem — einträglicher machen kann.

Dazu gehört, daß der junge Kaufmann eifrig an seiner Bildung arbeitet. Ohne Fachbildung geht es heute in keinem Berufe mehr!

Da sich das kaufmännische Geschäft nicht nur im persönlichen Kauf und Verkauf, nicht nur im offenen Laden abspielt, sondern weit mehr Geschäfte im Kontor durch die schriftliche Bearbeitung erledigt werden, ist es für jeden Kaufmann absolut notwendig, daß er der kaufmännische» Korrespondenz mächtig ist. Selbst im einfachsten Geschäft sind täglich Briefe zu schreiben. Ein gut und stilrecht geschriebener Brief empfiehlt in bester Weise.

Nun gibt es zwar in der neuern Zeit eine Menge von städtischen und privaten Fortbildungs- und Handelsschulen, die den Kaufmann

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