File:Neue Deutsche Sprachlehre 1911 von Theodor Paul - Seite 140.jpg

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TEXT

b) was ein Dritter sich als notwendig denkt: Sie muß krank sein, daß sie so etwas schreibt;

c) wozu ihm das allgemein anerkannte Sittengesetz die Notwendigkeit auferlegt: Jeder gute Deutsche muß sein Vaterland verteidigen.

5. Der tätige oder leidende Gegenstand

soll das,

a) was ein dritter sich als notwendig gedacht hat: Der große Kurfürst soll den Schimmel Frobens in der Schlacht bei Fehrbellin bestiegen haben;

b) wozu ihm ein Befehl erteilt worden ist: Du sollst nicht ehebrechen, Schüler sollen aufmerksam sein.

6. der tätige oder leidende Gegenstand

will das,

a) was er sich selbst als notwendig denkt: Der Vorposten will den Soldat am Walde bemerkt haben;

b) wozu er selbst den Willen hat: Ich will dir diesmal noch verzeihen.

7. Der tätige Gegenstand

läßt einen anderen (leidenden) Gegenstand (das Objekt) das tun:

a) wozu der tätige Gegenstand dem leidenden die Erlaubnis gibt: Der Offizier läßt die Soldaten singen (er läßt das Singen zu);

b) wozu der tätige Gegenstand dem leidenden einen Befehl gibt: Der Feldwebel läßt die Gefreiten turnen (veranlaßt das Turnen).

8. Die Hilfszeitwörter der Aussageweise werden zuweilen so gebraucht, als ob sie selbständige Zeitwörter seien; in solchen Fällen ist aber immer (in Gedanken) ein selbständiges Zeitwort zu ergänzen: Junge können (sterben), Alte müssen (sterben).

§ 41. Weiteres zum Gebrauch der ergänzungsbedürftigen Zeitwörter.

1. Da der 2. Fall ähnlich dem 4. Fall auch zuweilen das Ziel einer Tätigkeit oder Handlung angibt, so ist bei manchen Zeitwörtern, die den 2. Fall regieren, auch manchmal der 4. Fall im Gebrauch. Es werden dann zumeist noch Verhältniswörter mit dem Zeitwort verwendet.

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