File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 177.jpg

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der Alamme, «och mit dem Brennmaterial in Berührung, viel- mehr stimmen die Konstruktionen aller Krematorien darin überein, daß nicht die dem brennenden Feuerungsmaterial unmittelbar entströmende Hitze zur Verwendung gelangt, sondern die ungleich höhere Temperatur, welche sich erzielen läßt, wenn die bei unvollkommener Verbrennung entstehenden Kohlenoxyd- und Kohlenwasserstoffgase mit Sauerstoff gemischt und dann entzündet werden. Aber auch die hiekbei auftretenden Stichflammen, die eine ungemein hohe Temperatur besitzen, dienen keineswegs zur direkten Verbrennung der Leiche, sondern nur zur Erheizung des Ofens, dessen feuerfeste Wände allmählich bis zur Weißglut gelangen. Sobald dieser Zustand erreicht ist, werden durch geeignete Ventile Gase und Flammen vollständig vom Innern des Ofens abgeschnitten und nur atmosphärischer Luft Eintritt gewährt, die sich an den glühenden Innenwänden so stark erhitzt, daß sie mit einer Temperatur von tausend Grad Celsius den eigentlichen Verbrennungsraum durchströmt. Der Apparat ist nun für Beschickung des Leichnams vorbereitet. Vergegenwärtigen wir uns, was unterdessen in einem anderen Raume des Krematoriums, der nach Art einer Kapelle eingerichteten Aufbewahrungshalle, geschehen ist. Mit Kränzen und Blumen geschmückt, die Liebe und Verehrung dem Dahingeschiedenen gewidmet Haben, steht der Sarg auf einem Katafalk, der von Palmen und blühenden Gewächsen umgeben ist. Orgelklang und Chorgesang ertönen, der Geistliche tritt an den zu Häupten des Sarges stehenden Altar (denn wo die Feuerbestattung gesetzlich anerkannte Form der Totenbestattung ist, sind auch Geistliche aller Konfessionen bereit, ihres Amtes im Krematorium zu walten), hält die Gedächtnisrede und spricht seinen Segen. Unter feierlichen Klängen der Orgel sinkt dann derselbe vor den Augen der Anwesenden mittels eines hydraulischen Fahrstuhles ganz langsam in die Tiefe. Sobald die letzte Blume unter der Oberfläche verschwunden ist, schiebt sich eine selbsttätig vorrückende Decke über die Öffnung, die Gruft ist geschloffen, die Feier ist beendet. Der unten vor dem Ofen angelangte Sarg wird in diesen hinein und auf den aus feuerfesten Steinen gebildeten Rost geschoben. Die Einäscherung erfolgt einzig und allein durch die fortwährend zuströmende hocherhitzte Luft. Schon nach wenigen Minuten ist der Sarg verschwunden. Da das den inneren Sarg bildende Zink schon bei 220 Grad O schmilzt, so geht es bei Paul. Aufsätze. 18

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