File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 175.jpg

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1^6. Die gmm Seiten des Rrieges. Einleitung. 1. Jeder Krieg ist ein „wütend Schrecknis". In neuerer Zeit hat der Krieg wieder denselben Charakter angenommen, den er im Altertum hatte; er ist Volkskrieg geworden. Kabinettskriege, wie sie z. B. Ludwig XIV. führte, sind heute nicht mehr möglich. 2. Die Kriege sind infolgedessen gewaltiger und blutiger geworden, aber auch seltener und kürzer. I. Gute Wirkungen eines Krieges auf die Staate« und Völker. 1. Der Krieg weckt die heilige Begeisterung, die Liebe für das Vaterland (Patriotismus). Beispiele. 2. Das siegende Volk erhält die ihm gebührende Machtstellung, gewinnt Achtung und Einfluß; aber auch das besiegte büßt nicht an seiner Ehre ein, indem es sich heldenmütig ge- wehrt hat. 3. Die Völker lernen sich besser kennen und gegenseitig achten; es findet ein Austausch an Ideen, Anschauungen, Lebenseinrichtungen usw. statt. 4. Dem Handel öffnen sich neue und vorteilhafte Wege. 5. Die Industrie hebt sich und erobert sich neue Gebiete. 6. Die Kunst, namentlich Poesie und Malerei, erhalten großartige Stoffe. Die Wissenschaft schafft geschichtliche Werke. Beispiele. 7. Der Krieg ist ein Gegengift gegen die Wucherpflanzen des Friedens: in langer Friedenszeit siegt nicht selten der Materialismus über den Idealismus, die Volksenergie erlahmt. Beispiele. II, Gute Wirkungen des Krieges für den einzelnen Staatsbürger. 1. Ein Krieg gibt Gelegenheit, Talente zu entwickeln. Ohne den Krieg hätte mancher große Mann nie Bedeutung erlangt. Beispiele. 2. Edle Tugenden finden Gelegenheit, sich zu bewähren; Tapferkeit, Ausdauer, Wohltätigkeit, Barmherzigkeit, Aufopferung usw. 3. Wahre Religiosität wirb geweckt, sowohl beim Sieger wie beim Besiegten. 4. Der tätige Mann findet Gelegenheit zu reichem Erwerb. 6. Der Tod fürs Vaterland ist süß und edel. Der Gefallene lebt im Andenken der Seinigen fort

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