File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 158.jpg

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loj^ Graf Eberhard von Württemberg. Inhaltsangabe des Gedichts „Der reichste Fürst" von Kerner. Das Jahr 1496 sah die deutschen Fürsten zu einem Reichstag in Worms versammelt. Als sie einmal bei einem fröhlichen Mahle saßen, kamen sie auf die Größe und den Wert ihrer Länder zu sprechen, und jeder lobte laut die besonderen Vorzüge seines Besitzes. So rühmte der Markgraf die Heilkraft der Quellen, die seinem Lande entspringen; der Pfalz- graf lobte dagegen die Vorzüglichkeit des Weines, den die Pfalz wachsen läßt, und der Herrscher Böhmens erinnerte an den Reichtum an edlen Metallen und Steinen, den sein Land birgt. Einer nur war still, Graf Eberhard von Württemberg. Sein Geist war mit einem Ereignis der jüngsten Vergangenheit beschäftigt. Da fragten ihn die anderen, ob denn von Württemberg nichts Rühmenswertes zu sagen sei. Er erwiderte: „Mein Land ist nicht reich an heilkräftigen Brunnen und köstlichen Weinen, und Gold und edle Steine sucht man in seinen Bergen vergebens. Aber einen Schatz gar seltener Art birgt es." Und nun erzählte er ihnen folgende Geschichte: „Jüngst hatte ich mich imi Walde verirrt und war unter freiem Himmel vor Ermattung niedergesunken. Da kam es mir im Traume vor, als ob ich gestorben wäre. Trauerlampen brannten ringsherum, und Männer und Frauen umstanden trauernd meine Bahre und weinten, daß ich gestorben war. Da fiel eine heiße Träne mir aufs Herz, und ich erwachte und fand, daß mein Haupt im Schoße eines Bauern ruhte. Derselbe war am Abend spät vom Holzschlagen heimgegangen, hatte mich schlafend ge- funden, seinen Landesherrn in mir erkannt, sich gesetzt und meinen Kopf an seine Brust gelegt. Also war ein württem- bergisch Herz mein Nachtlager gewesen." Verwundert lauschten die Fürsten seinen Worten, und als er geendet hatte, riefen alle wie aus einem Munde: „Graf im Bart, Ihr seid der Reichste! Euer Land trägt Edelstein!" 106. Wohltätig ist des Auers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Im Anschluß an Schillers „Lied von der Glocke". I. Das Feuer ist jedenfalls eine höchst wohltätige Macht; dennoch hat es oftmals schon großes Unheil über Haus und Gemeinde gebracht. Gebannt und gehütet, wird es zum Diener der Menschheit, aber entfesselt ist es eine gefürchtete Naturkraft. II. Das Feuer ist das Mittel, mit dem alle unsere

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