File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 123.jpg

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maßen, wa^ ich nur einer gnädigen Fügung des Himmels zu- schreiben darf. Indessen kommt es doch bei vielen Taten oft nur darauf an, daß sie ein anderer uns Vormacht. Wir erkennen sie dann als leicht ausführbar, während wir sie vorher für unmöglich hielten." Und weil gerade gesottene Eier herumgereicht wurden, fragte Kolumbus: „Wer von den Herren kann Wohl dies Ei so auf die Spitze stellen, daß es frei stehen bleibt?" Alle versuchten es der Reihe nach, aber vergeblich. Da rief die ganze Tischgesellschaft: „Es ist unmöglich; Ihr verlangt Unausführbares!" „Und doch," versetzte Kolumbus, „werden die Herren sogleich sagen, das kann ein jeder von uns auch." Bei diesen Worten nahm er das Ei und setzte es mit einem leichten Schlage auf den Tisch, so daß es auf der eingedrückten Schale feststand. „Ja, das kann jeder von uns!" riefen die Edelleute. „Ganz recht, liebe Herren," antwortete Kolumbus lächelnd, „der Unterschied ist nur der, daß ihr es hättet machen können, daß ich es aber gemacht habe." 81. Demsch-Ostafrrka. Unter den deutschen Schutzgebieten nimmt Deutsch-Ostafrika durch seine Größe und Bedeutung die erste Stelle ein. Es liegt der Insel Sansibar gegenüber und grenzt im Osten an den Indischen Ozean und im Westen an die großen Seen von Jnnerafrika; die Nordgrenze zieht sich von der Mündung des Wanga bis zum Kilimandscharo und dem Viktoriasee, und die Südgrenze bildet der Rovuma. Die Größe des Gebietes wird auf eine Million Quadratkilometer geschätzt. Die Küstenebene hat eine Breite von 75 bis 120 Kilometer. Sie ist ein sumpfreiches Niederland voller Lagunen, Grasebenen und schlammreichen Weihern. Hier herrscht das gefürchtete Sumpfklima; darum ist von diesen Gebieten nur der Strand bewohnt. In Terrassen steigt das Land zu den 1600 bis 1800 Meter hohen Hochländern und Berglandschaften auf. Diese haben ein sehr verschiedenes Aussehen. Wüstenartige Wildnisse und grasreiche Steppengebiete wechseln mit Sumpfwaldungen und ausgedehnten Getreidefeldern. Die großartigste Gebirgslandschaft von ganz Ostafrika ist der Kilimandscharo. In den hochgelegenen Gegenden herrscht auch ein den Europäern zuträgliches Klima. Die Bewohner sind Neger. Sie haben an Spiel, Gesang und Tanz großes Wohlgefallen; doch sind sie auch störrisch, leidenschaftlich und gefräßig. Die wichtigste Nahrungsquelle ist der Lanhhau. Neßerhirse, Reis, Mais, Hülsenfrüchte, Zucker-

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