File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 099.jpg

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^ 5Z. Der Bergmann im Bergwerk. Wir geben im nachfolgenden die Arbeit eines zwanzigjährigen Fortbildungsschülers, die nach der Lektüre Verschiedener Schriften über Bergbau gefertigt wurde. Im Innern mehrerer Gebirge findet man verschiedene Arten Ertze, aus welchen die Metalle gewonnen werden, und schon in sehr früher Zeit haben sich die Menschen damit beschäftigt, diese Erze, aus der Tiefe der Erde herauszuholen. Zu diesem Zwecke werden Gruben und unterirdische Gänge, gleich den Kellern und Gewölben, in die Berge hineingebaut, die um so tiefer und umfangreicher sind, je tiefer das Erz in den Bergen versteckt liegt. Die Leute, welche sich Mit dem Bau solcher Bergwerke beschäftigen, werden Bergleute genannt und haben ein sehr mühseliges und vielen Gefahren unterworfenes Leben. Früh mit Aufgang der Sonne oder schon um Mitternacht, fahren sie in den Schacht des Bergwerkes hinein und verschwinden bald in der Tiefe desselben. Lampen oder Lichter, welche sie zuweilen auf dem Kopf zu tragen pflegen, erleuchten ihren stillen, schauerlichen Weg; nur das Rauschen des unterirdischen Wassers, das durch Pumpenwerk in die Höhe gezogen wird, die von der Decke herunterfallenden Tropfen und der ernste Zuruf der sich begegnenden-Bergleute „Glückauf" unterbricht die schauerliche Stille. Wenn sie dann an dem Orte, wo sie ihre Arbeit fortsetzen wollen, angelangt sind, bitten sie den Allmächtigen um seinen Schutz und Beistand; denn hier unten sind sie von aller menschlichen Hilfe fern; hoch über ihnen auf der Oberfläche der Erde sind die Wohnungen der Menschen, und kein Sonnenstrahl fällt in die dunkle Tiefe. Man hört jetzt nur den Schlag des eisernen Hammers, den die kräftige Hand des Bergmanns gegen den Felsblock führt; denn bedachtsam muß jeder auf seine Arbeit sehen, damit er nicht Gefahr laufe, von einem herabfallenden Felsstücke beschädigt oder erschlagen zu werden. Andere fahren indes mit Karren, welche auch wohl Hunde genannt werden, in die Höhle hinein, um die losgeschlagenen Erzstücke fortzuschaffen, wo sie wiederum, in Kasten geladen, durch ein Maschinenwerk zutage befördert werden. Mühsam und kümmerlich ist daher der Erwerb dieser Leute, und so eintönig und traurig die Umgebung bei ihrer Arbeit, daß sie nicht, wie der Landmann, aufgefordert durch den Gesang der Lerche, ein fröhliches Liedchen anstimmen. Nur zuweilen hört man den erhebenden Gesang eines frommen Liedes, ein Zeichen des ernsten und stillen

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