File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 094.jpg

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ErdennebeKhervor, aber bald sind auch niedrigere Gebilde klar zu erblicken. Nur noch am äußersten Ende des Horizontes zeigt sich der letzte Dunst der Nacht, bis auch dieser letzte Rest endlich der siegenden, goldenen Sonne seinen Platz räumt. Noch steht der Sonnenball niedrig am Himmel, noch erhellt er nicht tiefergelegene Täler. Dunkle Schatten werfen noch die Berge auf die Täler zurück; riesengroß sieht der Mensch sein eigenes Schattenbild am Boden. Es verschwindet die Feuchtigkeit des harten Gesteins; es erwärmt sich der Boden; bald belästigt auch der schädliche Staub den arbeitenden Menschen. HI. Erscheinungen auf der Erde. Vor dem Aufgange der Sonne erscheinen uns Wiesen und Berge dunkel gefärbt im grünen Kleide des Grases. In Form hellglänzender Perlen senkt sich der Tau herab und schwärzt den Boden, der, von des letzten Tages Hitze in Asche Verwandelt, nach den kühlen Tropfen lechzt und sie begierig einsaugt. Festgehalten liegt der lästige Staub in träger Ruhe am Boden, kein Wind wirbelt ihn über Straßen und Fluren. Feucht und kalt fühlt sich der felsige Stein am Wege an; noch ladet die nachtkühle Erde nicht ein zum freundlichen Ruhen auf kühlendem Rasen. „Erwarte noch stehend," spricht sie zu mir, „das herrliche Gestirn, das der Purpursaum im Osten ankündigt!" IV. Auf den Gewässern. In ruhiger, ernster Bewegung liegt in der Nacht vor dem Erscheinen des neuen Tages das Gewässer da. Kein tobender Wellenschlag will jetzt See und Meer empören; eine glatte Spiegelfläche bietet es meinem Auge dar; freilich ist es noch nicht die Farbe des glänzenden Meergrüns, welches erst auf- leuchtet, wenn sie, die Allbelebende, aus ihrem hochroten Zelte hervortritt und die Azurbläue des Himmels See und Meer bedeckt. Graue Nebel erheben sich noch auf den Teichen und Seen und dem Flusse; noch scheinen auch ihre Bewohner, die stummen Fische, zu schlummern, bis auch ihr kristallenes Haus, Vom ersten goldenen Sonnenstrahle erleuchtet, sich auftut und die munteren Schwimmer zum heiteren Spiel an die Oberfläche hervorlockt. Durchs Wiesengrün schlängelt sich der Bach, und die Quelle rieselt über den klaren Kies noch nicht silberglänzend, aber schon gerötet durch den Purpurglanz des Himmels. Schön ist es, das Aufsteigen der Sonne aus dem Meere

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