File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 058.jpg

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und der Tone kommt's ihm wenig an, aber lustig zwitschert, flötet, schwatzt er. Den Takt schlägt er mit den Flügeln. Bald ruft er wie der Pirol, bald kreischt er wie der Häher; jetzt klappert er wie eine Mühle, dann wieder knarrt er wie eine Tür. In der Gefangenschaft lernt er auch sprechen. 3. Sein Nest. Sein Nest baut der Star gern in Höhlungen alter Laubwaldbäume. Diese haut der Mensch aber jetzt vielfach ab. Darum soll Man für Starkasten sorgen! Darin fiedelt sich der Star gern an, jedoch nur dann, wenn das Flugloch nach Osten gerichtet ist. Vorsichtig naht er seinem Häuslein. Er kennt es noch vom vorigen Jahre her. Jetzt huscht er ins Loch hinein. Oben aber auf dem Wipfel sitzt das Weibchen. Freudestrahlend erscheint das Männchen wieder und schlägt mit den Flügeln. Alles ist in schönster Ordnung. Zuweilen aber gibt es heiße Kämpfe mit dem Sperlinge, der im Winter von dem Häuschen Besitz genommen hat. Ein langer Strohhalm, der vom Kasten herabhängt, ist sein Wappen. Der Star aber dringt ungestüm auf den frechen Burschen ein, setzt ihm den Schnabel auf die Brust und wirft ihn zum Hause hinaus. Nun geht es ans Nestbauen, und in einigen Wochen piepen schon die Jungen im Kasten. Ist die erste Brut „flügge" geworden, dann findet nur eine kurze Pause statt, und es beginnt die zweite Brut. 4. Der Wert des Starnestes. In einem Starneste sitzen meist fünf Junge. Jedes Junge braucht täglich im Durchschnitt fünfzig Raupen, Schnecken oder Engerlinge; das macht auf ein Nest an einem Lage 250 Stück. Die Fütterung dauert rundweg dreißig Tage, macht 7500 Raupen. Wenn nun jede Raupe noch zwanzig Tage gelebt und täglich nur eine Blüte abgefressen hätte, so würden die 7500 Raupen 7600 mal 20 — 160 000 Blüten zerstört Haben. Nehmen wir nun an, daß von zehn Blüten immer nur eine Frucht brächte, so gäbe das doch 15 000 Früchte, seien es Äpfel oder Birnen. So viel ist also ein Starnest wert. Wer mag da noch ein Nest zerstören? Mag auch der Star zuweilen den Kirschbaum Plündern, sein Nutzen bleibt dennoch viel größer als sein Schaden. 5. Ihr Sommerleben. Im Sommer verbringen die Stare den Tag meistens auf dem Felde. Höchst ergötzlich sieht es aus; Wenn sie auf dem Rücken der Kühe und Schafe sitzen, um ihnen die Insekten abzulesen. Des Nachts schlafen sie gewöhnlich in Wäldern, später im Röhricht. Abends sammeln sie sich truppweise anrückend, in den Schilf- und Rohrdickichten.

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