File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 051.jpg

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Der Ofen hat seinen Platz gewöhnlich in einer Ecke des Zimmers; jedoch setzt man zuweilen auch den Ofen in die Mitte einer seitlichen oder der Hinteren Zimmerwand. Solche Ofen sollen am besten die Wärme gleichmäßig durch alle Teile des Zimmers verbreiten. Wenn — wie es auf dem Lande vielfach üblich ist — ein Ofen zwei Zimmer zugleich Heizen soll, so hat er seine Stelle mitten in einer durchbrochenen Wand. Die Form der Zimmeröfen ist sehr verschieden: es gibt hohe und breite, kleine und niedrige, runde, vierseitige und mehrseitige Ofen, solche mit abgeschrägten Vorderecken und dreieckige. In vornehmen Zimmern haben die Ofen oft recht künstlerische Formen und werden aus den besten Materialien, z. B. aus Majolika- und Porzellankacheln, erbaut. Jeder Zimmerofen hat einen Fuß oder Untersatz. Der eigentliche Heizkörper des Ofens besteht aus mehreren Übereinänderliegenden „Kasten" oder „Zügen", die innen durch Decken geschieden, aber durch sogenannte „Züge" verbunden sind. Diese Züge sind so angeordnet, daß der Rauch und die Wärme einen wendeltreppenartigen Weg durch den Ofen machen müssen. In älteren Häusern haben die Zimmeröfen in halber Höhe eine größere, durch eine Eisen- oder Messingtür zu verschließende kastenartige Öffnung, die man fälschlich „Ofenröhre" nennt; die Hausfrauen stellen Speisen und Getränke zur Erwärmung oder zur längeren Warmhaltung hinein. Die Ofen in den besseren Zimmern sind mit Aufsätzen in geschmackvoller Form, mit Malereien, andersfarbigen Kacheln, mit Metallteilen verziert. Zuweilen haben die Ofen auch Leisten und Galerien, auf welche man die verschiedenartigsten Gegenstände stellen kann. Auf Gesimse (Paneele) der Ofen in sogenannter Kaminform stellt man Vasen, Uhren, Figuren, Blumen oder Ziergegenstände. Der Ofen hat in seinem unteren Teile über seinem Untersatze oder Fuße das Feuerungs- oder Ofenloch. Dasselbe ist entweder vom Zimmer aus zugänglich oder befindet sich an der Hinterseite des Ofens und wird dann von außen durch die Zimmerwand hindurch geöffnet. Heizt man einen Ofen außerhalb des Zimmers, so erspart man dem Zimmer die Beschmutzung durch Brennmaterialreste, Staub, Asche, herausfallende brennende Holz- und Kohlenstücke. In dem Feuerloch wird das Brennmaterial angehäuft und zum Verbrennen gebracht. Das Feuerungsloch hat eine oder zwei fest verschließbare Türen, von denen die äußere meist nur zur Zierde dient. Die Ofentür hat mehrere Öffnungen, um die äußere Luft in

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