File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 030.jpg

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und lernt der Mensch am besten, schnellsten und klarsten. Die Abendstunden benutze mehr zum Ausarbeiten und Niederschreiben. Gehe stets sobald als möglich ans Werk und verschiebe einen Aufsatz niemals bis zum letzten Termin, mindestens mutzt du recht frühzeitig mit der Sammlung von Gedanken, die du dir kurz aufnotierst, anfangen, um sie bei wiederholtem Zurückkommen auf den Gegenstand vervollständigen zu können. Hüte dich ebenso vor Flüchtigkeit und Zerstreutheit (den häufigen Fehlern der begabten Naturen), wie vor Ängstlichkeit und Verzagtheit! Gehe mit entschlossenem Ernst, mit froher Zuversicht und vor allem mit dem festen Willen, dein Bestes zu tun und zu leisten, an die Arbeit! Wenn dies geschieht, wird die Verstimmung und die Unlust, die sich anfangs vielleicht einstellen könnte, mit Leichtigkeit von dir überwunden werden! Behalte das gerade vorliegende Aufsatzthema stets fest im Auge, drehe und wende es in deinen Gedanken hin und her und verfolge jeden Gedanken so weit als möglich! Alles, was eigene Erfahrung und Lektüre, was Phantasie und Gedächtnis an Vorstellungen und Ideen für den gerade in Betracht kommenden Kreis enthalten, das suche heraus und bringe es zu deinem Aufsatzthema in eine geordnete Beziehung! Alle Gedanken, die bei solcher Art verständigen Nachdenkens in deiner Seele auftauchen, bringe sofort mit wenigen bezeichnenden Worten auf ein Blatt Papier, welches eben das in Frage stehende Aufsatzthema enthält! Hast du längere Zeit zur Anfertigung des Aufsatzes, so trage dieses Blatt mit den Notizen stets bei dir, um dir etwa gelegentlich blitzschnell auf- tauchende Gedanken sofort noch notieren zu können! Empfehlenswert ist es, jedem Gedanken eine neue Zeile und eine laufende Nummer zu geben. 4. Das Anordnen des Stoffes. Hat man die Gedanken und Stoffangaben, die zu einem bestimmten Aufsatzthema gehören, sämtlich aufgefunden, so ist es eine wichtige Aufgabe, diese Bausteine in eine angemessene Ordnung zu bringen, den Aufsatz zu disponieren oder zu gliedern. Würde man die Gliederung und zweckentsprechende Anordnung des Stoffes unterlassen, so würde unser „Aufsatz" schließlich ein wirres Durcheinander von abgerissenen Gedanken sein. Ein Aufsatz mutz sich aber stets gewissermaßen als ein architektonisch schön aufgebautes Haus darstellen, als

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