File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 024.jpg

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in der Amts-Vorbereitungszeit erlernt werden.) Wir werden daher in unserer „Aufsatzschule" nur eine ganz kurze Anleitung dazu geben. Ebenso können wir es unterlassen, ausführliche Reden unseren Lesern vorzuführen. Das schriftliche Ausarbeiten einer Rede ist gewiß der Höhepunkt der Kunst des Aussatzschreibens, aber es müssen dabei zu viele besondere und oft persönliche Verhältnisse berücksichtigt werden. Wir empfehlen für diesen Zweck das bei Wichert in Berlin erschienene Werk: „Neuestes Buch der Reden und Toaste von Th. P. Voigt." Die Auswahl des Aufsatzstoffes ist besonders schwer in der Schule! Es erhebt sich da die Forderung, daß das Kind Gedanken habe, die es darstellen kann, daß dies seine eigenen Gedanken seien, und daß diese Gedanken zur Darstellung drängen. Das Interesse für die Sache muß walten, die Lust am Darstellen muß erwachen. Die Langeweile ist die größte Sünde des Unterrichts; sie ist nach Fritz Lehmensicks treffendem Wort „geistiger Mord", da sie die besten Keime der Begabung tötet. Der Aufsatzstoff muß in erster Linie Gedankenkreisen entnommen werden, die der Schüler oder die Schülerin wirklich besitzen, die das Kind lieb hat, die es gern bearbeitet. Der Aufsatzstoff muß ferner der Entwicklungsstufe der kindlichen Seele entsprechen, damit der Schüler sich eigene Gedanken darüber machen kann und nicht fremde nachbeten muß. Der Gedankenkreis einer Auf- satzübung muß und das gilt für die Kleinen und Großen — den Schreiber fesseln, damit er mit Freude an die Arbeit geht und aus seinem Innern heraus dazu getrieben wird. Als Fundgruben des Übungsmaterials für den schriftlichen Ausdruck gelten deshalb das Erlernte und das Erlebte! Das, was die Schüler im Sachunterricht, also in Lektüre, in Geschichte, Erdkunde, den Naturwissenschaften usw. ausgenommen haben, kann zunächst Gegenstand der schriftlichen Dar- stellung werden. Der Stoff muß dabei aber umgedacht, umgebildet, umgestaltet werden. Auch ist das Lesebuch eine reiche Quelle für Aufsatzaufgaben. Außerdem bieten das tägliche Leben der Schüler und Schülerinnen, die Schulfeste mit ihren

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