File:Musteraufsätze 1913 von Theodor Paul - Seite 015.jpg

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üuch ihrem Eigentümlichen Zweck angemessen sein. Mit deM lebhaften Bilde, das die Leute entwarfen, wollten sie ja das Herz des Fürsten rühren, ihm auch die Nützlichkeit der Einwanderung tüchtiger, arbeitsfreudiger Menschen vor Augen stellen. Um diese Sache richtig und dem Zwecke entsprechend darzustellen,-mußten sie den richtigen schriftlichen Ausdruck, den richtigen Satzbau, die richtige Rechtschreibung wählen. E Aus diesem, aus dem wirklichen geschichtlichen Leben entnommenen Beispiel ersehen unsere Leser, wie wichtig es ist, einen dem gerade vorliegenden Zweck entsprechenden Aufsatz abfassen zu können. Die Aufsätze sind entschieden das Wich» tigste im Gebilde der gesamten Sprach- belehr u n g, sie sind die Krone des Ganzen. Alle anderen sprachlichen Übungen gipfeln in den Aufsätzen, wie ja überhaupt der gesamte Schul- und Selbstunterricht in den Dienst derselben tritt. Man kann daher von den Aufsätzen eines Menschen, besonders eines Schülers, auf seine Leistungen in allen übrigen Fächern schließen; man hat die Aussätze nicht mit Unrecht „das Gesicht einer Schule" genannt. Der große Klassiker Johann Gottfried Herder sagte einmal: „Man muß sich im ^Schreiben üben, wenn man richtig denken und sprechen lernen will; denn die Feder und der Griffel schärfen den Verstand, berichtigen die Sprache, entwickeln Ideen und machen die Seele in wunderbarer Weise tätig. Nur die Völker, welche schreiben und lesen können, sind in Wahrheit Kulturvölker." So wichtig nun auch die Übung in der schriftlichen Gedankendarstellung ist und soviel Zeit und Mühe auch die Lehrer auf die Aufsätze verwenden, so wenig wird in manchen Schulen auf diesem Gebiete geleistet, und so viel läßt im späteren Leben der Schüler noch zu wünschen und zu bessern übrig. Diese Erscheinung läßt sich auf mehrfache Weise erklären. Die hauptsächlichsten Ursachen dürften sein: es fehlt an genügender Gesamtbildung, es fehlte in der Schule an der nötigen Übung im Anfertigen der schriftlichen A ufsätz e, man sonderte die Aufsatzübungen zu sehr von den übrigen Unterrichtsgegenständen ab, während man sie mit denselben stets verbinden sollte; endlich verlangte man von unreifen Schülern zuviel auf einmal, man verlangte Produktionen, wo man sich mit geschmackvollen Reproduktionen begnügen sollte. Da Will denn nun unser vorliegendes Buch einspringen. Es will eine ausführliche, systematische, vor allem

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