File:Muehaimhauserstr23112020c99.jpg

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Description
Deutsch: München, Schwabing, Haimhauser Straße 23. Schulhaus. Nach einer mehrjährigen Renovierung erstrahlt sie wieder, das Schulhaus an der Haimhauser Straße.

Schulhaus an der Haimhauserstraße

Beschreibung und Darstellung im Jahr 1911.

Erbaut 1897-1898 durch den damaligen städtischen Bauamtmann Theodor Fischer

Das Gebäude enthält in einem Erdgeschoß und drei darüberliegende Obergeschosse 26 Schulzimmer, 2 Turnsäle mit Garderoben, 2 Räume für die Armenpflege, ein Oberlehrer-, ein Lehrmittel-, ein Bibliothek-, ein Konferenzzimmer, ein Zimmer für die Lehrer, ein Zimmer für die Arbeitslehrerinnen, sowie zwei Karzer. In jedem Stockwerk sind zwei Abortanlagen, für Knaben und Mädchen getrennt, vorgesehen. Die 3,0 bis 3,15m breiten Gänge liegen zum Teil am Lichthof und werden in ihrer ganzen Ausdehnung durch direkt ins Freie führende Fenster erhellt.

Im Kellergeschoß befindet sich das Brausebad mit dazu gehörigem An-, und Auskleideraum, ein Raum für die Badefrau, ein Trockenraum, ein Kesselraum und eine Waschküche für das Bad, ferner ein Suppensaal und eine Suppenküche, der Kellerraum für die Zentralheizung, ein Raum für den Heizer, eine Abortanlage, außerdem noch Holz-, und Kohlenräume und unter dem Turnsaal eine Schülerwerkstätte mit Werkzeugkammer.

Das Gebäude ist bis auf die beiden zum Spielhof führenden Durchfahrten unterkellert. Die Schulsäle, für je 64 Kinder bestimmt, sind 11,0 m lang, 7,25 bis 7,40 m breit und 4,00 m hoch, für jedes Kind ist also eine Fl‰che von 1,26qm und ein Luftraum von 5 cbm vorhanden.

Die beiden übereinander gelegenen Turmsäle sind 16 m lang, 11,75 m breit und 5 m hoch. Die Aborte erhielten Betondecken zwischen Eisenträgern und Asphaltfußboden und sind mit laufendem Wasser und Spülung versehen.

Das Brausebad, sowie die Kellergänge und Podeste im Erdgeschoß bei den Hofausgängen erhielten Böden aus Portlandzement-stampfbeton mit gewalzter Oberfläche, der Suppensaal und die Suppenküche Linoleum Belag auf Portlandzement-Stampfbeton und Estrichunterlage, die Schülerwerkstätte, sowie der An-, und Auskleideraum dagegen Bodenbelag aus verleimten fichtenen Tafeln auf Betonunterlage. Sämtliche Räume des ganzen Gebäudes inclusive Gänge, Turnsäle und Garderoben erhielten Betondecken zwischen Eisenträgern und Linoleumbelag auf Portlandzement-Estrich.

Die Beheizung sämtlicher Räume der Obergeschoße geschieht durch Niederdruckdampfheizung, die Lüftung durch Vorwärmung der frischen Luft hinter den Heizkörpern und Ablüftung der verbrauchten Luft auf den Dachboden. Die Frischluftzuführung erfolgt für jeden Raum direkt vom Freien aus. Die Kellerräume werden durch sog. Suggöfen mit Kohlenheizung erwärmt.

Die Gasbeleuchtung ist im ganzen Haus eingerichtet, in den beiden obersten Stockwerken ist vorläufig in jedem Schulsaal nur eine Flamme angebracht, doch ist die Rohrleitung so angelegt, dafl die vollständige Beleuchtung auch dieser Räume ausgeführt werden kann.

Im Oberlehrerzimmer befindet sich ein Regulator, welcher das Abläuten der Stundenläutwerke besorgt. Feueralarmwerke sind in jedem Stockwerk, auch im Keller angebracht. Die Schulzimmer sind mit zweisitzigen Rettigbänken ausgestattet. Drei Schulsäle mit eichenstiften und Stühlen nach System Simet dienen als Zeichensäle.

Der Sockel und das ganze Gebäude mit Ausnahme des Lichthofes ist aus gestocktem Beton, das Portal aus Kirchheimer Muschelkalk hergestellt. Die äusseren Mauerflächen sind mit Kalkmörtel verbandet und eingewaschen.

Das Dach des Schulhauses und der Turnsäle ist mit Dachplatten (Biberschwänzen) gedeckt, der Mädchenabort mit einem Holzzementdach abgedeckt, auch ist das ganze Gebäude mit einer Blitzableiteranlage versehen.

Die Sämtlichen Giebel des Gebäudes und die Sohlbänke der Hauptfront wurden mit Kupfer, die Sohlbänke gegen den Hof mit Zinkblech abgedeckt.

Die Baukosten für das ganze Gebäude samt Einrichtung, Straßenherstellung, Einfriedung und Abänderung des alten Pfarrhauses betrugen 521 000 Mk.

Zusammenfassung

Die Haimhauser Schule, an der Haimhauserstraße 15 in Schwabing gelegen, gehört zu Fischers ersten Schulbauten. Der Bau ist an der Straßenfassadenseite in zwei Teile gegliedert. Deren größerer die Schulklassen, und kleinere Teil die Turmhallen enthalten. Durch die gegebenen Platzverhältnisse und die langgezogene Form wurde das Dach in drei Giebel unterteilt. Diese Fassade unterhalb der Giebel wiederum durch drei Teile unterteilt, nur unterhalb des Mittelstücks, deren Dach einst mit einem kleinen Türmchen ausklang, ist gut sichtbar ausgeschmückt.

Die Innere Anordnung verrät durch die äussere Formgebung deren Zusammenspiel, so entspricht die Länge der Giebel deren der Schulzimmer, und über dem Hauptportal, dafl sich unter dem etwas kleineren Giebel befindet, die Lehrerzimmer. Die Pfeiler sind aus Backsteinen gemauert und nur leicht verputzt, so lassen sich die Umrisse der verwendeten Ziegel noch gut ausmachen. Hingegen sind alle Fensterbrüstungen stark verputzt, sie könnten sogleich als Anschauungsunterricht im freien dienen, sie zeigen ein Bilderbuch durch Anwendung von je rauem und glatten Putz. Hier sind allerlei Tiere in verschiedenen glattem ausgeführten Putz, die Figuren in rauerem. So sind allerlei Tiere in charakterrstischen Umrissen dargestellt, einige einzeln, viele in Gruppen, nach Entwürfen des Malers Ubbelohde, so sehen wir den Kampf zwischen Fuchs und Ente, so wie Hund und Katze, und viele andere. Zwischen den Fenstern am Nebenbau erblicken wir auch David mit seiner Schleuder auf Goliath zielend, diese Darstellung ist nach Entwürfen Fischers entstanden. David und Goliath sind vor den Sporthallen angebracht.

Der Schmuck an der Hauptfassade zur Straße hin konzentriert sich einzig und allein auf das Hauptportal. In der Vorstellung der Erziehung des Schulkindes der damaligen Zeit entsprechend. So beginnen wir am Schlußstein des Bogens, daß das Stadtwappen zeigt, im Bogen selbst der Spruch mit den Worten Aller Anfang ist schwer, zur Seite auf kurzen feinen Säulen, auf denen Tauben und Gänse als Kapitelle postiert sind, Allegorien möglicher Hauptuntugenden der Jugend; links lungert mit schläfriger Miene die Trägheit, durch den Speer des Ritters, der im Schild eine Spinne als Zeichen des Feleißes hat, in seinem Auftreten gestört; rechts kauert, widerwillig niedergehalten durch eine Keule mit der Faust gehalten, des Mannes voll sittlicher Kraft, der Ungehorsam. In der Hohlkehle der Laibung präsentieren sich knauffartig eine Katze, der Kopf eines Hundes, eine Schlange, eine Schnecke und Früchte alle Art. In den schmiedeeisernen Torflügeln trösten den schwerlernenden Schüler der Spruch; Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. ganz besonders bemerkenswert sind alle Geländer ausgeführt. So gibt es je für Kinder und Erwachsene auf unterschiedlichen Höhen übereinander angebrachte Handläufe. Wobei der obere von extra abzweigenden Stäben gehalten wird, dies verhindert zugleich das beliebte hinab rutschen auf diesen.
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Source Own work
Author Fentriss

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