File:Israelfriedbhvlehe081211.jpg

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Deutsch: Israelistischer Friedhof in Bremerhaven-Lehe, Kreuzburger Straße, Text auf der Info-Tafel am Eingang des israelitischen Friedhofs in Bremerhaven (Kreuzburgerstraße):"Seit 1731 lebten nachweislich Juden in Lehe. Der israelitische Friedhof wurde erstmals in der um 1765 entstandenen 'Kurhannoverschen Landesaufnahme' unter der Bezeichnung 'Juden-Kirchhoff' erwähnt und ist damit der älteste erhaltene Friedhof auf Bremerhavener Stadtgebiet. Wie damals bei jüdischen Friedhöfen üblich, wurde er außerhalb Lehes auf freier Flur angelegt. Zu erreichen war er über eine 280 Meter lange Allee von der Spadener Straße aus. Die wirtschaftliche Entwicklung durch die Gründung Bremerhavens, 1827, führte zu einem Aufschwung der israelitischen Gemeinde; 1933 gehörten ihr mehr als 300 Menschen an. Mit dem Zuwachs an jüdischen Mitbürgern wurde der Friedhof mehrfach vergrößert und 1925 ein repräsentativer Andachtsraum errichtet. Nach jüdischen Religionsvorschriften genießen die Toten ewiges Ruherecht. Grabstätten dürfen deshalb nicht neu belegt werden. Da nach jüdischem Glauben mit dem Tod kein Geld verdient werden darf, war der 1861 gegründete ehrenamtliche 'Beerdigungs- und Wohltätigkeitesverein' ('Chewra Kaddischa'), dem viele Gemeindeglieder angehörten, für Bestattungen und Friedhofsbetrieb zuständig. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren schlichte Grabsteine und kein Blumenschmuck üblich. Die allmähliche Anpassung der deutschen Juden an ihre Umgebung zeigt sich auch auf diesem Friedhof: Während die ältesten Grabsteine ausschließlich hebräische Inschriften aufweisen, wurden später hebräische und deutsche Texte gleichzeitig und seit Beginn dieses Jahrhunderts nur noch deutsche Texte verwendet. Der nationalsozialistische Völkermord an den Juden ist auf diesem Friedhof mittelbar dadurch ablesbar, daß mit Beginn der 40er Jahre der Friedhofsbetrieb plötzlich abbrach und bis heute nur noch wenige Bestattungen erfolgten. Nach dem Kriege konnte sich keine jüdische Gemeinde mehr um diesen kultischen Ort kümmern. 1953 übernahm das Gartenbauamt die Pflege des durch Bomben zerstörten Friedhofes und richtete ihn an Anlehnung an die jüdische Friedhofskultur wieder her. Als Gegenleistung erhielt die Stadt Bremerhaven die noch unbelegte, östliche Hälfte des Friedhofsgeländes mit der alten Zuwegung und der Ruine des Andachtsraumes, die 1957 abgerissen wurde. Der Friedhof gehört heute der israelisitschen Gemeinde im Lande Bremen. Er ist das letzte Zeugnis der einstmals lebendigen jüdischen Kultur in Bremerhaven."
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Source Own work
Author Arnold Plesse

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