File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 175.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Der Stoicismus)
175
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Z. Diese schroffe Entgegensetzung von Vernunft und Unvernunft, von höchstem Gut und einzelnen Gütern, von Tugend und Lust, diese Abstraktheit des moralischen Standpunkts, Echt sich jedoch am Ende durch die Unmöglichkeit einer konkreten, ins Besondere gehenden Sittenlehre. Es Wt dem allgemeinen Moralprinzip der Stoiker an der An- Mndungsfähigkeit für den einzelnen Fall. Es fehlt der stoischen Moral an einem konkreten Prinzip sittlicher Selbstbestimmung. Me muß in jedem einzelnen Fall, in jedem einzelnen sittlichen Verhältnisse gehandelt werden, damit der Natur gemäß gehandelt werde ? Darauf giebt das Prinzip der Stoiker keine Antwort. Ihre besondere Sittenlehre ist daher ohne alle wissenschaftliche Form und wird nur Lurch einige allgemeine Begriffe zusammengehalten. In der Hauptsache begnügten sie sich, das naturgemäße Handeln zu beschreiben und auszumalen in ihrem Ideal des Weisen. Die Züge, in denen sie dieses Ideal darstellten, erscheinen uns zum Teil paradox. Der Weise ist frei, auch in Fesseln, denn er handelt aus sich selbst, unbestochen durch Furcht oder Begierde. Seine Grund- stimmung ist die gänzliche Freiheit von allen Affekten, von allen Störungen der Gemütsruhe, absolute Leidenschaftslosigkeit («Traget«)/ nil LÜmirari ml mstuere ist sein Losungswort. Der Weise allein ist König, denn er allein ist nicht an die Gesetze gebunden und niemand Rechenschaft schuldig. Er ist der wahre Reiche, der wahre Priester, Wahrsager und Dichter. Er ist erhaben über jedes Gesetz und jede Sitten selbst das Verwerflichste und Schändlichste, Betrug, Selbstmord, Blutschande dürste er begehen zu rechter Zeit und in tugendhafter Gesinnung. (Den Selbstmord, den sie mit dem Ausdruck zu bezeichnen pflegten, hielten die Stoiker

für sittlich erlaubt, da Leben wie Tod Adiaphora seien; doch nur dem Tugendhaften ist er erlaubt, der allein zu beurteilen wiffe , ob ein gegründeter vorliege. Biele von ihnen haben von diesem Mittel Gebrauch gemacht.) Genug, die Stoiker beschrieben ihren Weisen wie einen Gott und geben

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