File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 076.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Geschichte der Philosophie)
(Die unvollkommenen Sokratiker)
76
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reißen und isolierte Elemente der Gesinnung als deren wahres Wesen aussprechen. Sie sind darum sämtlich einseitig und geben von Sokrates ein falsches Bild; aber zum Teil nicht bloß durch ihre Schuld. Sie zeugen vielmehr auch ihrerseits, indem Aristipp [ w:de:Aristippos von Kyrene ] erkenntnistheoretisch auf Protagoras, Euklides metaphysisch auf die Eleaten zurückzugehen genötigt war, für den unausgebildeten, unmethodischen, subjektiven Charakter des sokratischen Philosophierens, und offenbaren in ihren Mängeln und Einseitigkeiten zum Teil nur ursprüngliche Mängel und Schwächen, die der Lehre des Meisters anhaften.


2. Antisthenes und die Cyniker. [ w:de.Zynismus ]


Dem Meister am nächsten, als strenger, buchstäblicher Anhänger seiner Lehre und als eifriger, freilich grober, oft karrikierender Nachahmer seiner Weise steht Antisthenes. Ein früherer Schüler des Gorgias [ w:de:Gorgias von Leontinoi ] und selbst Lehrer der Sophistik, hatte sich Antisthenes wahrscheinlich im vorgerückten Lebensalter , dann aber auch als unzertrennlicher Begleiter, dem Sokrates angeschlossen, und stiftete nach dessen Tode eine Schule im Kynosarges, einem Gymnasium [ w:de:Gymnasion ], das für nicht vollbürtige Athener [ w:de:Metöke ], wie er selbst einer war, bestimmt gewesen. Nach diesem Gymnasium, zugleich wohl auch mit ironischer Anspielung auf ihre Lebensweise wurden seine Schüler und Anhänger Cyniker (von ϰύνες Hunde) genannt.
Die Lehre des Antisthenes ist nur ein abstrakter Ausdruck für das sokratische Tugendideal. Wie Sokrates, faßte auch er die Tugend als letzten Endzweck des Menschen, näher als Einsicht oder Wissenschaft, und darum als lehrbar und einig; aber das Tugendideal, wie er es in der Person des Sokrates ausgeprägt sieht, besteht ihm nur in der Bedürfnislosigkeit, (auch in seinem Äußern ahmte er durch Stock und Tasche den Bettler nach,) mithin in der Hintansetzung aller sonstigen geistigen Interessen. Die Tugend ist ihm nur auf die Vermeidung des Bösen gerichtet, sie bedarf daher nicht dialektischer [ w:de.Dialektik ] Beweisführung, sondern nur sokratischer Stärke.

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