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(Geschichte der Philosophie)

(Die Sophistik)

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objektiven Wahrheit. Auch Anaxagoras hatte mit dem Begriff des w:de:Geistes, den er geschaffen, das Denken als die Macht über die gegebene Objektivität erkannt. Auf diesem neueroberten Felde tummelte sich nun, mit knabenhaftem Übermut sich an der Bethätigung dieser Macht der Subjektivität ergötzend und alle objektiven Bestimmungen mit dm Mitteln einer subjektiven Dialektik zerstörend, die Sophistik herum. Obwohl weit mehr von kulturhistorischer als von philosophischer Bedeutung, hat die Sophistik doch den mit Anaxagoras eingetretenen Bruch zwischen Subjektivität (Ichheit) und Objektivität (Außenwelt) zur Voraussetzung. Das Subjekt, nachdem es sich als das Höhere erkannt hat gegen die objektive Welt, besonders gegen die Gesetze des Staats, das Herkommen, die religiöse Überliefeerung, den volkstümlichen Glauben, versucht nun auch, dieser objektiven Welt Gesetze vorzuschreiben, und statt in der gegebenen Objektivität die historisch gewordene Vernunft zu sehen, erblickt es in ihr nur einen entgeisteten Stoff, an dem es seinen Mutwillen ausübt. Der Charakter der Sophistik ist die aufklärerische Reflexion; sie ist daher auch kein philosophisches System, denn ihre Lehren und Behauptungen tragen oft einen so vulgären, ja trivialen Charakter zur Schau, daß sie um derenwillen gar keinen Platz in der Geschichte der Philosophie verdienen würden. Auch ist sie keine Schule im gewöhnlichen Sinn, denn Plato z. B. führt eine ungemein große Zahl von Personen unter dem gemeinschaftlichen Namen „Sophisten“ auf; sondern sie ist eine im ganzen sittlichen, politischen und religiösen Charakter des damaligen athenischen, beziehungsweise hellenischen Lebens wurzelnde, vielfach verzweigte geistige Zeitrichtung: die griechische Aufklärungsperiode.

2. Verhältnis der Sophistik zum allgemeinen Leben der damaligen Zeit.

Was das ganze griechische Leben während des peloponnesischen Kriegs praktisch, ist die Sophistik theoretisch. Plato

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