File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 037.jpg

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Description
Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Heraklit)
37
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Über Heraklit haben in neuerer Zeit besonders F. Lassalle und P. Schuster verdienstvolle Arbeiten veröffentlicht.


Übergang auf Empedokles und die Atomisten. [ w:de:Atomismus ]


Wir haben oben das heraklitische Prinzip als Konsequenz des eleatischen aufgesaßt; mit nicht geringerem Rechte kann man beide als Antithesen ansehen. Löst Heraklit alles bestehende Sein in ein absolut flüssiges Werden, so löst Parmenides alles Werden in ein absolut beständiges Sein auf, und eben die Sinne, Auge und Ohr, welchen der erstere den Irrtum zur Last legt, das verfließende Werden in ein ruhendes Sein zu verwandeln, beschuldigt der letztere der wahrheitslosen Meinung, welche das beharrliche Sein in die Bewegung des Werdens hineinzieht. Man kann hiernach sagen, das Sein und das Werden seien gleichberechtigte Antithesen, die selbst Wieder eine Ausgleichung und Versöhnung erheischen. Ferner: hat Heraklit wirklich das Problem Zenos befriedigend gelöst? Zeno hatte alles Wirkliche als ein widersprechendes aufgezeigt und daraus das Nichtsein desselben gefolgert. Nur diese Folgerung ist es, in welcher Heraklit von den Eleaten abweicht. Auch er faßt die Erscheinungswelt als existierenden Widerspruch, aber er bleibt bei diesem Widerspruch als einem letzten stehen, er spricht nur das negative Resultat der Eleaten als sein positives Prinzip aus; die Dialektik, die Zeno subjektiv gegen die Erscheinung geübt hatte, macht er zur objekiven Weltdtdialektik des Werdens. Allein dadurch, daß er dasjenige, was die Eleaten leugnen zu müssen geglaubt hatten, das Werden, einfach behauptete, war dasselbe noch nicht erklärt; die Frage kehrte immer wieder: warum ist alles Sein ein Werden? warum geht das Eins ewig in die Vielheit auseinander? Die Beantwortung dieser Frage, d. h. die Erklärung des Werdens vom vorausgesetzten Prinzip des Seins aus, ist der Standpunkt und die Ausgabe der empedokleischen und atomistischen Philosophie.

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