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Deutsch: Seiten 454 und 455 des 1873 erschienen Buches „Die gesammten Naturwissenschaften“
Date
Source „Die gesammten Naturwissenschaften“
Author siehe Abbildung des Titelblatts, gescannt von Benutzer:Wefo

Inhalt

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  1. vorhergehende Seiten, Abbildung dieser Seiten, nachfolgende Seiten, Inhaltsverzeichnis, Sachregister
  2. 454 Physik und Meteorologie.
  3. Erst Coulomb 1789 zeigte, daß diese Vorstellung unzulässig sei, daß vielmehr, wie eine zerbrochene magnetische Stricknadel beweise, schon die kleinsten Theile eines Magnetes beide Magnetismen enthalten, woraus sich ergibt, daß das Magnetisiren nur in einem Ordnen der magnetischen Moleküle nach einer Richtung, in einer Drehung der Molecularmagnete besteht. Indessen war jene falsche Vorstellung doch dadurch fruchtbar für die Wissenschaft geworden, daß sie den Gedanken der Vertheilung oder Influenz hervorrief, der von Aepinus 17&0 durchgeführt wurde; man dachte sich im unmagnetischen Eisen die beiden magnetischen Flüssigkeiten so gemischt, daß sie ihre Wirkungen gegenseitig aufheben; ein genäherter Pol mußte dann nach dem Grundgesetze das gleichnamige Fluidum in die abgewandte Hälfte des Eisens treiben und das ungleichnamige in die zugewandte Hälfte ziehen, so daß durch Vertheilung das Eisen selbst ein Magnet wurde,
  4. Die Influenz.
  5. eine Vorstellung, die auch jetzt noch gang und gäbe ist, obwohl man die Fluida längst verlassen und die Molecularmagnete adoptirt hat. Durch die gleichmäßige Mischung beider Fluida in der Mitte eines Stabes erklärte man die Wirkungslosigkeit dieser Mitte, und durch das allmälig zunehmende Uebergewicht eines Fluidums nach den Polen zu die Zunahme der magnetischen Wirkung nach außen. Man hatte damit eigentlich schon zugegeben, daß trotz der Wirkungslosigkeit der Mitte dort dennoch magnetische Kraft vorhanden sei; in unserem Jahrhundert aber ist durch den Rees (1847) das Verhältniß direct umgekehrt worden, indem dieser Forscher zeigte, daß gerade in der wirkungslosen Mitte die stärkste innere magnetische Kraft vorhanden sei.
  6. Von unerhoffter Wichtigkeit wurde der Magnetismus, als man von Oerstedts Entdeckung an (1820) die magnetischen Wirkungen des electrischen Stromes kennen lernte, zunächst die Ablenkung der Magnetnadel und dann die Erregung von vorübergehendem Magnetismus im Schmiedeisen durch den Strom; hierdurch wurde nicht bloß die electrische Telegraphie geschaffen, sondern es gelang auch, künstliche Magnete von unerhörter Stärke zu erzeugen; ja Ampère (1826) erklärte sogar alle magnetischen Erscheinung als eine besondere Erscheinungsform des electrischen Stromes; der Magnetismus besteht nach Ampère s Theorie aus parallelen, die Molecüle umkreisenden electrischen Strömen. Durch jene starken Electromagnete wurde es möglich, zu zeigen, daß nicht bloß Eisen, sondern auch fast alle anderen Körper magnetisch werden können, daß aber viele nicht, wie das Eisen, von beiden Polen angezogen, sondern von beiden Polen abgestoßen werden; diese letzteren Körper nannte Faraday (1845), der Entdecker dieser neuen Ersceinungen, diamagnetische Körper. Die glanzvolle Verbindung des Magnetismus und der Electricität verleitete indeß manche Forscher nicht, von ihren Untersuchungen der rein magnetischen Wirkungen, der Gesetze derselben und ihres Zusammenhanges mit dem Erdmagnetismus abzulassen. Schon 1785 hatte Coulomb gefunden, daß das Gesetz der magnetische Fernewirkungen genau mit dem Gesetze für die Fernewirkungen aller Naturkräfte übereinstimmt. Poisson gelang eine umfassende mathematische Theorie, und Gauß führte (1833) im Experimente wie in der Rechnung astronomische Methoden und astronomische Genauigkeit ein; seinem umfassenden Geiste gelang es auch, in der Lehre vom Erdmagnetismus zu einem ersten Abschlusse zu gelangen. Die ersten Vorbereitungen dazu waren von aööey um 1700 getroffen worden, indem derselbe eine Charte der magnetischen Declination für verschiedene Gegenden der Erde veröffentlichte; die Hoffnung auf dauernde Geltung derselben erwies sich jedoch bald als trügerisch, indem durch
  7. Erdmagnetismus.
  8. Graham 1722 die Variationen der Declination aufgefunden wurden. Nachdem Alexander von Humboldt durch Schwingungen der Magnetnadel um 1800 die Verschiedenheit des Erdmagnetismus an verschiedenen Orten der Erde dargetan hatte, und durch seine ausgebreiteten Verbindungen mit den Größen der
  9. Die Lehre vom Magnetismus 455
  10. Erde die Gründung von magnetischen Observatorien an den verschiedensten Orten durchgeführt worden war, konnte Hansteen 1819 neue Charten herausgeben, auf denen die Punkte gleicher Declination, Inclination und Intensität durch die isogonischen, isoclinischen und isodynamischen Linien mit einander verbunden waren, und konnte es Gauß sogar gelingen, die Größe der magnetischen Kraft der Erde und die Punkte der größten Stärke derselben, die magnetischen Pole der Erde, zu berecnen, worauf dieselben von James Roß an den berechneten Punkten wirklich aufgefunden wurden.
  11. Selbst wenn man sich mit Ampères Theorie, daß der Magnetismus ein Parallelismus electrischer Ströme sei, befriedigt erklärt, so muß man doch immer noch zugestehen, daß das Wesen des Magnetismus uns noch als ein verschleiertes Geheimnis gegenüber stehe, da eben das Wesen der Electricität, der Grundlage der Ampèreschen Theorie, uns noch verschlossen ist; hierdurch bildet sich eine scharfe Grenzscheide zwischen der Akustik, Optik und Calorik einerseits und der Lehre vom Magnetismus und der Electricität andererseits; das Wesen der Erscheinungen jener drei Wissenschaften ist uns erschlossen und bietet die merkwürdige Uebereinstimmung dar, daß dieselben aus gleichartigen Bewegungen, Schwingungen der kleinsten Theilchen bestehen;
  12. Gegensätze der Beandlungsweise.
  13. deßhalb war es uns möglich, sämmtliche Gesetze und Erscheinungen aus dem Wesen derselben abzuleiten, und so auf diesem Wege der Ableitung oder Deduction die sicherste Erklärung zu gewinnen. Wegen dieser Uebereinstimmung haben wir Schall, Licht und Wärme in einem gewissen Zusammenhange dargestellt und den geschichtlichen Ueberblick derselben zusammengefaßt. Man könnte nun allerdings auch die Erscheinungen des Magnetismus, wie es, und zwar besonders in französischen Werken äufig geschieht, in die Lehre von der Electricität verweben; allein hierdurch verlieren die rein magnetischen Erscheinungen ihren bestimmten, unterscheidenden Charakter; außerdem ist die Ursache dieser Verwebung, Ampères Theorie noch nicht allgemein anerkannt, und endlich ist zum Verständnisse mancher Theile der Electricität eine genauere Erkenntniß der magnetischen Erscheinungen nöthig. Wir ziehen es daer vor, die beiden Lehren getrennt von einander zu betrachten, und wollen ier auf die Uebereinstimmung in der Betrachtungsweise das Augenmerk des Lesers richten. Da wegen der Dunkelheit der Grundursachen die Deduction hier unmöglich ist, so fallen die beiden Lehren noch ganz derälteren Metode, der Induction, aneim; und da wir dieser Methode der Forschung und Darstellung bei Weitem die meisten Resultate der Wissenschaften verdanken, so ist es ebenso angemessen als für den Leser belehrend, diese Methode kennen zu lernen; dieselbe besteht darin, daß man die Naturerscheinungen, soviel als möglich von Nebenumständen befreit, nachzuahmen sucht, daß man Experimente anstellt, die auftretenden Größen mißt und ihren Zusammenhang aufsucht, um so von den Erscheinungen in die Gesetze und so allmälig in die Ursachen, in das Wesen derselben eingeführt, inducirt zu werden.
  14. Herkunft und Entstehung der Magnete.
  15. ‘‘‘Grunderscheinungen und Grundgesetze.‘‘‘ Ein körper ist ein Magnet, wenn er zwei Grunderscheinungen darbietet; die erste Grunderscheinung besteht darin, daß er kleine Eisenkörper aus einiger Entfernung zu sich erbeizieht und und sie dann mit einiger Kraft festhält. Man beobachtete diese Erscheinung zuerst an einem Eisenerz, das nicht weit von der lydischen Stadt Magnesia gefunden wurde und welchem man hiernach den Namen Magnet beilegte. Jetzt findet sich übrigens dieses Eisenerz, daß die Mineralogen Magneteisenstein nennen und dessen chemische Zusammensetzung Eisenoxyduloxyd ist, dort nicht mehr; dagegen kommt es im Norden, besonders in Schweden in so großer Menge vor und wird mit Vorliebe bergmännisch ausgebeutet, da es ein vortreffliches Eisen liefert;

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