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Er führte deshalb eine umfassende Forsteinrichtung
mit Vermessung, Forsteinteilung,
Taxation und Waldbauplanung durch, wie
sie bisher noch nicht existiert hatte. Er schuf
einen Betriebsplan bzw. ein Waldregulativ,
das die Grundlage für eine gezielte Waldwirtschaft
darstellte. BÖTTCHER bemerkte
hierzu, das die Ausführungen in der Qualität"
keinen gleichartigen Vorgänger ge
habt hatten". Bemerkenswert waren seine
Pläne zur Erhaltung der wertvollen und nur
noch selten vorkommenden Tanne.
Sie sollte künftig, besonders am Turmberg
"zwecks Erziehung von Arkholz" mit 140
Jahren Umtrieb bewirtschaftet werden.
Gleiches forderte er für die nur noch wenig
vorkommenden Buchenbestände. Das
Hauptaugenmerk galt jedoch der umfassenden
Aufforstung mit Fichte. Zunächst wurden
die Flächen mit Saat aufgeforstet, vielfach
mit Plätze- oder Streifensaat nach Bodenbearbeitung.
Später wurde als "große
Neuerung" gepflanzt, ganz überwiegend
als Büschelpflanzung. In seiner 34-jährigen
Schaffensperiode sind große Flächen der
forstlichen Produktion wieder zugeführt
und die Nutzung in geordnete Bahnen geleitet
worden. Es war eine historische
Leistung, ein einmaliges Aufbauwerk, das
von Hahn in den devastierten Wäldern am
Rande des Thüringer Waldes vollbrachte.

Er hat sich damit um den Wald verdient gemacht.
Aber auch für die Holzhauer und
Köhler hat er sich eingesetzt. Er kannte die
schwere Arbeit im Walde und vor allem die
Gefahren, denen die Arbeiter beim Holzeinschlag‚
beim Holzrücken und vor allem
beim Transport, besonders im Winter, ausgesetzt
waren. Unfall und Krankheit waren
an der Tagesordnung, leider waren auch
Todesfalle zu beklagen.

Um die Not der Betroffenen und der Angehörigen
zu lindern, gründete er eine Unterstützungskasse
für Holzhauer und Köhler.
Ebenso hat er sich um die Stadt Ohrdruf in
vielfacher Hinsicht verdient gemacht, so
dass er als Dank die Ehrenbürgerrechte
der Stadt erhielt.
Die forstlichen Leistungen von Hahn's reichen
mit ihren Auswirkungen weit in das
19. Jahrhundert und bis in die Gegenwart
hinein.

Er schuf die Grundlagen für die heutigen
Hochwälder in dieser Region. Auch die
Tanne und die Buche wollte von Hahn erhalten
und vermehrt wissen. Das wird die
Aufgabe der gegenwärtigen Forstgeneration
sein. Friedrich Leopold von Hahn stand
an der Spitze der Pioniere der Forstwirtschaft
in Thüringen im 18. Jahrhundert,
der mit seinen Zeitgenossen nicht nur die
Aufgaben der Zeit zu meistern verstand,
sondern auch weit vorrausschauend die zukünftigen
Ziele erkannte. In ihm vereinigten
sich reiche Erfahrungen mit einem großen
Ideenreichtum im Streben nach einer
wissenschaftlichen Durchdringung seines
Fachgebietes.

Heute geht es nicht darum, Hahn's Wirtschaftsgrundsätze
anzuwenden, die im 18.
Jahrhundert progressiv und fortschrittlich
waren. Mit diesem Beitrag sollten vielmehr
die geschichtlichen Zusammenhänge gezeigt
und Verdienste dieses bedeutsamen
Forstmannes gewürdigt werden.

Landforstmeister i. R.
Dr. Ernst Eberhardt