File:Die Nationen und ihre Philosophie 153.JPG

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(VI. Der Geist der Nationen im Krieg und im Frieden.)

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Pflicht für uns das Erziehungsmittel geworden ist, das unserer Jugend körperliche Tüchtigkeit und strenge Pflichttreue auch im friedlichen Beruf verleiht. Und wie die deutsche Turnerei, so ist vor allem der Wehrdienst eine echt demokratische Institution, anders als der Sport, durch den die wohlhabende Jugend Englands ihr Bedürfnis nach körperlicher Übung und anregendem Zeitvertreib zu befriedigen sucht.

Noch eine zweite Lehre hat uns sodann dieser Krieg gebracht. In seinem Werk über den „geschlossenen Handelsstaat“ forderte Fichte, der Staat solle, um seine Selbständigkeit zu wahren, eine in sich geschlossene Wirtschaftseinheit bilden, die unabhängig sei von der Zufuhr landwirtschaftlicher wie industrieller Erzeugnisse aus anderen Ländern. Der Gedanke war nur möglich in einer Zeit, in der es noch keine Weltwirtschaft gab, und in der die Industrie im wesentlichen auf den eigenen Bedarf beschränkt war. Diese Zeit ist längst vorüber. Wie wichtig es ist, wenn der Staat, wo ihm vorübergehend die äußeren Hilfsquellen abgeschnitten sind, zeitweise wenigstens als geschlossener Handelsstaat bestehen kann, das lehrt uns jedoch dieser Krieg, der nicht bloß mit militärischen, sondern zugleich mit wirtschaftlichen Mitteln geführt wird. Dereinst hungerte man Festungen aus. Mit den überlegenen Geschützen der heutigen Kriegstechnik schießt man die Festungen zusammen, aber man sucht die Länder auszuhungern.

Der größte Ertrag, den uns dieser Krieg als Lohn für die ungeheuren Opfer, die er uns auferlegt, bringen soll, wird aber endlich der weitere Ausbau der im Frieden begonnenen sozialen Reformen sein. Unsere Siege sind von allen Deutschen ohne Unterschied von Stand und Beruf erkämpft worden. So ist es denn billig, daß sie auch allen, und daß sie in erster Linie denen zugute kommen, die einer Verbesserung ihrer Lage am meisten bedürfen. Und welche Zeit könnte

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