File:Die Nationen und ihre Philosophie 151.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(VI. Der Geist der Nationen im Krieg und im Frieden.)
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etwas demokratischer als jetzt. Von den übrigen Rationen wird vorausgesetzt, daß sie dem Beispiel Englands folgen. Dann ist offenbar gar kein Grund mehr zu irgendeiner Veränderung in der Welt vorhanden, es sei denn, daß die Welt selbst untergeht, indem unser Planet unglücklicherweise mit einem andern Weltkörper zusammenstößt. Aber die Geschichte läuft trotz Herbert Spencer vorwärts; ja selbst die englische Geschichte ist bereits seit Herbert Spencer in einer etwas andern Richtung als in der von ihm vorausgesagten gelaufen. Davon, daß die Unzufriedenheit der arbeitenden Klassen, entgegen der durch die biologische Evolution zu bewirkenden Ausgleichung der Interessen, nicht ab-, sondern zugenommen hat, wollen wir absehen: diese Ausgleichung liegt ja ohnehin in Utopia. Aber nichts spricht dafür, daß das industrielle Stadium überhaupt das Ende der soziologischen Entwicklung ist. Den drei Stadien Spencers, dem militärischen, dem gemischten und dem industriellen, darf man nach den bisherigen Erfahrungen wohl eine zweite Trias angliedern: das industrielle, das gemischte und das kapitalistische. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so befindet sich England gegenwärtig im gemischten Stadium. Wenn es nun in das Stadium des reinen Kapitalismus gelangt, was dann?
Auch wir Deutsche haben uns in diesem Kriege in mancher Beziehung gewandelt. Vor allem sind wir uns durch ihn erst unserer nationalen Kraft und einer in unserer bisherigen Geschichte nie dagewesenen Einheit unseres Nationalgefühls bewußt geworden. Sodann aber ist für uns dieser Krieg, bei allem Schmerzlichen, was er gebracht, ein unübertrefflicher Lehrmeister geworden. Wir haben eine Unterordnung unter den Staat, eine Hingabe des Einzelinteresses an die Allgemeinheit gelernt, wie wir es im Voraus selbst kaum für möglich hielten, und diese Schule des Kriegs

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